Am Kriegerdenkmal am Markt in Schleiden versammelten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung.
MahnwacheRund 30 Menschen versammelten sich in Schleiden für Vielfalt und Toleranz

Zu einer Mahnwache für die Demokratie gingen am Freitagnachmittag rund 30 Menschen in Schleiden auf die Straße.
Copyright: Stephan Everling
Für die Demokratie gingen am Freitagnachmittag mehr als 30 Menschen auf die Straße. Mit einer Mahnwache am Kriegerdenkmal am Markt in der Innenstadt in Schleiden verliehen sie ihrem Anliegen Ausdruck, rechten Umtrieben vorzubeugen und für den Erhalt der Freiheit einzutreten.
rganisiert wurde die Demonstration vom „Initiativkreis Heidersberg“, der bereits bei den vorigen Aktionen in Schleiden aktiv geworden war. „Wir haben schon vor Wochen überlegt, dass wir wieder etwas tun sollten“, berichtete Gisela Pastoors. Mit Nachbarn hätten sie sich darauf geeinigt, wieder eine Mahnwache anzumelden. „Und jetzt wurde es wieder heftig, eines kam zum anderen“, sagte sie.
Die Umfrageergebnisse für die AfD seien immer höher geworden, es seien Anschläge passiert. Da gebe es für sie nur einen Schluss: „Geht wählen, aber wählt keine Diktatoren.“ Mit ihrer Nachbarin Marlies Wingartz habe sie beschlossen, wenn keiner mitgehe, zur Not auch alleine zum Markt zu gehen. „Die Abstimmung im Bundestag, als die CDU ihren Antrag mit Stimmen der AfD durchbrachte, hat mich aufgeregt“, sagte Peter Pastoors. 1933 seien genau solche Vorgänge der erste Schritt in die Diktatur gewesen. Er sei Jahrgang 1938 – und habe den Zweiten Weltkrieg am eigenen Leib in Aachen erlebt.
In kleinen Gruppen wurde in Schleiden über Politik diskutiert
Über die Demokratie werde am 23. Februar in der Wahlkabine entschieden, betonte er. Dabei werde die Situation schlechter gemacht, als sie sei. „Noch nie ist es einer Generation so gut gegangen“, bestätigte ein anderer. Das sei der Demokratie und Europa zu verdanken.
„Rechte spalten“, erläuterte eine der „Omas gegen Rechts“. Erst redeten sie den Menschen ein, dass es ihnen schlecht gehe – und zerstörten dann die Gemeinschaft. Sie verwies darauf, dass das auch schon damals funktioniert habe, wie man in der Ausstellung in Vogelsang „Auch Du gehörst dem Führer“ sehen könne. Ihr gehe es um Vielfalt und Toleranz. Sie habe heute extra einen Lippenstift benutzt, denn mittlerweile würden die Rechten sogar propagieren, dass Frauen sich nicht schminken sollten. „Frauen sollen wieder unsichtbar gemacht werden“, sagte sie.
In kleinen Gruppen diskutierten die Teilnehmer über die augenblickliche Situation, bevor sich die Mahnwache nach knapp einer Stunde wieder auflöste.
Friedlich lief die Veranstaltung ab, sodass auch die Polizei bald abziehen konnte. „Wir kriegen Zuspruch, aber auch Ablehnung“, berichtete eine der „Omas gegen Rechts“, die sich mit einem Transparent an der Kundgebung beteiligte. Schon vor dem Beginn gab es die ersten Gespräche mit Passanten, die das Engagement unterstützen wollten.