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Sportlerwahl 2021 im Kreis EuskirchenJonas Urbig lebt seinen Traum beim FC

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FC-Talent Jonas Urbig mit Torwarttrainer Uwe Gospodarek.

Kleinbüllesheim/Köln – Jonas Urbig ist mittendrin statt nur dabei. Von den Zaungästen, die rund um den Trainingsplatz stehen und denen keine Bewegung der Profis des 1. FC Köln entgeht, bekommt der 18-Jährige nichts mit. Er ist locker und fokussiert zugleich. Der Torhüter aus Kleinbüllesheim hat es geschafft: Er ist auf dem allerbesten Weg Fußballprofi zu werden.

Anfang August 2021 verlängerte der 1. FC Köln den Vertrag mit dem U-19-Nationaltorhüter um drei Jahre. Seit Juli gehört Urbig fest zum Profikader. „Seit ich zehn Jahre alt bin, spiele ich beim FC. Meine Vertragsverlängerung ist für mich ein neues Kapitel eines wunderbaren Abenteuers“, sagt Urbig. Die Vertragsunterschrift sei „ein besonderes und tolles Gefühl“ gewesen. „Gerade, weil ich bei dem Club unterschrieben habe, bei dem ich spiele, seitdem ich zehn Jahre alt bin“, so Urbig. Das Vertrauen der Verantwortlichen habe ihm ein gutes Gefühl gegeben.

Thomas Kessler, Lizenzspielerleiter, sagt: „Jonas hat einen großartigen Entwicklungssprung gemacht. Wir freuen uns sehr, dass er sich entschieden hat, beim FC zu bleiben.“

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Jonas Urbig (4.v.l.) lebt seinen Traum.

Angefangen hat alles im Vorgarten des Elternhauses in Kleinbüllesheim. Das Baumhaus und ein paar Blumenbeete mussten weichen. Der Traum von der Profikarriere braucht schließlich Platz. Als die Rasenfläche hinter dem Haus nicht mehr ausreichte, musste ein neuer, größerer Platz her. Immer noch zeigt die Hecke Spuren, die Jonas Urbig und sein Bruder Luis hinterließen. Zwar waren die Brüder schon in jungen Jahren richtig gute Torhüter, doch wer hält schon jeden Ball? So ging es schon mal ab ins Unterholz. Nicht allzu oft, die meisten Bälle haben sie nämlich pariert. Auch der jüngste Sprössling der Eltern Kurt und Martina Urbig, Henri, ist Torhüter. Alles nicht so verwunderlich, schließlich spielte Vater Kurt unter FC-Legende Heinz Flohe lange beim Euskirchener TSC – natürlich als Torwart.

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Der Vertrag beim 1. FC Köln läuft bis 2024.

Vor drei Jahren wurde Jonas Urbig deutscher B-Jugend-Meister mit dem 1. FC Köln. Nun ist er Derby-Sieger. Beim 4:1 gegen Borussia Mönchengladbach saß Urbig auf der Reservebank – genau wie unter anderem gegen Bayern München. „Da Jonas nicht gespielt hat beim Derbysieg, hält sich meine emotionale Bindung noch in Grenzen. Dennoch ist es momentan surreal, wenn man auf der Anzeigetafel den Namen seines Sohnes sieht“, sagt Vater Kurt stolz.

Schüsse härter und präziser

Und wie bewertet Jonas Urbig seinen Werdegang? „Natürlich habe ich mich seit Beginn der Vorbereitung weiterentwickelt, da ich seitdem bei den Profis mittrainiere. Zudem saß ich in sieben Spielen in der Bundesliga auf der Bank. Das ist eine großartige Erfahrung und deshalb bewerte ich das erste halbe Jahr positiv“, sagt er.

Die Unterstützung, die er von allen Trainern und Verantwortlichen bekommen habe, habe viel dazu beigetragen. Jedes Training sei eine neue Herausforderung, die er annehme, um sich zu verbessern. Der größte Unterschied zwischen Junioren und Senioren sei das Tempo. „Zudem sind die Räume viel enger, was dazu führt, dass man viel weniger Zeit hat. Und die Schüsse aufs Tor sind im Vergleich zum Juniorenbereich deutlich härter und präziser. Das war anfangs der größte Unterschied, und meine Lernkurve ist längst noch nicht zu Ende“, sagt der 18-Jährige. In dieser Saison möchte sich Urbig möglichst gut weiterentwickeln. „Für mich ist es wichtig, in jedem Spiel – egal, in welcher Mannschaft ich zum Einsatz komme – bereit zu sein, eine gute Leistung abzurufen. Das gilt auch für die Nationalmannschaft – ich möchte meine Rolle als Nummer eins bestätigen und mit dem Team das Ticket für die EM im Sommer lösen“, sagt der Kleinbüllesheimer.

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Fokussiert: der Torwart des 1. FC Köln: Jonas Urbig.

Urbig sammelte aber nicht nur in der Bundesliga und bei der Junioren-Nationalmannschaft, bei er sich zum Stammtorwart gemausert hat, wichtige Erfahrungen. Der 18-Jährige spielte mit dem 1. FC Köln auch in der Youth-League, der UEFA Champions League für U-19-Fußballer. Nach zwei guten Partien mussten sich Urbig und der FC aber dem KRC Genk geschlagen geben. Für einen Eklat sorgten dabei die FC-Fans, die pünktlich zum Halbzeitpfiff den Platz in Belgien stürmten.

Im Bayern-Trikot zum FC-Training

Was zieht man zum Probetraining beim 1. FC Köln an? Jonas Urbig entschied sich damals für ein lilafarbenes Trikot von Torwart Hans-Jörg Butt, der, wohlgemerkt, damals bei Bayern München spielte. Jonas wurde trotzdem verpflichtet. Mit dem Spitznamen Hans-Jörg musste er allerdings noch eine Zeit lang leben. Mittlerweile ist der Name Geschichte, die guten Leistungen nicht.

Bei den A-Junioren hängt der FC den eigenen Ansprüchen ein wenig hinterher. Nach acht Spielen belegt das Team von Stefan Ruthenbeck den siebten Tabellenplatz. Bei sechs Partien stand der 18-jährige Kleinbüllesheimer im Tor und zeigte immer wieder seine Klasse.

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Beim Training der Senioren ist Urbig auch am Ende der Einheit mit Torwart-Trainer Uwe Gospodarek noch fokussiert. Und was genauso wichtig ist: Man sieht ihm den Spaß an. Dem 18-Jährigen scheint bewusst zu sein, dass er gerade den Traum sehr vieler Jugendlicher lebt.