AboAbonnieren

Fördergeld vom BundStadt Mechernich will Prämie für klimagerechtes Waldmanagement

Lesezeit 2 Minuten
Grüne Blätter einer Buche im Sonnenlicht.

Auf einen hohen Anteil heimischer Laubbaumarten zielt das Förderprogramm ab, an dem sich die Stadt Mechernich mit der Hälfte ihres Waldes beteiligen möchte.

Rund die Hälfte des Mechernicher Waldes soll klimaangepasst bewirtschaftet werden. Dafür soll ein Förderprogramm des Bundes genutzt werden.

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick brachte es in der jüngsten Sitzung des Mechernicher Stadtrats auf den Punkt: „Wenn wir einen Wald haben, der wenig abwirft, dann wären wir doch dumm, nicht an diesem Förderprogramm teilzunehmen.“

Ob es an den klaren Worten des Verwaltungschefs lag? Die Mitglieder des Stadtrats jedenfalls votierten einstimmig dafür, dass sich die Stadt Mechernich für das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bewirbt.

Stadt Mechernich muss zwölf Kriterien im Förderprogramm erfüllen

Zuvor hatten Förster Heinz Benden, beim Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde für das Gebiet der Stadt Mechernich zuständig, und Harald Meilicke von der Forstbetriebsgemeinschaft Voreifel den Ratsmitgliedern die Eckpunkte des Förderprogramms erläutert. „Es sind insgesamt zwölf Kriterien einzuhalten“, zählte Meilicke auf, zum Beispiel die Stilllegung von fünf Prozent der Waldfläche sowie Ausweisung und Erhalt von sogenannten Habitatbäumen, die für spezialisierte Tierarten Schutz-, Brut-, Überwinterungs- oder Nahrungsstätten bieten.

Auch die Anpflanzung von überwiegend heimischen Baumarten ist ein Ziel des auf zehn Jahre Laufzeit ausgerichteten Programms.

„Das Kriterium der Stilllegung ist aber 20 Jahre einzuhalten“, ergänzte Förster Benden. Gezahlt werde dafür eine jährliche Prämie von bis zu 100 Euro je Hektar Waldfläche. „Bei einer Waldfläche von rund 31 Hektar, was in etwa der Hälfte des Mechernicher Stadtwalds entspricht, wären das rund 50.000 Euro jährlich.“

Hoher Anteil heimischer Laubbaumarten ist das Ziel

Die Einhaltung der Förderkriterien wird über das Waldzertifizierungssystem PEFC geprüft. „Die Auszahlung der Prämie ist jedes Jahr davon abhängig, ob die Bundesregierung den Fördertopf weiter füllt. Gibt es keine Fördergelder mehr, ist auch das Programm beendet“, so die Stadtverwaltung in der Vorlage für die Ratsmitglieder.

Im Kreis Euskirchen hat sich als erste Kommune die Gemeinde Dahlem für das Programm angemeldet, das langfristig auf einen hohen Anteil heimischer Laubbaumarten abzielt. „Die Kriterien des Programms werden in weiten Teilen schon jetzt bei der Bewirtschaftung berücksichtigt“, so die Stadtverwaltung.

Der Wald der Stadt Mechernich sei aufgrund der verstreuten Lage im gesamten Stadtgebiet, der ungünstigen Standorte und nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Ansprüche der Bevölkerung an ihren Wald kein reiner Wirtschaftswald.