Mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Dreiborn wurden geprüft. Nun sollen auf der Straße Tempo-30-Piktogramme angebracht werden.
Tempo-30-PiktogrammeSchleidener Rat diskutiert über Verkehrsberuhigung in Dreiborn
Von mehreren möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Ortsdurchfahrt von Dreiborn blieb am Ende nur eine übrig. Auf der Straße sollen Tempo-30-Piktogramme angebracht werden. Andere Möglichkeiten wie der Bau von Verschwenkungen oder die Anbringung von Fahrbahnschwellen werden vom Straßenverkehrsamt des Kreises Euskirchen nicht befürwortet. Das teilte die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Schleidener Stadtrates mit.
Grundlage für die Diskussion im Stadtrat war ein Antrag der Grünen zur Verkehrssituation in Dreiborn gewesen. Daraufhin hatte der Rat die Verwaltung im September 2023 beauftragt, in Abstimmung mit dem Kreis Euskirchen und Straßen NRW verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu prüfen. Vorgeschlagen wurde eine Optimierung der Verschwenkung auf eine Fahrbahnspur am westlichen und eine zusätzliche Verschwenkung am östlichen Ortseingang. Außerdem sollten Tempo-30-Piktogramme und Fahrbahnschwellen auf der Durchgangsstraße geprüft werden.
Einengung am Ortseingang von Herhahn abgelehnt
Die Verwaltung betonte, dass es sich bei der Ortsdurchfahrt Dreiborn um die Landesstraße 207 handelt, die ihrer Bestimmung nach der Aufnahme des überörtlichen Verkehrs dient. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit seien in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen geprüft beziehungsweise durchgeführt worden. So sei an der westlichen Ortseinfahrt, von Katzenbroich kommend, eine Fahrbahneinengung (Verschwenkung) eingerichtet worden. Ob sie optimiert werden kann, soll noch einmal geprüft werden.
Eine solche Einengung am Ortseingang von Herhahn aus sei hingegen vom Straßenverkehrsamt Euskirchen aufgrund von Sichteinschränkungen durch die engen Kurven abgelehnt worden. Dort seien in der Vergangenheit bereits drei Leitplatten zur Fahrbahnverengung und Entschleunigung des Verkehrs aufgestellt worden.
Nur wenige Fahrer sind in Dreiborn zu schnell unterwegs
Ferner haben mehrere Messungen nach Angaben der Verwaltung ergeben, dass der größte Teil der Fahrzeuge sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halte oder diese nur unwesentlich überschreite. Eine generelle Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 oder eine Sperrung für den Lkw-Verkehr ist aufgrund der Klassifizierung als Landesstraße nicht zulässig. Die Anzahl der Fahrzeuge und damit die Belastung werde im Hinblick auf die Einstufung als klassifizierte Straße als gering eingestuft.
Auch die Unfallstatistik weise keine Häufung auf, so dass keine besondere Gefahrenlage feststellbar sei. „Bereits die Einrichtung der vorhandenen Tempo-30-Zonen ist auf Landesstraßen unüblich und stellt eine einschneidende Maßnahme dar“, teilt die Verwaltung mit.
Ausbau von Hochborden wurde nicht befürwortet
Leitlinien in Kurvenbereichen werden laut Stadt von Straßen NRW sowie vom Straßenverkehrsamt des Kreises Euskirchen nicht befürwortet, weil sie den Verkehr aufgrund der engen Kurven dazu verleiten könnten, auf die Bürgersteige auszuweichen. Der Ausbau von Hochborden im Rahmen des Ortsausbaus Dreiborn sei nicht befürwortet worden, weil die Gehwege nicht breit genug seien. Aufeinandertreffende Fahrzeuge, insbesondere Lkw, würden sich dann zur Fahrbahnmitte orientieren, was die Gefahr des Touchierens mit sich bringe. Deshalb wird es zunächst die Anbringung von Bodenpiktogrammen geben, die auf die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h hinweisen.
„Die Situation ist nicht befriedigend, aber baulich kann man nicht mehr viel optimieren“, sagte Bürgermeister Ingo Pfennings. Die Straßen in den kleinen Ortschaften seien oft nicht in der Lage, den heutigen Verkehr mit den großen Fahrzeugen aufzunehmen: „Das gilt vor allem für den Schwerlastverkehr wie die großen Holztransporter.“
Pfennings will nach Ostern alle beteiligten Stellen an einen Tisch holen und über Lösungen für Dreiborn, Schöneseiffen und Harperscheid sprechen, wo es ähnliche Probleme gibt.
„In Anbetracht der vorhandenen Möglichkeiten ist das wohl das Maximum, das zu erreichen ist“, meinte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Petra Freche. „Die Zahlen der Verkehrsmessungen geben offensichtlich nicht mehr her.“ Trotzdem sei es wichtig, dass immer wieder auf die Problematik hingewiesen und für das Thema sensibilisiert werde. Deshalb sei der Antrag auch nicht umsonst gewesen.