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AbschlussjahrgangDer Autokino-Abiball bleibt ein Traum in Schleiden

Lesezeit 4 Minuten
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Als dieses Bild entstanden ist, war Luca Winkel noch guter Dinge, dass der außergewöhnliche Abiball auf Vogelsang stattfinden kann.

  1. Der Abi-Jahrgang des Schleidener Gymnasiums hat für den 26. Juni Großes vorgehabt.
  2. Der Clou: Angesichts der Corona-Einschränkungen sollte es eine Art Autokino sein.
  3. Doch es gibt eine Grauzone in der Corona-Verordnung.

Schleiden – Die Plakate sind gedruckt, der Kontakt zum namhaften DJ geknüpft, die Vorfreude riesengroß. Während landauf, landab die Abibälle abgesagt sind, bereiten die Abiturienten des Schleidener Sturmius-Gymnasiums eine außergewöhnliche Abschlussfeier vor: Eine Art Autokino-Party auf dem großen Vogelsang-Parkplatz soll es werden.

Doch dann, am Freitag um 12.03 Uhr, trifft die Nachricht von Jan Leonhardt den Abi-Jahrgang ins Mark. Der Mitarbeiter der Stabsstelle Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises, Standortentwicklung Vogelsang IP, erteilt dem Abiball-Vorhaben eine Absage.

Angesichts der Corona-Einschränkungen sollte es eine Art Autokino geben

„Nach erneut intensiver, interner Beratung bleibt uns leider nichts anderes übrig, als der Abendveranstaltung einen Riegel vorzuschieben“, sagt Leonhardt zum Aus für der Pläne der Drive-in-Edition der Autokino-Party in Vogelsang. Die Mitarbeiter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Vogelsang IP hätten eine Rolle rückwärts machen müssen, so Jan Leonhardt. Die BImA ist Eigentümerin der Fläche.

„Wir haben uns, und das müssen wir uns vorwerfen lassen, zu wenig Zeit für die Prüfung der Anfrage gelassen“, so Leonhardt. Am Donnerstag hatte die BImA den Abiturienten nämlich noch grünes Licht gegeben. Sehr zur Freude von Luca Winkel und Co. Der hatte sich schon mit bis zu 979 weiteren Gästen eine rauschende Party feiern sehen.

Zunächst sollte es am Nachmittag einen offiziellen Teil geben

Der Abi-Jahrgang des Schleidener Gymnasiums hat für den 26. Juni Großes vorgehabt: Zunächst sollte es am Nachmittag einen offiziellen Teil samt Zeugnisübergabe geben und abends die Party. Der Clou: Angesichts der Corona-Einschränkungen sollte es eine Art Autokino sein.

Laut Konzept hätten sich maximal vier Personen aus höchstens zwei Haushalten in einem Auto aufhalten dürfen. „Anders als bei einem Konzert in einem Autokino kämen hier nicht mehr oder weniger zufällig die Menschen zusammen, sondern die meisten kennen sich“, so Leonhardt: „Das ist leider eine Grauzone in der Corona-Schutzverordnung, für die wir keine Verantwortung übernehmen möchten und werden.“

Organisator Winkel ist nach der Absage tief enttäuscht

Dass der offizielle Teil samt Zeugnisübergabe auf Vogelsang trotz der Absage der Party durchgeführt wird, ist für den Kreis-Mitarbeiter kein Problem. Da spreche absolut nichts gegen. Ob die Schüler das aber wollen, wisse er nicht.

Organisator Winkel ist nach der Absage am Freitag tief enttäuscht, will sich zum weiteren Vorgehen noch nicht äußern. Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings hat ebenfalls am Freitag von der Absage der Abendveranstaltung erfahren. „Wir werden schauen, dass wir den Schülern einen schönen Abschluss ihrer Schulzeit ermöglichen können“, so der Verwaltungschef. Der Jahrgang sei durch die Brände am Gymnasium Ende 2018 und die aktuelle Corona-Pandemie arg gebeutelt.

Die kommende Corona-Schutzverordnungsoll abgewartet werden

„Wir werden versuchen, die Schüler zu unterstützen“, so Pfennigs, der das Konzept des Jahrgangs lobt. Wenn nicht gerade eine Corona-Pandemie grassieren würde, so Pfennings, sei es ein Konzept, das „aller Ehren wert“ sei. Er spricht sich dafür aus, die kommende Corona-Schutzverordnung – die aktuelle gilt noch bis zum 15. Juni – abzuwarten und auf deren Basis eine Entscheidung für die feierliche Zeugnisübergabe zu treffen.

Die Veranstaltung selbst hätte die Stadt Schleiden übrigens nicht absagen können. Allerdings hätten die Mitarbeiter des Ordnungsamts die Einhaltung der Abstand- und Hygieneregeln kontrollieren müssen.

Sogar einen Online-Shop für die Tickets hatte man ins Leben gerufen

Wäre es nach Luca Winkel gegangen, hätte man auf Vogelsang eine Party mit Star-DJ Oliver Magenta gefeiert. Der hat schon auf dem Kultfestival „Tomorrowland“ in Belgien aufgelegt. Sogar einen Online-Shop für die Tickets hatte man ins Leben gerufen, denn die Drive-in-Edition des Abiballs sollte öffentlich sein.

Bei einem Abstand zwischen den Autos von 3,5 Metern hätten 245 Fahrzeuge in sechs Reihen auf den Parkplatz gepasst. Das Auto hätten die Feiernden nur für den Gang zur Toilette verlassen dürfen.

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Aber daran haben sich nach Informationen dieser Zeitung auch die Entscheidungsträger gestört. Ende Juni könnte es nämlich in einem Auto ziemlich warm werden. Und da sich das geplante Abiball-Areal im Nationalpark befindet, kann an den vielleicht mehr als 200 Autos nicht einfach mal die Klimaanlage eingeschaltet werden.