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Astrid-Lindgren-Schule SchleidenOptimale Lernbedingungen - Schule bekommt Boulderraum

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Schleiden_Förderschule_Boulderraum

Der Boulderraum wurde im alten Lehrerzimmer eingerichtet.

Schleiden – Manchmal ist es ja den Schülern so, als wollten sie vor Wut die Wände hochgehen. Und wenn das gleich im Lehrerzimmer möglich ist, dann wird die Sache noch einmal so schön. In der Astrid-Lindgren-Schule in Schleiden ist das nun im neuen Boulderraum möglich, der im ehemaligen Lehrerzimmer eingerichtet worden ist.

Erweiterung der Astrid-Lindgren-Schule

Am Mittwoch wurde die neue Einrichtung wie auch viele andere Neuerungen beim traditionellen Reibekuchenfest der Schleidener Förderschule vorgestellt.

Neben dem Boulderraum wurde auch ein Spinning-Raum mit sogenannten stationären Fahrrädern, neue Klassenräume und ein Differenzierungsraum vorgestellt. Damit breitet sich die Astrid-Lindgren-Schule, die vor zwei Jahren in das ehemalige Gebäude der Hauptschule umgezogen war, aus und nimmt auch ihre einstige Heimstatt wieder in Beschlag.

Steigende Schülerzahl und neuer pädagogischer Ansatz

Denn während das Städtische Johannes-Sturmius-Gymnasium sein Ausweichquartier im zweiten Stock des alten Förderschulgebäudes gefunden hat, wurden die Räume in Erdgeschoss und erstem Stock für die Schüler der Astrid-Lindgren-Schule umgebaut.

Die Gründe für den zunehmenden Platzbedarf sind nicht nur die steigenden Schülerzahlen. 199 Schüler sind aktuell an der Astrid-Lindgren-Schule in 16 Klassen, so Schulleiter Wolfgang Schmitz. Der Bedarf werde steigen, prognostizierte er. „In einem Jahr werden wir 17 Klassen, wenn nicht sogar 18 haben“, kündigte er an.

Tameer und Kira Eden_Schleiden_Förderschule

Tameer (o.) und Kira Eden haben den Kletterraum eingerichtet.

Doch auch neue pädagogische Ansätze brauchen Platz. Zwölf Klassen teilen sich derzeit sechs Differenzierungsräume. Nach den Umbauten ist ein weiterer dazugekommen, der auch für die Übermittagsbetreuung genutzt wird. Auch zwei neue Klassenräume, eine Küche, ein Kraftraum und das Büro für die Berufsorientierung konnten so eingerichtet werden.

„Wir haben hier optimale Bedingungen.“

Die Stadt Schleiden, Eigentümer und Vermieter der Immobilie, hatte die Räume nach Wünschen der Schulleitung umgebaut. „Das ist nicht selbstverständlich“, lobte der Vorsitzende des Zweckverbandes, Rudolf Westerburg, die gute Zusammenarbeit mit dem Vermieter.

Zweckverband

Die Astrid-Lindgren-Schule wird vom Förderschul-Zweckverband Kall-Schleiden-Hellenthal getragen. Der Vorsitzende des Verbands ist Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg.

Beschult werden an der Förderschule in Schleiden darüber hinaus auch Kinder der Gemeinden Nettersheim, Dahlem und Blankenheim. Wenn es nach Westerburg geht, könnte sich das bald ändern. „Nettersheim, Blankenheim und Dahlem könnten nicht nur Partner sein, sondern Mitgliedskommunen“, regte er an. „Sie hätten ein größeres Mitwirkungsrecht und würden eine optimale Beschulung ihrer Kinder sicherstellen“, warb er für die Idee.

Die Gemeinden im Südkreis würden auf diese Weise gemeinsam ein Zeichen setzen, sagte er. (sev)

Intensive pädagogische Betreuung könne an der Astrid-Lindgren-Schule gewährleistet werden, so Schulleiter Schmitz: „Wir haben hier optimale Bedingungen.“ Hoher Aufforderungscharakter, Bewegung, Spaß, Koordination, Stressabbau, Soziale Kompetenz und Steigerung des Selbstwertgefühls seien die Stichworte, die sowohl beim Boulderraum wie auch beim Spinningraum genannt würden.

Schleidener Vereine stellen Trainingsgeräte zur Verfügung

Und auch der Trainingseffekt sei durchaus erwünscht, so Schmitz. „Da haben wir bei einigen unserer Schüler Nachholbedarf“, betonte er.

Möglich wurden die neuen Angebote durch Kooperationen mit Schleidener Vereinen. So wurden einige der Trainingsgeräte für das „Indoorcycling“ im Spinning-Raum vom SSV Gemünd zur Verfügung gestellt. 15 Trainingsfahrräder stehen hier. 13 davon kamen von dem Gemünder Sportverein. Zwei weitere wurden vom Zweckverband finanziert.

Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein ermöglicht Boulderraum

Bei drei Terminen pro Woche wird der Raum nun auch von den Mitgliedern des SSV Gemünd genutzt. Eine Idee, die gut ankomme, wie die Vorsitzende des Vereins, Susanne Hahn, sagte: „Die Räder sind immer belegt, wir werden demnächst einen vierten Termin anbieten.“ Außerdem solle die Zahl der Trainingsgeräte auf 18 erhöht werden.

Bunt, stylisch und mit einer dicken Matte ausgerüstet, präsentiert sich der Boulderraum, den Sebastian Dietrich initiiert und geplant hat. Er wurde von Tameer Eden und seiner Tochter Kira eingerichtet, die beide einen Trainerschein für Bouldern (so wird das Klettern ohne Seil in geringer Höhe bezeichnet) haben.

Hier, so teilte Schmitz mit, sei es möglich gewesen, eine Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein Sektion Schleiden einzugehen. 31000 Euro habe die Einrichtung des Raums gekostet. 10000 Euro hatten Sponsoren übernommen, so Schmitz. „Das zeigt, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird.“

Schmitz kündigte zudem weitere Projekte an. So solle der ehemalige Versammlungsraum in ein Schwarzlichttheater umgebaut werden und ein „Snoezelen“-Raum eingerichtet werden, in dem die Schüler sich unter Anleitung entspannen können. Der wichtigste Punkt sei aber die Gestaltung des Schulhofes.