Mechernicher InnenstadtStadt hofft auf Baustart für Neugestaltung in 2023
Mechernich – Mehr Verweilqualität mit Grün und Außengastronomie, ohne dabei Parkplätze zu verlieren – das will die Stadt Mechernich mit ihrem Integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt erreichen. „Das ist ein ganz schön schwieriger Spagat“, sagt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Gelingen soll dieser mittels einer Tiefgarage.
Konkret geht es in dem Konzept um den Kern der Innenstadt, der aktuell hauptsächlich aus Asphalt und Parkplätzen besteht. Gestartet wurde das Integrierte Handlungskonzept 2019. An einem Infostand auf dem Wochenmarkt konnten Bürgerinnen und Bürger Wünsche und Anregungen äußern. Im Januar 2020 folgte dann noch eine Planungswerkstatt. Im September beschloss eine Mehrheit des Mechernicher Stadtrats, einen Entwurf für die Städtebauförderung einzureichen. Vor allem der UWV war es damals ein Anliegen, möglichst schnell voran zukommen. Doch dem machte die Bezirksregierung einen Strich durch die Rechnung. Diese habe das Projekt um ein Jahr geschoben, berichtet Thomas Schiefer, Mechernichs Stadtplaner.
Bleibergplatz in Mechernich soll Parkplatz bleiben
Nun aber ist der Förderantrag gestellt. Die Stadt warte aktuell auf eine Zusage, so Bürgermeister Schick. Parallel dazu laufe zurzeit die Architekten- und Investorenausschreibung für den Neubau an der Stelle des heutigen Takko-Gebäudes. Das Gebäude hat die Stadt bereits 2019 gekauft. Der schmucklose Bau soll einem dreigeschossigen Wohn- und Geschäftshaus samt Tiefgarage weichen. Schiefer und Schick hoffen, mit dem neuen Gebäude und dem dann umgestalteten und autofreien Marktplatz eine neue Mitte mit viel Aufenthaltsqualität in der Stadt zu schaffen. Hiervon soll auch der wichtige Wochenmarkt profitieren.
Kosten für neues Gebäude werden geprüft
Für fünf Millionen Euro will die evangelische Kirchengemeinde ein Haus mit 20 bezahlbaren Wohnungen samt Begegnungszentrum mit Eventküche in der Innenstadt von Mechernich bauen. Die Pläne dazu wurden im August 2020 vorgestellt. Inzwischen habe man einen Projektsteuerer, berichtet Pfarrer Michael Stöhr. Der prüfe aktuell, ob die Kostenkalkulation des Architekten Bestand habe. Er hoffe, dass man im September konkretere Zahlen habe. Dann müsse man schauen, ob man an Plan A festhalten könne, so Stöhr.
Der Bleibergplatz hingegen soll Parkplatz bleiben. Zudem soll dort die Einfahrt zur neuen öffentlichen Tiefgarage gebaut werden. Mit dieser will die Stadt verhindern, dass durch die Neugestaltung Parkplätze wegfallen könnten. Die Lebendigkeit einer Stadt beruhe auf Gewerbe und Handel, sagt der Bürgermeister. Und die müssen für die Kunden auch erreichbar sein. Da diese in Mechernich oft von außerhalb kommen, werde Individualverkehr in der Innenstadt immer eine Rolle spielen. Jedoch wolle man mit dem neuen Konzept den Verkehr anders leiten.
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Kein Durchgangsverkehr am Bleibergplatz mehr, dafür mehr Fahrradwege und Verkehrsberuhigung. Auch der Gartenplatz soll weiterhin hauptsächlich Parkplatz bleiben. Hier sollen noch ein paar grüne Inseln und Bänke mehr Aufenthaltsqualität schaffen. Schick hofft, dass die Vergabe für das neue Gebäude schon im Herbst erfolgen und der Bau im neuen Jahr beginnen kann. Stadtplaner Schiefer sieht mit Blick auf die aktuell sehr ausgelasteten Handwerksbetriebe und die langen Lieferzeiten bei Baustoffen nicht ganz so optimistisch in die Zukunft.