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KomödieDiese Weihnachtsgeschichte macht im Gemünder Kursaal auch im neuen Jahr Spaß

Lesezeit 3 Minuten
Auf der Theaterbühne sieht man acht Männer und Frauen unterschiedlichen Alters an einer Kaffeetafel. Im Hintergrund steht ein geschmückter Weihnachtsbaum.

„Alle unter eine Tanne“, so der Titel der Komödie, die das Grenzlandtheater Aachen in Gemünd auf die Bühne brachte.

Viel Applaus erntete das Grenzlandtheater Aachen für das Stück „Alle unter eine Tanne“, das im Gemünder Kursaal gezeigt wurde.

Nicht nur zur Weihnachtszeit: Kurz nach dem Jahreswechsel und streng genommen immer noch in der richtigen Jahreszeit präsentierten die Theaterfreunde Schleidener Tal im Kursaal in Gemünd die Komödie „Alle unter eine Tanne“. Rund 200 Zuschauer wollten sich das nicht entgehen lassen und bedachten die Aufführung mit viel Applaus.

Es ist der deutsche Beitrag zur Riege der Weihnachtsfilme, ohne die das Bescherungsglöckchen nicht läuten darf. Das Originaldrehbuch zu der Produktion, die im Jahr 2014 realisiert wurde, haben Lo Malinke und Philipp Müller geschrieben. Den Plot verarbeitete Malinke im gleichen Jahr noch zu einem Roman und im Jahr 2016 zu der Theaterfassung.

Vergnügliche Inszenierung auf der Gemünder Bühne

Diese brachte nun Regisseurin Anja Junski für das Grenzlandtheater Aachen auf die Bühne. „Alle unter eine Tanne“ beschreibt ein ganz normales weihnachtliches Familienfest, das schnell aus den Fugen gerät, weil in dieser Familie längst nicht mehr alles so harmonisch zugeht, wie die schöne Fassade es vortäuschen soll. Bereits vor drei Jahren haben sich Elli und Robert scheiden lassen und leben inzwischen mit ihren neuen Partnern zusammen.

Diese wesentliche Tatsache haben sie allerdings bislang nicht ihren drei erwachsenen Kindern mitgeteilt, die wiederum ihre eigenen Geheimnisse haben: Das Autohaus von Tochter Susanne und ihrem Gatten Heiner ist insolvent, Tobias hat schon vor Jahren sein Musikstudium geschmissen, und Nesthäkchen Leonie ist schwanger, weiß aber nicht genau, von wem.

Die Verwechslungskomödie amüsierte das Publikum

Als Elli nun versucht, wie in den Vorjahren dem Nachwuchs ein harmonisches Ehepaar vorzugaukeln, macht Roberts Lebensgefährtin Chrissie ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie quartiert sich ungefragt ein und fordert von Elli und Robert ultimativ, ihren Kindern endlich die Wahrheit zu sagen. Von Elli lässt sie sich aber überreden, erst einmal bis zum Abendessen mit deren Freund Micha das glückliche Liebespaar zu spielen.

So ist die Gemengelage vorbereitet für eine klassische Verwechslungskomödie, in der der eine nicht weiß, was die andere verbirgt, jemand anderes aber seine eigenen Pläne hat, die wiederum die anderen nicht wissen. Lachender Dritter ist dabei das Publikum, das amüsiert verfolgen kann, wie die Personen sich in haarsträubende Situationen und Peinlichkeiten verstricken, bis sich schließlich alles in Wohlgefallen auflöst.

Auch wenn der Plot einige Fragen aufwirft, wie zum Beispiel, ob in einer fünfköpfigen Familie wirklich niemand das Jahr über Kontakt miteinander hat oder ob eine Scheidung der Bestsellerautorin Elli nicht öffentlich bekannt werden würde, bestimmen geschliffene Dialoge und ein flottes Tempo das Geschehen auf der Bühne.

Regisseurin Junski setzte die Vorlage mit Gespür für Situationskomik und gut gesetzte Pointen um, wobei das gut aufgelegte Ensemble mit seiner Spielfreude das seinige zum Gelingen des Abends beitrug. Mit „Alle unter eine Tanne“ gelang es den Theaterfreunden, den Saal im Kurhaus fast komplett zu füllen.