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„Rathaus der Zukunft“Zingsheimer Auszubildende gestalten Arbeitsplatz selbst

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Die sechs Auszubildenden der Nettersheimer Verwaltung, hier mit Bürgermeister Norbert Crump (r.), gestalten das „Rathaus der Zukunft“.

Nettersheim-Zingsheim – Ein wenig kokettierte Norbert Crump schon. „Da komme ich mir manchmal alt vor“, scherzte der Nettersheimer Bürgermeister (CDU) im Angesicht der sechs jungen Leute, die derzeit im Rathaus ausgebildet werden. Zwei pro Jahr sind es, die hier in die Geheimnisse der Kommunalverwaltung eingeweiht werden.

Pro Jahrgang ist ein Auszubildender in Richtung Verwaltungsfachangestellter unterwegs, der zweite absolviert ein duales Studium mit Fachrichtung Jura. Ganz unrecht hat der 44-jährige Bürgermeister nicht: Gegenüber den Auszubildenden, die im Alter zwischen 19 und 21 Jahren sind, stellt er schon eine andere Generation dar.

Ein frischer Blick auf die Dinge

Motivation genug für den Leiter der Verwaltung, aus der vermeintlichen Not eine Tugend zu machen und den jungen Leuten ein Projekt anzubieten, das ihre Vorteile nutzt: Ein frischer Blick und ein unverstellter Umgang mit digitalen Medien. „Wir brauchen dringend Fachkräfte“, betonte Crump. Denn bis zum Jahr 2025 werden zwölf Mitarbeiter das Rathaus in Zingsheim verlassen und in Pension gehen. Darunter sind auch so erfahrene Fachbereichsleiter wie Ernst Lambertz (Bauabteilung) oder Hans-Peter Schell (Ordnungsamt ).

„Hier haben wir unser Potenzial für die Zukunft“, so Crump. Es gehe darum, den Auszubildenden eine Perspektive zu bieten und sie so in der Region zu halten. „Die Idee ist, dass die jungen Leute ihre eigene Arbeitsstätte gestalten“, skizzierte Crump das Konzept. Zwei Bereiche sollen im „Rathaus der Zukunft“, wie der Bürgermeister das Programm betitelt hat, bearbeitet werden.

Digitaler Kontakt zu Bürgern

Zum einen wird das „E-Government“ ins Visier genommen, ein digitales Bürgerbüro, das über das Internet den Kontakt zum Bürger ermöglicht. Zum anderen wird die bauliche Entwicklung im bald 70 Jahre alten Rathaus überprüft: „Was ist der Bestand? Was ist der Bedarf? Wie kann es umgesetzt werden?“ Dabei soll nichts für die Schublade gemacht werden. Ein halbes Jahr werde geplant, dann soll umgesetzt werden.

„Letzte Woche hatten wir ein einführendes Gespräch“, erzählte Maya Förster, die mit Lisa-Marie Brück Sprecherin der Arbeitsgruppe ist. Betreut werden die sechs Auszubildenden von Julia Zalfen, im Rathaus verantwortlich für Personalfragen. Mit Crump wurde ein Rundgang durch das Haus gemacht und dabei die ersten Ansatzpunkte entdeckt.

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„Eine ordentliche Küche mit Aufenthaltsqualität wäre gut für die Mitarbeiter, die mittags nicht nach Hause fahren“, sagte Crump. „Wir haben viele Ideen, wir werden nun gucken, was möglich ist“, so Förster.