Bei der Stadtübung trainierten die Schleidener Feuerwehrleute in Gemünd gemeinsam mit den Einsatzkräften von DRK und THW.
GroßübungFeuerwehr, DRK und THW proben in Gemünd den gemeinsamen Notfall-Einsatz
Viele Leute – eine Aufgabe: Für die Verantwortlichen ist es immer wieder eine Herausforderung, wie die verschiedenen Gruppen koordiniert werden. In Schleiden bietet die Stadtübung der Feuerwehr die Gelegenheit, die eingeübten Vorgänge in einem Einsatzszenario auf die Probe zu stellen. Ob Waldbrand, Chemieunfall oder Feuer in einem Krankenhaus – immer wieder lassen sich die Verantwortlichen komplizierte Lagen einfallen, die mögliche Schwachstellen sichtbar machen sollen.
Nun war es ein Szenario mit mehreren Komponenten, dass der Gemünder Löschzugführer Stefan Träger ausgearbeitet hatte und den Kräften offenbarte, die auf dem Parkplatz der Wäscherei Moog eintrafen. Nicht nur wurde ein Unfall mit zwei Fahrzeugen und mehreren Schwerverletzten simuliert, von denen eines noch in unsicherer Lage war. Darüber hinaus hatte sich infolge der Kollision ein Geländebrand entwickelt, der auf ein Waldstück übergegriffen hatte. Jede Menge Baustellen also, die möglichst gleichzeitig und schnell abgearbeitet werden mussten.
Aufgabe für Sebastian Hörnchen: den Einsatz der vielen Kräfte koordinieren
Das machte den Einsatz jeder Menge Kräfte notwendig. Für Einsatzleiter Sebastian Hörnchen galt es, drei Abschnitte zu bilden und mit den entsprechenden Aufgaben zu versehen. Die Verletzten waren aus den zerstörten Autos zu retten, die zudem in ihrer instabilen Lage gesichert werden mussten. Während es bei dem einen Fahrzeug recht unkompliziert war, es kurzerhand in ein Cabrio umzuwandeln und die Dummys herauszuholen, war die Lage bei dem zweiten Fahrzeug herausfordernder.
Hier warteten zwei Darsteller auf ihre „Rettung“. Da laut dem Übungsszenario die Beine eingeklemmt waren, musste das Armaturenbrett das Autos angehoben und damit die Tragsäulen der Fahrgastzelle durchtrennt werden, bevor mit dem Spreizer genügend Luft im Fußraum geschaffen werden konnte.
Derweil stellten weitere Feuerwehrleute mit einer Brückenleitung über die Bundesstraße die Wasserversorgung aus der Urft sicher, so dass der vorgebliche Waldbrand gelöscht werden konnte. Herausfordernd war die Lage allerdings am Hang des Kreuzbergs, wohin sich die Flammen laut der Übungsvorgaben ausgedehnt hatten. Mit einer Riegelstellung gingen die Feuerwehrleute im dritten Einsatzabschnitt von der Bergseite gegen den angenommenen Brand vor.
Nächstes Problem: Wasserversorgung für einen Waldbrand sicherstellen
Hier stellte allerdings, wie so häufig bei Waldbränden, die Wasserversorgung ein Problem dar. Mit einem Pendelverkehr wurde von mehreren Löschfahrzeugen aus Nierfeld Löschwasser herbeigeschafft. Zur Verstärkung war auch ein Fahrzeug der Löschgruppe Sistig im Einsatz, das mit seinem 4000 Liter fassenden Tank die Kräfte unterstützen konnte. Auch der ELW II (Einsatzleitwagen) aus Kall war in die Übung eingebunden. So konnten die Live-Bilder der Drohne, die die Kräfte der Löschgruppe Harperscheid von dem Einsatzgebiet machten, auf den Großbildschirm in dessen Besprechungsraum gesendet werden.
Auch das Zusammenspiel der verschiedenen Organisationen ist bei großen Lagen entscheidend. So war das THW Schleiden in die Übung eingebunden und richtete auf der anderen Seite der Bundesstraße einen Bereitschaftsraum ein, von dem aus die angeforderten Kräfte zu ihren Einsatzorten fahren konnten. Kräfte des DRK Schleiden kümmerten sich um die Verletzten und die Erste Hilfe – was sich im Falle dieser Übung glücklicherweise auf die Versorgung der Darsteller mit Getränken beschränkte.
„Ich war zufrieden“, sagte Träger zum Ablauf der Übung. Die Ziele seien erreicht worden. Auch sollte die Kommunikation der verschiedenen Gruppen untereinander trainiert werden – dass dies immer wieder geübt worden sei, sei bei größeren Einsätzen bereits zu merken gewesen. „Es gibt festgelegte Kommunikationskanäle, so dass jeder weiß, was zu tun ist. Dafür ist es gut, das immer wieder zu trainieren, um Routine zu bekommen“, so Träger.