So hatte es sich Michael Luke gewünscht: Das Jubiläumskonzert der Blue Mary Big Band wurde eine große Wiedersehensfeier. Etliche ehemalige Musikerinnen und Musiker waren mit Instrument und Stimme dabei, als das Jazzorchester der Euskirchener Marienschule am Samstag sein 25-jähriges Bestehen feierte.

Luke hatte an dem städtischen Gymnasium gerade seinen Dienst als Musiklehrer angetreten, als er im September 1998 eine Combo ins Leben rief, die im Kern aus Oberstufenschülern und -schülerinnen bestand. Nur drei Monate später absolvierte sie unter dem Namen Blue Mary Big Band ihren ersten Auftritt.

500 Fans der Band strömten in die Aula des Euskirchener Gymnasiums

Mit der Zeit formte Luke aus Schülerinnen und Schülern, Eltern, Ehemaligen und Mitgliedern des Kollegiums eine Band, die nun schon seit einem Vierteljahrhundert mit ihrem Sound und ihrer Spielfreude das Publikum begeistert. Wie beliebt die „Blue Mary“ ist, zeigte sich jetzt daran, dass schätzungsweise 500 Zuhörerinnen und Zuhörer zum Geburtstagskonzert in die Schulaula kamen. Kaum ein Platz blieb frei.

Sie hörten zum Auftakt eine Instrumentalversion des Beatles-Ohrwurms „Come Together“ und danach weitere Rock-Hits in neuem Gewand und natürlich Klassiker der Big-Band-Literatur. Die Bandbreite war groß und beachtlich. Sie reichte von Aretha Franklin über Michael Bublé, Stevie Wonder und Roger Cicero bis zu Tower of Power, von Soul über Swing und Latin bis zu Italo-Pop.

Thilo Wolf kam für einen Workshop nach Euskirchen

Einige Arrangements stammten aus der Feder von Thilo Wolf, einem Hochkaräter der deutschen Big-Band-Szene, der im Vorfeld für einen Workshop mit der Blue Mary nach Euskirchen gekommen war und nun auch im Konzert mitwirkte, als Dirigent ebenso wie als Pianist. Eine Schule mit fünf Big Bands – so etwas habe er vorher nie gesehen, schwärmte Wolf mit Blick auf die älteste Jazzformation der Marienschule und die vier weiteren Bands, die in ihrem Fahrwasser entstanden sind.

Bei der Leitung des Gesamtprojekts, das 2019 mit dem WDR-Jazzpreis ausgezeichnet wurde, hat Michael Luke seit 2016 seinen Kollegen Jan Philipp Röser an seiner Seite. Beide sind auch als Saxofonisten im Einsatz, beide wurden am Samstag für ihre Arbeit mit Lob und Anerkennung überhäuft.

Ein musikalisches Aushängeschild der Stadt Euskirchen

Schuldirektor Michael Mombaur sprach, bevor Musiker und Gäste im Foyer weiterfeierten, von einem „leidenschaftlichen, gigantischen Abend“. Das Big-Band-Projekt im Ganzen bezeichnete er als Aushängeschild der Stadt Euskirchen.

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Jan Philipp Röser hatte zuvor Michael Lukes unermüdliches Engagement hervorgehoben. Alle gemeinsam könnten auf zahlreiche tolle Momente und Erlebnisse zurückblicken, so Röser: „Schön ist auch, dass unter den Musikern viele intensive Freundschaften entstanden sind.“ Und immer wieder hätten Band-Mitglieder eigene Projekte entwickelt und so als Multiplikatoren gewirkt.