Regina Krüger hat die Burgschänke in Dreiborn übernommen. Es gibt einen täglich wechselnden Mittagstisch und einen Hamburger-Abend.
Neueröffnung der BurgschänkeRegina Krüger gibt der Dorfkneipe in Dreiborn eine Zukunft
Es ist, so erzählt Regina Krüger mit strahlenden Augen, für sie die Erfüllung eines Kindheitstraums: Die 40-jährige Mutter von drei Kindern ist neue Pächterin der Burgschänke in Dreiborn. „Früher habe ich für die Raiffeisen-Waren-Zentrale Braugerste verkauft, heute bringe ich das Endprodukt an den Mann“, sagt Krüger mit einem Schmunzeln. Zu den Neuerungen, mit denen sie möglichst viele Gäste anlocken will, gehört ein täglich wechselnder Mittagstisch, Kuchen vom Blech und Waffeln am Wochenende und ein Hamburger-Abend jeden Freitag.
Regina Krüger ist in Gemünd geboren und aufgewachsen und hat nach der Schule eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau absolviert. Später hat sie 15 Jahre in Nierfeld gelebt. „Jetzt hat mich der Wind nach Dreiborn geweht“, schmunzelt die 40-Jährige.
Viele Jahre hat sie an verschiedenen Standorten für die Raiffeisen-Waren-Zentrale gearbeitet, war nach eigenen Angaben unter anderem Vertriebsleiterin für Futtermittel und Getreide. Zuletzt war sie in der Niederlassung in Blankenheim eingesetzt, die aber 2017 geschlossen wurde. Nach einem Jahr Kinderpause arbeitete Krüger dann im Vertriebsbereich eines anderen Unternehmens in der Region.
Für den Kindheitstraum kündigte die Pächterin ihre Arbeitsstelle
„Im Sommer 2023 stand die Burgschänke dann zum Verkauf, aber es fand sich kein Käufer“, erzählt die 40-Jährige. Daraufhin habe sie angefragt, ob sie die Kneipe pachten könne, und habe den Zuschlag erhalten: „Dabei war mir klar, dass das neben meinem Beruf nicht zu machen ist.“ Also kündigte sie ihre Stelle für ihren Kindheitstraum.
„Als Kind bin ich ab und zu mit meinen Eltern zum Kegeln gegangen. Das fand ich immer toll“, erzählt die Pächterin, die gastronomisch bislang keine Erfahrungen gemacht hat. Ihre Begeisterung für die Kneipe konnte nicht jeder ihrer Bekannten und Freunde nachvollziehen: „Einige haben mich gefragt, ob ich das ernst meine.“
Unterstützt wird sie künftig von einem Mitarbeiter, der abends die Küche macht und anschließend auch im Service hilft. „Das ist ein guter Bekannter, der sich gefreut hat, als ich ihm von meinem Plan erzählt habe.“ Die Chefin wird sich selbst um den Mittagstisch kümmern, bei dem bewusst keine Schnitzel angeboten werden. Stattdessen stehen beispielsweise Bratkartoffeln mit Brathering, Hähnchenschenkel mit Curryreis oder selbst gemachte Spätzle mit Champignonrahmsoße auf dem Speiseplan. Alles wird frisch zubereitet: „Ich bin kein Freund von Tiefkühlprodukten und Fertiggerichten.“
Deftige Hausmannskost, Kuchen und Waffeln am Wochenende
Abends gibt es dann unter anderem Schnitzelvariationen, Spießbraten, Currywurst und verschiedene Salate geben. Die Kleinen dürfen sich auf einen Raubritter-Teller freuen. „Samstags und sonntags gibt es ab 14 Uhr einen Kuchen vom Blech sowie helle und dunkle Waffeln“, erzählt Krüger.
Geöffnet hat die Burgschänke werktags außer mittwochs von 12 bis 14 und von 17 bis 22 Uhr. Am Samstag und Sonntag wird erst um 14 Uhr mit Kaffee und Kuchen gestartet. „Freitags und samstags bestimmen die Gäste, wann Schluss ist“, betont die Pächterin. Während der Fußball-Europameisterschaft werde sie auch mittwochs öffnen, wenn die deutsche Mannschaft dann ein Spiel habe.
Burgschänke soll Treffpunkt für alle Dreiborner werden
Dreiborn finde sie toll wegen des Brauchtums und des intakten Vereinslebens: „Ich habe mich beim Maifeuer vorgestellt. Die Burgschänke soll als Dorfkneipe ein Treffpunkt für Jung und Alt sein.“ Für das Projekt hat sie die Rk Event GmbH gegründet, wobei das Kürzel für „Richtig krass“ steht: „Ich will später vielleicht auch einmal Motorradtouren oder geführte Wanderungen anbieten. Zuerst ist aber nun die Schänke das Baby, das großgezogen werden muss.“
Apropos großgezogen: Krüger hat zwei Söhne, die 19 und 10 Jahre alt sind, und eine achtjährige Tochter. In ihrer Freizeit fährt die 40-Jährige Motorrad und geht wandern.
Von Rückschlägen lässt sich Krüger, die über der Kneipe wohnt, nicht so leicht aus der Bahn werfen: „Ich hatte gleich zum Einstand zwei Rohrbrüche, von denen einer für einige Schäden gesorgt hat. Die müssen zum Teil noch beseitigt werden.“ Aber davon lasse sie sich nicht so schnell unterkriegen.