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Extremsportlerin und AutorinGemünderin will keine Influencerin sein – Rennen in der Karibik

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt Sara Schütze auf ihrer Couch. In den Händen hält sie ihren eigenen Roman.

Sara Schütze ist Grundschullehrerin, Sportlerin, Autorin und ein kleiner Instagram-Star. Die 33-Jährige wohnt in Gemünd und hat ihren ersten Roman veröffentlicht, „Der Mann, der sein Glück in einer Urne fand“.

Eifeler Autorin hat ihren ersten Roman veröffentlicht. Darin geht es um einen wilden Roadtrip in einem Camper samt Urne – und ein Happy End.

Grundschullehrerin, Extremläuferin, Radsportlerin, leidenschaftliche Eifelerin, Bloggerin und Schriftstellerin – das Leben von Sara Schütze ist ganz schön aufregend. Nur eines will die 33-jährige Gemünderin nicht sein – trotz ihrer mehr als 12.200 Follower bei Instagram: Lauf-Influencerin.

„Ich poste da, weil es unheimlich viel Spaß macht, sich mit der Community auszutauschen, aber nicht, um bekannt zu werden oder gar Geld zu verdienen“, sagt sie. Stattdessen nimmt sie ihre Fans in dem Sozialen Netzwerk mit quer durch die Welt. So startete Schütze beim Polarlichtermarathon und auch beim Kristallmarathon. Er wird komplett in 500 Meter Tiefe unter Tage gelaufen, im Erlebnisbergwerk Merkers in der Nähe von Eisenach. Dort liegt die Temperatur trotz des winterlichen Termins bei 21 Grad.

Eifelerin startete bei Rennen in der Karibik und bloggt darüber

In der Karibik, beim Guadarun in Guadaloupe, war die Lehrerin mit ihrem Mann Mirco ebenfalls bei einem außergewöhnlichen Event am Start. Der Guadarun ist nämlich ein Etappenrennen, bei dem an sechs Tagen auf sechs Inseln gelaufen wird.

„Seit mehr als 20 Jahren reisen Menschen aus aller Welt an, um bei tropischen Temperaturen durch den wilden Regenwald zu laufen, über Salinen zu klettern, den feinen Sand unter den Sohlen zu spüren und am Ende des Tages gemeinsam am Strand zu zelten“, erklärt Schütze.

Sara Schütze fährt mit einem Rad über einen Feldweg in der Toskana.

Sara Schütze liebt das Abenteuer und die sportliche Herausforderung. Sie läuft Etappenrennen in der Karibik oder fährt mit dem Rad durch die Toskana.

Und wenn das nächste Abenteuer nicht per pedes gemeistert wird, dann mit dem Rad. Schütze durchquerte Belgien oder war jüngst mit dem Gravelbike in Italien unterwegs. All ihre Touren und Erfahrungen schreibt sie im Internet auf – in einer Art Tagebuch. Blog nennt man das Ganze. Und mit dem Blog „Laufzeile“ fing auch ihre Karriere als Schriftstellerin an.

„Mir haben einige Leser widergespiegelt, dass es ihnen total Spaß mache, den Blog zu lesen. Ich solle doch einfach mal ein Buch schreiben“, erinnert sich Schütze, die Lehrerin an der Grundschule in Kall ist. Doch „einfach so“ lasse sich kein Buch schreiben. Dennoch habe sie die Idee nicht mehr losgelassen. Und wie der Zufall, oder doch vielleicht das Schicksal, es wollte, verletzte sich die leidenschaftliche Sportlerin im Winter des vergangenen Jahres.

Sara Schütze läuft durch unwegsames Gelände an einem Gewässer entlang.

Sara Schütze liebt Rennen auf unwegsamen Pisten.

Die Zeit, die Schütze nicht mehr auf ihrem Rad oder den Laufstrecken in der Eifel verbringen konnte, steckte sie in ihr Buchprojekt. Der Roman mit dem Titel „Der Mann, der sein Glück in einer Urne fand“ ist seit einigen Monaten fertig. Und für die 33-Jährige erfüllte sich ein Traum: Sie durfte ihren Roman auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren. „Es haben ihn sogar einige gekauft“, sagt sie lachend. Die ersten Autogramme habe sie in Frankfurt ebenfalls schreiben dürfen.

Auf 290 Seiten geht es in dem Roman um einen wilden Roadtrip, der ein paar kleinere Aspekte ihres eigenen Lebens widerspiegelt, wie die Autorin sagt. Ein Läufer begibt sich darin auf seine Joggingrunde. Das Problem: Der zuvor getrunkene Milchshake schlägt ihm so sehr auf den Magen, dass er die Toilette in einem Wohnmobil kapert.

Eifelroman: Das Ende des Buchs stand schnell fest

Das nächste Problem: Der Camper ist gestohlen und setzt sich mit dem Toiletten-Jogger plötzlich in Bewegung. Und natürlich spielt auch die Urne noch eine entscheidende Rolle. Welche? Das verrät Schütze im Gespräch nicht.

Dafür verrät sie, dass sie selbst einen Camper hat und eben gerne laufen geht. Und sie aus der Eifel kommt. Das seien die Parallelen aus ihrem Leben, die in das Buch eingeflossen sind. „Ich habe es mehr oder weniger an einem Stück geschrieben. Ich habe keine langen Pausen gemacht“, sagt die Autorin. Zwischenzeitlich habe sie lediglich die Angst gehabt, dass der Roman eher eine Kurzgeschichte werden könnte. Das Ende habe sie hingegen schnell im Kopf gehabt.

Ob es einen zweiten Roman geben wird? „Warum nicht?“, sagt Schütze lächelnd. Dann aber am liebsten, ohne verletzt zu sein und damit einen Grund zum Schreiben zu haben. Zunächst werde es aber wohl eher wieder etwas in ihrem Blog zu lesen geben. „Ich liebe den Austausch da einfach“, sagt die Gemünderin, die auch mal Taekwondo gemacht hat und mal in sechs Stunden 58 Kilometer gelaufen ist.