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Goldene HochzeitDer Weg führte aus der Strahlenklinik ins gemeinsame Leben in Euskirchen

Lesezeit 3 Minuten
Karlheinz Schrade und seine Ehefrau Barbara Schrade stehen in ihrem Garten und halten sich im Arm.

Aus einem Acker haben Karlheinz und Barbara Schrade seit dem Hausbau 1978 eine grüne Wohlfühloase gemacht.

Auf der Arbeit in Bonn haben sich Barbara und Karlheinz Schrade kennengelernt. Nun sind die Euskirchener 50 Jahre verheiratet.

Rund vier Jahre lang arbeiteten Karlheinz Schrade und Barbara Schrade, die damals noch ihren Mädchennamen Weiß trug, gemeinsam in der Strahlenklinik in Bonn. Vier Jahre, in denen man sich zwar immer wieder mit einem Lächeln begegnet ist, jedoch keiner der beiden den ersten Schritt machen wollte.

„Es hat schon immer ein wenig zwischen uns geknistert, trotzdem waren wir lange Zeit nicht mehr als Kollegen“, erinnert sich die heute 76-Jährige. Dann jedoch fasste sich Dr. Karlheinz Schrade ein Herz und lud die sieben Jahre jüngere technische Assistentin in ein am Rhein gelegenes Weinhaus ein. Ein Vorschlag, den Barbara Schrade sehr gerne annahm und der das Leben der beiden bis zum heutigen Tage beeinflussen sollte.

Einen Acker in Euskirchen hat das Paar zur Wohlfühloase gemacht

„Von da an haben wir uns immer wieder getroffen und auch neben der Arbeit sehr viel Zeit miteinander verbracht“, berichtet der Facharzt der Radiologie. So viel Zeit, dass das junge Paar sich bald darauf verlobte und schon ein halbes Jahr später im Mai 1974 vor Kirche und Standesamt das Jawort gab. Nun, 50 Jahre später, feierten die Eheleute ihre goldene Hochzeit.

Das Foto von 1974 zeigt Karlheinz und Barbara Schrade am Tag ihrer Hochzeit: Sie trägt ein weißes Brautkleid samt Schleier und hat einen Blumenstrauß in der Hand, er trägt einen schwarzen Anzug mit Fliege.

Im Mai 1974 gaben sich die Jubilare das Jawort.

Ihre etwas verspätete Hochzeitsreise führte das Paar auf die griechischen Insel Kos. Das seien die einzigen drei Wochen gewesen, in denen sie sich so lange am Stück von ihrer Arbeit entfernt hätten. „Karlheinz hat sich bald nach unserer Hochzeit selbstständig gemacht. Nach einiger Suche fanden wir dann in Euskirchen einen passenden Ort dafür“, berichtet die Jubilarin. 1978 begann aus diesem Grund auch der Bau ihres Hauses in der Kreisstadt, in dem sie bis heute leben.

Eine Entwicklung, der Barbara Schrade zunächst zweifelnd gegenüberstand. „Das ganze Grundstück war nur ein riesiger Acker. Und ich konnte mir kaum vorstellen, wie wir es uns hier wohnlich machen könnten.“ Dem grünen Daumen ihres Gatten sei es jedoch zu verdanken gewesen, dass diese Zweifel schnell ausgeräumt waren. Mit der Zeit entwickelte sich der Acker zur Wohlfühloase.

Völlig wollten die Eheleute aber dennoch nicht auf ihre liebgewonnenen Reisen verzichten. So standen besonders Touren in die Natur zum Wandern und Skifahren oder auch zu kulturellen Zielen in Philharmonien und Theatern auf dem Programm.

Die wahrscheinlich größte Bereicherung im Leben der Eheleute bildete schließlich die Geburt ihrer gemeinsamen Tochter, die die Familie bis heute mit zwei Enkelkindern beschenkt hat. „Wir freuen uns immer, wenn sie zu Besuch sind, und auch, dass sie unsere Goldhochzeit gemeinsam mit uns im kleinen Familienkreis feiern wollen“, sagt sich Barbara Schrade: „Rückblickend kann man sagen, dass Gott immer seine Hand über uns gehalten hat, auch wenn die Zeiten mal nicht so einfach waren. Darum können wir auch für unsere nächsten gemeinsamen Jahre zuversichtlich in die Zukunft schauen.“


Eine Schulter zum Anlehnen

Die Zuverlässigkeit seiner Ehefrau hat Karlheinz Schrade immer bewundert: „Auch wenn es mir mal gesundheitlich nicht so gut ging, war sie immer an meiner Seite und hat zu mir gehalten“, schwärmte der Jubilar.

Geradlinigkeit und positives Denken sind die Eigenschaften, mit denen Barbara Schrade ihren Ehemann beschreibt: „Ich selbst handele in vielen Situationen eher ängstlich, doch bei ihm hatte ich immer eine Schulter zum Anlehnen.“ (arn)