Schleiden-Schöneseiffen – „Es ist ein besonderer Tag für die Caritas in der Region Eifel. Heute endet eine Ära und eine neue beginnt“, sprach Landrat Markus Ramers am Dienstagabend im Schöneseiffener Bürgerhaus große Worte. Dort stand die Verabschiedung des letzten ehrenamtlichen Vorstands und des Geschäftsführers sowie die Vorstellung des neuen hauptamtlichen Vorstands der Caritas in der Region Eifel auf dem Programm.
Die beiden neuen Vorstandsmitglieder Ute Stolz und Markus Thur begrüßten die Gäste, darunter auch viele Bürgermeister oder deren Stellvertreter aus den umliegenden Kommunen sowie Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche.
Landrat lobt „hervorragenden Ruf“ der Eifel-Caritas
Pfarrer Philipp Cuck kritisierte anschließend in seinem geistlichen Grußwort: „Die katholische Kirche geht mit der Frohen Botschaft der Bibel nicht so um, dass es die Menschen packt. Wir beschäftigen uns zu viel mit uns selbst.“ Der Pfarrer verwies auf Themen wie Missbrauch, Zölibat oder Frauen in der Kirche. „Es gibt horrende Austrittszahlen, auch in der Eifel“, so Cuck.
Die Caritas sei dagegen sehr nah an den Menschen dran. „Ich werde oft gefragt, was die Caritas denn mit der Kirche zu tun hat. Das muss ich dann erst einmal erklären“, so Cuck. Zur gemeinsamen Vorstandsarbeit mit Hans Josef Schmitt, Inge Heinen und Dorothee Esser sagte Cuck: „Wir haben uns oft gezankt, weil uns die Sache wichtig war.“
„Rolf Schneider hat zwölf Jahre an der Spitze gestanden und so den Verband geprägt. Er hat immer auf seine Mannschaft gesetzt und das neue Ausbildungszentrum forciert“, sagte Ramers. Wegen dieser guten Arbeit müsse man sich um die Caritas keine Sorgen machen. „Großen Anteil an der Entwicklung hatte auch der Vorstand, der sich mit viel Herzblut und Sachverstand eingebracht und so mit dafür gesorgt hat, dass die Caritas in der Region Eifel einen hervorragenden Ruf genießt“, lobte der Landrat.
Scheidender Geschäftsführer Schneider mit Goldenem Ehrenzeichen ausgezeichnet
Ohne die Caritas mit ihren zahlreichen Angeboten wie Hausnotruf, Tagespflege, Carifair und den psychiatrischen Diensten wäre die Eifel ärmer. „Ich kann mir vorstellen, dass sich Schneider und der Vorstand die letzte Zeit im Amt einfacher vorgestellt hatten. Aber dann kamen die Pandemie und die Flut.“ Doch trotz der eigenen Schäden durch das Hochwasser sei die Caritas immer für die Menschen da gewesen.“ Schneider und der Vorstand hätten die Latte hoch gelegt. Die Verantwortung werde jetzt bei Ute Stolz und Markus Thur in „sehr kompetente und tatkräftige Hände gelegt“: „Sie werden die Aufgabe meistern.“
Auch der Diözesan-Caritas-Direktor im Bistum Aachen, Stephan Jentgens, lobte die Arbeit des scheidenden Geschäftsführers und des Vorstands: „Rolf Schneider hat die Caritas in der Region Eifel ein gutes Stück nach vorne gebracht und die Mitarbeiterzahl mit 500 mehr als verdoppelt. Bei deiner Arbeit hast du die Menschen aber nie aus dem Blick verloren.“ Der Geschäftsführer habe mit dafür gesorgt, dass 1200 Familien und Alleinstehende in der Region nach der Flut mit 2,3 Millionen Euro unterstützt worden seien: „Er war ein Retter in der Not.“
Jentgens ehrte Schneider mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Caritas. Das erhielten anschließend auch die scheidenden Vorstandsmitglieder Hans Josef Schmitt und Dorothee Esser, während Philipp Cuck das Silberne Ehrenzeichen überreicht wurde. Inge Heinen hat die Abzeichen schon alle und wurde deshalb mit einem Blumenstrauß bedacht.
Die Caritas-Mitarbeiter Martina Bertram und Arndt Krömer ließen abschließend die Arbeit „der glorreichen Fünf“ in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Revue passieren. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Mitgliedern der Kleinen Cantorei Dahlem unter Leitung von Friedbert Ströder.