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16. NightgrooveTour durch die Euskirchener Innenstadt hat Tradition

Lesezeit 4 Minuten
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Allein auf dem Alten Markt lauschten Hunderte Fans der Musik.

Euskirchen – Musikfans wissen: Wenn an einem Samstagabend nach Ladenschluss noch unzählige Menschen die Euskirchener Innenstadt bevölkern, auf dem Alten Markt die Feuertonnen brennen und die Zapfhähne fließen, dann steht Nightgroove an. Zum 16. Mal zogen in diesem Jahr wieder knapp 4000 Nachtschwärmer durch die Euskirchener Kneipenlandschaft und kamen dabei musikalisch voll und ganz auf ihre Kosten.

Bei vielen der Festivalbesucher ist die Veranstaltung zu einem festen Termin im Kalender geworden, an dem man sich als Gruppe zusammenfindet und in den Genuss erstklassiger Live-Musik kommt.

Nightgroove - Für viele ein fester Termin im Kalender

Jürgen Schraven holte sich gerade seine Karte an der Abendkasse ab. „Ich habe noch nie etwas gewonnen“, sagte er. Der Euskirchener hatte erfolgreich bei einem Gewinnspiel mitgemacht. Das freute ihn natürlich. Doch auch ohne Gratis-Eintritt wäre er wieder dabei gewesen – wie die Jahre zuvor auch, erzählte er. Zum dritten Mal zog er mit einer Gruppe von Freunden und Bekannten durch die Nacht. Von Kneipe zu Kneipe und immer der Musik nach.

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Jürgen Schraven (l.) und Christian Lenz sind seit Jahren Fans der Veranstaltung.

Für die Gruppe um Schraven sei das Musikfestival mittlerweile zu einer regelrechten Tradition geworden, erzählte er. Diese hatte bereits einige Stunden vor dem Festival mit einem deftigen Mittagessen in Billig begonnen. Freund und „Mit-Groover“ Peter Zinken mache die besten Reibekuchen in ganz Euskirchen, schwärmte Schraven.

Extra aus Berlin ins Rheinland gereist

Die Gruppe bestand aus knapp zehn Leuten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, die aber alle eine besondere Verbindung zur Musik haben. „Die einen mögen den kölschen Rock, die anderen stehen mehr auf Pink Floyd“, erzählte Schraven und schmunzelte. Neben einem festen Euskirchener Kern – unter ihnen auch Heiko Engelbrecht, der keines der 16 Festivals ausgelassen hat, wie er erzählte – waren auch die Freunde Christian und Gabi Lenz aus Traben-Trarbach mit dabei sowie Sandra Gless, Sommelière aus dem Elsass und gerade extra aus Berlin angereist.

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Zet B. sind beim Nightgroove die Lokalmatadoren.

Die Nicht-Euskirchener im Grüppchen wurde vor einigen Jahren auf den Geschmack gebracht und grooven seitdem mit. Ob sie einen Plan für den Abend haben? Man wolle sich treiben lassen – sozusagen immer den Ohren nach. Die Gruppe startete traditionell am Alten Markt. Dort heizten die Euskirchener Lokalmatadoren „Zet B“ das Publikum mit rockigen Covern von „I shot the sheriff“ bis zu „Born to be wild“ mächtig ein.

Rock'n'Roll und Rockabilly

Die Gruppe machte ein paar Spaß-Fotos in „Fotobulli“ und zog dann weiter. Richtung Berliner Straße und „Manufaktur“ sollte es gehen. Keine brennenden Feuertonnen, stattdessen brennende Kerzen boten dort am frühen Festival-Abend ein Kontrastprogramm zur Open-Air-Stimmung am Alten Markt. Eine Runde Kölsch für alle wurde geordert. Die Band „Green Garage“ spielt Songs von Kings of Leon und Skunk Anansie.

Doch das Trüppchen blieb nicht lang, der Sound sei schlecht, die Gitarre komme nicht gut durch, befand Christian Lenz. Es ging weiter Richtung „Früh öm et Eck“ — für Nightgroove-Kenner ein Geheimtipp. Und in der Tat: Die Kneipe war voll, kein Einlass mehr für Gäste, entschuldigte sich Wirt Jörg Peter. Doch die Presse dürfe kurz hinein für ein Foto. In der kleinen Kneipe begeisterten The Boneshakers das dicht gedrängte Publikum mit Rock’n’Roll und Rockabilly-Sounds der 50er-Jahre.

Cafe Kramer servierte Pralinen, Kaffee und Kölsch

In der „CafféBar“ erwartete die Zuhörer Vino und italienischer Pop, in der „Alten Posthalterei“ gaben die Covermaniacs Party-Cover quer Beet zum Besten. Das „Café Kramer“ lockte mit der Kombination aus Pralinen, Kaffee und Kölsch in seine Räume. Dort gab es die Euskirchener Band „Könn Gläsener Klein“ zu hören. Die nächste Station war keine Kneipe, sondern ein Restaurant. Im „Pinocchio“ an der Herz-Jesu-Kirche gab es eine Änderung. Der geplante Act würde heute nicht spielen, entschuldigte sich der Lokalbetreiber bei dem Publikum.

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Singer-Songwriter Max Goedecke sprang spontan ein.

Eingesprungen war spontan ein junger Mann, der noch ein wenig schüchtern mit Wollmütze und Gitarre im Restaurant stand und dort in guter Singer-Songwriter-Manier das Publikum in seinen Bann zog. Max Goedecke gab in dem Lokal Straßenmusik vom Allerfeinsten zum Besten und spielte Hits von Oasis, Klassiker der Beatles und auch eigene Kompisitionen.

Die Abwechslung macht Nightgroove so besonders

Er klinge wie Ed Sheeran, hörte man wiederholt aus den Reihen. „Sheeran hat ja auch als Straßenmusiker begonnen“, meinte Astrid Zinken und war ganz angetan von der Musik. Und sie war nicht die Einzige. Die Gruppe blieb dort einige Zeit und lauschte dem Ersatz-Musiker, der ganz ohne Band, Bühne und viel Equipment daherkam.

Aber genau das macht den Nightgroove aus: die Abwechslung. Da treffen rheinische Covergruppen auf Rockabilly-Bands, italienischen Pop und Singer-Songwriter.

Die Gruppe ließ den Abend traditionell im „Welcome-Hotel“ ausklingen, wo bis in den späten Abend hinein lateinamerikanische Musik gespielt wurde und die Nicht-Euskirchener übernachteten.

Der Termin für die 17. Auflage des Nightgroove in Euskirchen steht bereits fest. Sie findet am 7. November 2020 statt.