Die Rettungshundestaffel der Johanniter-Unfallhilfe soll bald im Kammerwald bei Schleiden trainieren.
Neben BogenparcoursRettungshundestaffel soll bald in Schleiden trainieren

Rettungshunde sollen bald auch im Kammerwald bei Schleiden trainiert werden.
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Bürgermeister Ingo Pfennings will ein Teilstück des Kammerwaldes zwischen Schleiden und Bronsfeld der Rettungshundestaffel der Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, für Trainingszwecke kostenfrei zur Verfügung stellen. Mit dem Vorschlag wird sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 10. August befassen.
Die Stadt Schleiden hatte 2020 einen Gestattungsvertrag mit der Arenbergischen Forstverwaltung für einen Teil des Kammerwaldes abgeschlossen, um dort Outdoorsport und andere Freizeitnutzungen anzusiedeln. Doch außer dem Bogenparcours konnte bislang kein Angebot geschaffen werden. „Über den Bogenparcours sind wir sehr froh. Es gab bislang keine einzige Beschwerde“, betont der Bürgermeister.
Mountainbikeparcours wurde nicht realisiert
Darüber hinaus wollten zwei junge Männer in dem Gebiet einen Downhill-Mountainbikeparcours eröffnen. Die Radtouren sollten am Freibad oder am Sportplatz starten. „Der Knackpunkt war aber die Frage, wie die Menschen mit ihren Rädern hoch zum Start kommen“, erzählt der Bürgermeister.
In anderen Gebieten könnten Anbieter beispielsweise auf bereits vorhandene Sessellifte zurückgreifen. Ein Shuttlesystem per Bus sei zu teuer gewesen. Deshalb hätten die Interessenten schließlich Abstand von dem Projekt genommen.
Für einen Walderlebnis-Unterricht sind die Wege für Schüler zu weit
Aufgrund der Erschwernisse für mögliche Betreiber durch die Corona-Pandemie, die Hochwasserkatastrophe und die aktuelle wirtschaftliche Gesamtlage sei es auch nicht gelungen, andere Interessenten zu finden.
„Wir hatten deshalb kurz überlegt, ob man das Gebiet für die Schulen nutzen und dort zum Beispiel einen Walderlebnis-Unterricht anbieten könnte“, erzählt Pfennings. Doch der Weg für die Schüler bis zu dem Gebiet sei einfach zu weit.
Training soll alle zwei bis drei Monate stattfinden
Dann sei Dietmar Jaksch, Leiter der Rettungshundestaffel der Johanniter-Unfall-Hilfe, mit der Bitte an ihn herangetreten, diese Flächen unentgeltlich für Trainingseinheiten der Hundestaffel nutzen zu dürfen. Das Training solle alle zwei bis drei Monate an einem Samstag oder Sonntag in der Zeit von 10 bis 16 Uhr stattfinden.
„Um das sehr wichtige ehrenamtliche Engagement der Rettungshundestaffel zu unterstützen, habe ich dem Stadtrat vorgeschlagen, das Training im Kammerwald kostenfrei zu gestatten“, sagt der Bürgermeister. Das solle so lange der Fall sein, bis sich ein anderer Interessent für die Fläche finde.
Hunde sollen unter unterschiedlichen Bedingungen trainiert werden
„Wir kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine Person vermisst wird. Das kann ein älterer verwirrter Mensch sein oder ein Kind, das sich im Wald verlaufen hat“, erklärt Jaksch.
Oft müsse die Staffel bei Dunkelheit und schlechtem Wetter ausrücken. Um die Hunde und deren Führer zu trainieren, brauche man unterschiedliche Waldgebiete. Aktuell gebe es zwölf Staffelmitglieder und zehn Hunde. Die Führer seien alle ehrenamtlich tätig.
„Eine unserer Hundeführerinnen wohnt in Kall und kennt den Kammerwald. Sie hat uns auf das Gebiet aufmerksam gemacht“, so der Staffelleiter. Die Ausbildung der Hunde dauere zweieinhalb bis drei Jahre.
„Danach müssen Führer und Hund eine Prüfung ablegen, die alle zwei Jahre wiederholt werden muss“, erklärt Jaksch. Bei den Trainingseinheiten werde immer ein Vierbeiner nach dem anderen eingesetzt. „Der Hund muss zwei versteckte Personen suchen und sie auf einer 30 000 Quadratmeter großen Fläche innerhalb von 20 Minuten finden.“