Nach dem Kauf wollen die Verantwortlichen binnen drei Jahren entscheiden, was mit der ehemaligen Eifelhöhen-Klinik in Marmagen geschieht.
Acht-Millionen-ProjektGemeinde kauft einstige Eifelhöhen-Klinik Marmagen – Nutzung unklar
Nun ist die Entscheidung gefallen. Mit der Mehrheit von CDU und Bürgermeister fasste der Nettersheimer Gemeinderat am Dienstagabend den Entschluss, den Gebäudekomplex der ehemaligen Eifelhöhen-Klinik in Marmagen zu erwerben. SPD und UNA stimmten dagegen, die Freien Bürger enthielten sich. Aktuell wird das Areal vom Land als Notunterkunft für Geflüchtete genutzt.
Vorangegangen war eine Diskussion, in der die Argumente der Fraktionen aus den Sitzungen der Fachausschüsse in den Vorwochen noch einmal vorgetragen wurden. Während die CDU für den von ihr eingebrachten Antrag warb und betonte, die notwendige Investition stelle kein Risiko für den Haushalt dar, monierte die Opposition – obwohl sie im Grunde nichts gegen einen Kauf habe – das Fehlen wesentlicher Informationen. Sie plädierte dafür, mit der Entscheidung noch eine Ratsperiode abzuwarten, bis weitere Fakten gesammelt seien.
Kauf und Abriss der einstigen Eifelhöhen-Klinik kosten bis zu acht Millionen Euro
Während der Kaufpreis weiterhin geheim blieb, folgte Bürgermeister Norbert Crump der Anregung von Gerhard Mayer (SPD) und gab einige Zahlen bekannt, die ursprünglich für den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung vorgesehen waren. Allerdings gebe es keinen Grund, diese unter Verschluss zu halten.
Insgesamt solle der Kauf inklusive einem möglichen Abriss „im schlimmsten aller Fälle“ die Gemeinde knapp acht Millionen Euro kosten. Dieser Betrag könne allerdings durch Förderungen oder Einnahmen nach der Entwicklung des Geländes verringert werden.
Entscheidung über Verwendung des Areals in Marmagen binnen drei Jahren
Mit einem Zeitraum von drei Jahren müsse für eine Entscheidung über die Verwendung der rund 8,8 Hektar großen Sonderbaufläche gerechnet werden. In dieser Zeit fallen, wenn die Gebäude stillgelegt werden, Kosten in Höhe von 55.000 Euro pro Jahr an: Rund 10.000 Euro wären für die Versicherung fällig, 25.000 für einen Sicherheitsdienst, 20.000 Euro für Zinsleistungen. Knapp 15.000 Euro pro Jahr könnten dagegen an Miete für Mobilfunkanlagen eingenommen werden, die sich auf dem Haus befinden.
Für den Abriss wird mit 6,8 Millionen Euro kalkuliert. Dabei werde mit Asbest in der Fassade und in den Schaltschränken gerechnet. Auch der Fliesenkleber könnte problematisch sein. In den Zimmern sei kein Asbest zu erwarten.
Während der Entwicklungszeit solle mit einer Machbarkeitsstudie nach einer möglichen Verwendung von Gelände und Gebäude, nach Fördermöglichkeiten und Investoren gesucht werden. Wenn das nicht erfolgreich sei, sollten die Gebäude abgerissen werden, so der Bürgermeister.