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Moderne Zeiten im Euskirchener KreishausJunge Menschen diskutierten mit Politikern

Lesezeit 3 Minuten

Das Handy ist aus dem Alltag der Generation Z nicht wegzudenken. Im Kreishaus wurden damit interaktive Fragen beantwortet.

Kreis Euskirchen – Was macht eigentlich der Landrat den ganzen Tag? Was verbinden junge Menschen mit dem Wort „Kreis Euskirchen“? Wie gestaltet man als Erwachsener visuell eine Einladung für die Jugend? Mit einem Hashtag. Der # steht mehr als nur symbolisch für die jüngere Generation. Unter dem Motto „#Mein Einfluss – Jugend trifft Politik“ entwickelte sich im Kreishaus eine lebhafte Diskussion, bei der auch die beiden Fragen nach dem Kreis Euskirchen und den Aufgaben eines Landrats beantwortet wurden.

Zu Gast im Kreishaus waren etwa 20 junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Eingeladen worden waren sie zum Austausch über Jugendpartizipation im Kreis. Es entwickelte sich eine Diskussion auf Augenhöhe zwischen Landrat, politischen Vertretern und den Jugendlichen.

Moderne Zeiten im Kreishau

Bevor Landrat Markus Ramers die Fragen beantwortete, sollten die Jugendlichen ihre Meinung abgeben. Mithilfe ihres Smartphones gaben sie ihre Vorstellungen ein, die innerhalb von Sekunden auf der Leinwand erschienen – moderne Zeiten im Kreishaus. Es ploppten „Reden“, „Reisen“, „Repräsentieren“, „Networking“ oder „Krisenmanagement“ auf. Und tatsächlich waren die Jugendlichen nicht weit davon entfernt, was der Landrat gerade so macht. „Krisenmanagement ist eine der Hauptaufgaben“, sagte Ramers.

Landrat Markus Ramers beantwortete im Kreishaus die zahlreichen Fragen der jüngeren Generation.

Beim Stichwort „Kreis Euskirchen“ tippten die Jugendliche Begriffe wie „Heimat“, „Wohnort“, „Arbeitsplatz“, „Lebensqualität“ oder „Eifel“ ein. Der Landrat gab zu, dass man sich eher seiner Stadt, seinem Dorf, vielleicht noch seiner Kommune, zugehörig fühle. Es sei aber eher selten, dass man sich als „Kreis Euskirchener“ fühle. Auch er sei eher Freilinger, sagte er schmunzelnd.

Politik muss Facebook, Instagram nutzen

Zur Politik sei er über die Zeitung gekommen. Zunächst habe er sich immer nur für den Sportteil interessiert, später dann für den Lokalteil. „Es ist etwas Gewinnbringendes, sich politisch zu engagieren“, sagte Ramers.

Doch wie schafft es die Politik, auch die junge Generation für sich zu begeistern? Jessica Rau von der Caritas hat da eine Antwort: Die Politik müsse die modernen Kanäle nutzen – Facebook, Instagram.

„Jugend und Politik sind noch ein Stück weit entfernt. Aber es besteht ganz großes Potenzial, dass sie sich annähern“, sagte die Gemünderin: „Die Jugend muss erst einmal Lust haben, sich für ein Thema zu engagieren. Dann kommen die weiteren Schritte wie Parteienarbeit.“

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Ines Zausch, FSJlerin im Bildungsbüro des Kreises, warf die Idee einer Parteienbörse in den Raum. Bei der könnten sich Parteien vor einer Wahl – ähnlich wie bei der Job- oder Ausbildungsbörse – vorstellen und aktiv um die Stimmen der Jugendlichen werben. Eine Idee, die gemessen am Kopfnicken der älteren Generation gut ankam.

Die jungen Menschen nutzten aber nicht nur die Gelegenheit, um dem Landrat Fragen zu stellen, sondern auch den Vertretern der Fraktionen ihre Wünsche mit auf den Weg zu geben.

„Junge Menschen brauchen das Gefühl, dass wir sie ernst nehmen“, sagte Landrat Markus Ramers: „Wir müssen den Jugendlichen die Möglichkeiten zur politischen Teilnahme bieten. Ich bin sicher, dass frischer Wind und ein wenig jugendlicher Schwung uns allen guttut.“

Die Veranstaltung sei ein guter Anfang gewesen, so der Landrat über den Austausch, der von Frank Liffers (Junge Stadt Köln e.V.) moderiert wurde.