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Menno-Simons-SchuleWieso Euskirchen um den Lockdown herumkommt

Lesezeit 3 Minuten
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In der Euskirchener Menno-Simons-Schule wurden bis zu 1000 Personen auf das Coronavirus getestet.

  1. Nachdem bei 13 Mitgliedern einer Familie der Mennoniten-Gemeinde das Coronavirus nachgewiesen wurde, hatte die Kreisverwaltung die ganze Gemeinde unter Quarantäne gestellt und Tests für die insgesamt rund 1000 Erwachsenen und Kinder angeordnet.
  2. Nur etwas mehr als zwei Dutzend Tests der vergangenen zwei Tage verliefen positiv.

Euskirchen – Die Tests in der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde sind abgeschlossen. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind in den vergangenen beiden Tagen 870 Abstriche in der Menno-Simons-Schule entnommen worden – 25 Mitglieder der Glaubensgemeinschaft sind laut dem Kreis Euskirchen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit ist der Kreis Euskirchen mit einem blauen Auge davongekommen und ein Lockdown fürs erste vom Tisch.

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Bereits am Donnerstag kündigte sich das durchaus positive Ergebnis an. Von den 648 Tests, die am Mittwoch durchgeführt worden waren, waren nach Angaben von Landrat Günter Rosenke nur 14 positiv. Von den 222 am Donnerstag durchs DRK Getesteten kamen elf weitere positive Ergebnisse hinzu. Von den nun 870 getesteten Personen sind laut Rosenke auch 21 Patienten und Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung, die die Glaubensgemeinschaft in Zülpich betreibt: „Die waren alle negativ.“

Mit den 13 Mitgliedern der mennonitischen Großfamilie, die im Vorfeld der großflächigen Testung, bereits mit dem Coronavirus infiziert worden war, sind insgesamt 38 Mennoniten positiv getestet worden.

Gegen 10.40 Uhr bestätigte Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises Euskirchen, die Anzahl der positiven Tests. Zuvor hatte der Krisenstab des Kreises getagt. Das war nach Angaben des Landrats aber so oder so geplant – unabhängig von den jetzt doch positiven Zahlen.

Die 7-Tage-Inzidenz – liege aktuell für den Kreis Euskirchen bei 14,0

„Das ist ein höchst erfreuliches Ergebnis“, kommentiert Landrat Günter Rosenke: „Damit sind wir weit weg von möglichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens.“ Der maßgebliche Faktor – die 7-Tage-Inzidenz – liege aktuell für den Kreis Euskirchen bei 14,0, und damit weit entfernt vom Grenzwert 50. Damit ist die Testung der Gemeinde abgeschlossen. Aufgrund der geringen Zahl von positiv Getesteten innerhalb der Mennoniten Brüdergemeinde hat der Krisenstab entschieden, die Allgemeinverfügung mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Damit stehen die Mennoniten nicht mehr unter Quarantäne. Ausgenommen sind selbstverständlich die positiv auf das Virus getesteten Gemeindemitglieder und deren Kontaktpersonen.

„Aufgrund der geringen Zahl der Corona-Fälle sind wir davon überzeugt, dass von den Gemeindeaktivitäten kein besonderes Risiko ausgeht“, so Christian Ramolla, der Leiter des Gesundheitsamtes. Darüber hinaus ist es sehr wahrscheinlich, dass der Gottesdienst nicht zu einer Verbreitung des Virus geführt worden. In Abstimmung mit der Stadt Euskirchen dürfen die Mennoniten ab Mittwoch unter strikter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln der Coronaschutzverordnung dann auch wieder Gottesdienste feiern und ihre Schule nutzen.

Landrat Rosenke hat unmittelbar nach der Sitzung des Krisenstabes über Staatssekretär Dr. Heller NRW-Gesundheitsminister Laumann, Regierungspräsidentin Gisela Walsken und natürlich auch die Mennoniten über den aktuellen Sachstand informiert.

Rosenke: „Ich bin erleichtert, dass wir heute so ein erfreuliches Ergebnis verkünden können – mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.“ In dieser Woche habe das Thema "Mennoniten" alles andere dominiert. Vom Aufwachen am frühen Morgen bis in den späten Abend sei er damit beschäftigt gewesen, so der Landrat: „Und wenn zwischendurch mein Handy ging, dann hoffte man natürlich, dass jetzt keine schlechten Zahlen übermittelt werden. Aber das war ja glücklicherweise nicht der Fall."