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Bewahrung der NaturKunstprojekt Glasarche 3 macht bis August Station in Vogelsang

Lesezeit 3 Minuten
Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung stehen und sitzen um die Glasarche herum.

Schüler von 13 Nationalparkschulen hatten sich an dem Kunstprojekt zur Glasarche beteiligt.

Zum Jubiläum des Nationalparks ist die Glasarche in Vogelsang. Rund um das Kunstprojekt sind bis August zahlreiche Aktionen geplant.

Das rund fünf Meter lange Boot wirkt zerbrechlich. Die Außenwände sind zwar dick, bestehen aber aus Glas und haben zudem an mehreren Stellen große Risse. Gehalten wird es von einer menschlichen Hand. Bei der Installation handelt es sich um die Glasarche 3, ein Kunstwerk aus Glas und Holz, das ab jetzt für drei Monate vor dem Nationalpark-Zentrum Eifel in Vogelsang IP zu sehen ist. Die Arche wurde am Mittwoch im Rahmen einer Feier mit Schülern und Lehrern von Nationalpark-Schulen vorgestellt, die auch eigene Kunstprojekte präsentierten.

„Die Glasarche 3 reist seit 2016 durch ganz Deutschland“, erklärte Michael Lammertz, der kommissarische Leiter der Nationalparkverwaltung, der mit Frank Rost von der Nationalparkseelsorge die Gäste begrüßte. Er habe 2018 bei einem Treffen der Nationalparkverwaltungen davon erfahren. Hinter dem Projekt steht der Landschaftspflegeverein „Mittleres Elsterstar“, dessen Vorsitzender Rainer Helms auch nach Vogelsang gekommen war.

Die Arche passt zum Jubiläum des Nationalparks Eifel

„Ich habe mir gesagt, ich hole das Projekt zu einem besonderen Anlass in die Eifel“, erzählte Lammertz. Das 20-jährige Bestehen des Nationalparks sei aus seiner Sicht ein passendes Ereignis. „Die Arche ist ein Symbol dafür, dass die Bewahrung der Natur in der Hand des Menschen liegt“, so Lammertz.

Blick auf das rund fünf Meter lange Boot aus Glas.

Die rund fünf Meter lange Glasarche ist bis zum 26. August vor dem Nationalpark-Zentrum Eifel in Vogelsang IP zu sehen.

Bei der Feier für die Arche stellten die Nationalpark-Schulen ihre Kunstobjekte dem Publikum vor. „Wir sind überwältigt, wie viele tolle Ideen die Schulen entwickelt haben“, freuten sich Michaela Wüller und Jutta D'Orsaneo vom Fachgebiet Umweltbildung der Nationalparkverwaltung, die das Projekt in Kooperation mit dem Förderverein Nationalpark Eifel begleitet hatten.

„Lichtfänger“-Performance aus Wollfäden und ein „Eisbär-Rap“

13 Einrichtungen von der Grundschule bis zum Gymnasium hatten sich an dem Projekt beteiligt. Entstanden waren unter anderem Collagen, Skulpturen, die Schöpfungsgeschichte in Schuhkartons, eine „Lichtfänger“-Performance aus Wollfäden und ein „Eisbär-Rap“. Insgesamt gibt es laut Lammertz aktuell 46 Nationalparkschulen mit knapp 22.000 Mädchen und Jungen.

Erstklässler der Grundschule Lückerath hatten aus Teilen eines alten Gartenzauns, Chipsverpackungen und Zeitungspapier einen großen Anker gebaut. „Er ist ein Symbol der Hoffnung. Der Nationalpark ist eine Art Arche Noah, der die Natur beschützt“, sagte Lehrerin Irina Direske. Kinder der Grundschule Roetgen hatten aus Pappmaché Tiere aus dem Nationalpark gestaltet. Die Werke können ab Montag in der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ besichtigt werden.

„Babymuscheln“ konnten unter dem Mikroskop beobachtet werden

Ein besonderes Highlight am Glasarchentag war die Präsentation des Flussperlmuschelprojekts durch Heidi Selheim von der Biologischen Station Städteregion Aachen, bei der auch „Babymuscheln“ unter dem Mikroskop beobachtet werden konnten.

Die Biologische Station der Städteregion hatte in der Vergangenheit mit der Biologischen Station im Kreis Euskirchen umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes für die Muschel und andere Leitarten naturnaher Fließgewässer umgesetzt.

Vortrag und Bastelaktion für Kinder zum Thema Flussperlmuschel

Rund um die Glasarche sind weitere Programmpunkte geplant: Während der Ausstellungszeit bis zum 26. August lädt Frank Rost von der Nationalparkseelsorge für 11.30, 12.30, 13.30 und 14.30 Uhr zu Impulsen an der Glasarche ein. Die Ausstellung „Kunst trifft . . . Flussperlmuschel“ wird am Sonntag, 9. Juni, im Nabaer-Haus auf Vogelsang IP eröffnet.

Untermalt wird die Eröffnung von einem Theaterstück zur Flussperlmuschel ab 14.45 Uhr. Um 16 Uhr beginnt ein Vortrag zur Flussperlmuschel von Heidi Selheim von der Biologischen Station Städteregion Aachen. Von 14.30 bis 17.30 Uhr findet außerdem eine Bastelaktion für Kinder zum Thema „Flussperlmuschel“ mit Michaela Wüller (Wildniswerkstatt Düttling) statt.

Das ExArt-Musiktheater „Facing Peace“ präsentiert am Sonntag, 23. Juni, um 11.45 und um 13.45 Uhr an der Glasarche ein Tanztheater. Außerdem ist am Samstag, 14. September, ein Nationalparkmitmachtag geplant. Zwei Wochen später gibt es eine Forschungstagung.