Appartements für BewohnerNeue Wohnstätte der Lebenshilfe in Gemünd ist fast fertig
Schleiden-Gemünd – „Es ist schön, dass das Projekt auch die Flut überlebt hat“, freute sich Bürgermeister Ingo Pfennings. Zuvor hatte Philipp Krosch, Geschäftsführer der Lebenshilfe HPZ gGmbH, im Stadtentwicklungsausschuss erklärt, dass die neue Wohnstätte für 24 Bewohner am Sankt-Sebastianus-Weg in Gemünd kurz vor ihrer Fertigstellung steht. Im August oder September können die Bewohner voraussichtlich einziehen. Für die Einrichtung in Schleiden wird ein neuer Standort gesucht.
Auf dem Gemünder Gelände entsteht ein dreistöckiger Neubau mit 24 Wohnungen, einem großen Gemeinschaftsraum und einer Gesamtwohnfläche von rund 1300 Quadratmetern. Bauherr ist die Euskirchener Baugesellschaft (Eugebau). Nach der Fertigstellung wird die Lebenshilfe in das Gebäude einziehen.
Die Gesamtinvestitionssumme liegt nach Angaben der Eugebau bei rund 4,5 Millionen Euro. Der Neubau auf dem knapp 3000 Quadratmeter großen Grundstück besteht aus Klimaschutzgründen größtenteils aus Holz und erfüllt laut Eugebau hohe ökologische Standards. Der Energiebedarf soll weitgehend mit Geo- und Solarthermie sowie einer Photovoltaikanlage gedeckt werden. Die Anlagen werden fast die gesamte Dachfläche einnehmen.
Ambulante Wohnformen
Alle Wohnungen sind barrierefrei. „Die Wohnbereiche werden von außenliegenden Laubengängen erschlossen. Es gibt kaum innenliegende Flure“, betonte der Geschäftsführer. Ambulante Wohnformen, so Krosch, würden vom LVR vorgegeben: „Ziel ist mehr selbstbestimmtes Wohnen, auch für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf.“
In dem Betreuten Wohnen mit Hintergrunddienst leben die Bewohner nach Angaben des Geschäftsführers in ihren Appartements und werden gleichzeitig rund um die Uhr pädagogisch und pflegerisch betreut. „Das ist eine Herkulesaufgabe, denn manche Bewohner können kaum sprechen oder sich selbst versorgen“, sagte Krosch. Deshalb sei der Umzug in eine neue Umgebung auch für die Bewohner eine große Herausforderung.
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Derzeit hat die Lebenshilfe am Krankenhaus in Schleiden einen Standort für 48 Menschen mit einer geistigen Behinderung, die sich auf zwei große Wohnbereiche mit jeweils 24 Plätzen verteilen. „Jeder bewohnt dort bislang ein Zimmer mit Dusche“, erläuterte Krosch. Aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben müsse künftig jedem Bewohner mehr Raum in Form eines Appartement mit Schlafzimmer, Wohnbereich und Bad zur Verfügung gestellt werden. „Dafür braucht man mehr Platz. Deshalb werden 24 Bewohner von Schleiden nach Gemünd umziehen“, so Krosch. Anschließend sollte dann das Gebäude in Schleiden umgebaut werden.
Doch daraus wird nichts. „Die mit Architekten und Vermieter ermittelten Umbaukosten sind so hoch, dass der Landschaftsverband Rheinland dem Umbau als Kostenträger nicht zustimmt“, erklärte Krosch. Deshalb sei man aktuell auf der Suche nach einem Alternativstandort und einem Investor für eine neue Wohnstätte.