Seine Banane ist schon lange Kult. Wer das Graffiti an der Hauswand hat, ist stolz und nicht verärgert.
Street-ArtDer Bananensprayer war im Euskirchener Stadtmuseum zu Gast

Der als Bananensprayer bekannte Thomas Baumgärtel beim Künstlergespräch im Stadtmuseum Euskirchen.
Copyright: Tim Nolden/Stadt Euskirchen
Thomas Baumgärtel, als Bananensprayer bekannt, gehört zu den renommierten Künstlern der deutschen Street-Art-Szene. Er war jetzt im Stadtmuseum zu Gast – zum zweiten Mal, nachdem er im vergangenen September an der Eröffnung der Ausstellung „Drinnen Stadt Draußen. Urban Art – Streetart – Graffiti“ teilgenommen hatte.
Diesmal sprach er mit der Ausstellungskuratorin Jennifer Kirchhoff über seinen Werdegang und seine Arbeit, wie es in einer Mitteilung des Museums heißt. Zu Beginn seiner Karriere, so erzählte Baumgärtel, platzierte er seine Banane noch heimlich im öffentlichen Raum – mittlerweile ist sie Kult. So befinden sich heute weltweit an mehr als 4000 Gebäuden – Galerien, Museen und anderen Kunstorten – Bananen des Kölner Künstlers.
Auch das Euskirchener Stadtmuseum hat eine originale Spray-Banane
Auch das Euskirchener Stadtmuseum hat mittlerweile ein Exemplar. Baumgärtel hatte die Banane anlässlich der Vernissage der aktuellen Ausstellung, in der er mit Werken vertreten ist, an die Fassade im Kulturhof gesprüht.
Im Gespräch machte Baumgärtel deutlich, dass die berühmte Banane nur einen kleinen Teil seiner Kunst ausmacht. Eindrücklich berichtete er, dass er es als seine Pflicht ansehe, „den Mund aufzumachen“, wenn er Unrecht wahrnehme – auch wenn das für ihn unangenehme Konsequenzen haben könne. So hätten seine kritischen Bilder mit Putin und Erdogan zur Folge gehabt, dass er monatelang unter Schutz der Polizei gestanden habe.
Ein weiteres Künstlergespräch plant das Stadtmuseum für Donnerstag, 20. Februar, 18 Uhr, mit dem Künstler Kai „Semor“ Niederhausen. Er verbindet anspruchsvolle Graffiti-Technik mit abstrakter Gestaltung und großer Experimentierfreude. In Euskirchen wird er in diesem Frühjahr ein monumentales Kunstwerk im Außenraum realisieren. Für das Gespräch bittet das Museum (Wilhelmstraße 32-34) um Anmeldung unter Tel. 0 22 51/ 6 50 74 35 oder per E-Mail. (ejb)