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Musical in EuskirchenSchülerinnen des Emil-Fischer-Gymnasiums proben zwischen Klausuren

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt eine Tanzeinlage während der Generalprobe auf der Bühne des Euskirchener Stadttheaters.

Beim Abschlusstanz des Musicals „Aladin und die Wunderlampe“ wird zum Höhner-Hit „Prinzessin“ performt.

Die Musical-AG des Emil-Fischer-Gymnasiums in Euskirchen führt an zwei Tagen Aladin und die Wunderlampe auf. Karten kosten zwei Euro.

Es sind schon erschwerte Bedingungen, unter denen die 150 Schülerinnen und Schüler des Emil-Fischer-Gymnasiums für ihr Musical „Aladin und Wunderlampe“ proben. So mussten Darstellerinnen schnell von der Bühne, um eine Klausur zu schreiben – natürlich im Kostüm.

Eva Burghammer, spielt den Bösewicht Wesir Raksha, hat parallel zum Text für die Aufführung noch für ihre mündliche Abiturprüfung im Fach Biologie gelernt – die einen Tag vor der ersten Generalprobe stattfand. „Wir machen das gerne, weil die Musical-AG uns in all den Jahren so viel gegeben hat. Dann können wir auch ein bisschen zurückgeben“, sagt Burghammer, die wie ihre Freundinnen Patrizia Odenbach und Jammie Betke (spielt die Hauptrolle Aladin) schon seit der fünften Klasse dabei sind.

Emil-Fischer-Gymnasium: Bei der Musical-AG geht es nicht um Noten

Geleitet wird die Musical-AG von den Lehrerinnen Heike Evertz (Schauspiel/Drehbuch), Julia Vossel (Tanz) und Frauke Strang, die sich um die kunstvolle Gestaltung des Bühnenbilds kümmert. Ralf Spier und die Big Band unterstützen ebenfalls – genau wie Andrea Theilmann.

Und wie bei den Schülerinnen und Schülern spielt auch bei den Pädagoginnen die Leidenschaft für das Projekt eine große Rolle. „Es ist ein ganz anderer Bereich Schule. Es geht mal nicht darum, zu bewerten oder bewertet zu werden. Es geht nicht um Noten, sondern um das gemeinsame Erleben, das gemeinsame Erarbeiten“, sagt Julia Vossel.

Das Bild zeigt eine Szene aus der Generalprobe: Patrizia Odenbach, die nach der Hand von Aladin greift.

Kämpft für die Liebe: Patrizia Odenbach (l.) will nicht mit Aladin, gespielt von Jammie Betke, zwangsverheiratet werden.

Und die Gemeinschaft zeige sich schon daran, dass niemand ausgeschlossen werde. Wenn es – wie bei Aladin – am Ende etwa 100 Gymnasiasten sind, die mitmachen wollen, dann werden die Vossel zufolge auch ins Stück integriert. „Und das ganz ohne Casting“, sagt Heike Evertz. Es kristallisiere sich meist recht schnell von selbst heraus, wer welche Rolle spielen wolle, sagt die Lehrerin. „Teilweise treten bei der AG Talente auf, die man nicht erahnt, wenn man die Schüler nur aus dem Unterricht kennt“, sagt Vossel stolz.

Ein Markenzeichen der Musical-AG des Emils ist, dass fast jede Rolle doppelt besetzt ist. Das habe einerseits etwas mit der Vielzahl an Teilnehmenden zu tun. Anderseits sei es auch ein wenig Selbstschutz, erklärt Evertz: „Wir wollen uns davor schützen, dass eine Grippewelle oder ein gebrochenes Bein der Grund ist, das Stück im schlimmsten Fall absagen zu müssen.“

Aufführung im Stadttheater mit der Garantie auf Ohrwürmer

Ein weiteres Markenzeichen: die freie Interpretation der Stücke, an der die Schüler auch aktiv mitarbeiten können. „Das coole an unserem Stück ist, dass ich eine emanzipierte Rolle spiele und nicht will, dass mein Vater mich mit irgendwem zwangsverheiratet“, sagt Odenbach: „Ich möchte jemand heiraten, den ich liebe.“ Ob ihr Wunsch erfüllt wird? Das verraten weder die jungen Hobbyschauspielerinnen noch die Lehrerinnen. Aber eins steht fest: Die Ohrwurmgefahr zum Ende des Musicals ist sehr groß. Zumindest dann, wenn man ein Faible für Karnevalsmusik hat.

Das Bild zeigt eine Gruppe von Schülerinnen, die nach dem letzten Akkord ihren rechten Arm in Richtung Himmel strecken.

Die Musical-AG des Emil-Fischer-Gymnasiums führt Aladin und die Wunderlampe auf. Bei der Generalprobe wurde fleißig getanzt und geschauspielert.

Und im kommenden Jahr? Da ist Eva Burghammer eigentlich nicht mehr dabei. Aber auch mit dem Abitur in der Tasche hat sie von der Musical-AG nicht genug und hat jetzt schon ihre Unterstützung für den Schauspielnachwuchs hinter den Kulissen angekündigt – sehr zur Freude der Lehrerinnen.

Betke und Odenbach wollen zum Abschluss auf der Bühne stehen. Am liebsten im Musical der Eiskönigin. Vielleicht sogar als Elsa und Anna. Doch die Lehrerinnen dämpfen ein wenig die Euphorie. Der Grund: rechtliche Schwierigkeiten. Aber darüber kann man sich auch am Freitagabend noch Gedanken machen. Erstmal wird Aladin auf die Bühne gebracht.

Aufgeführt wird das Musical „Aladin und die Wunderlampe“ von der AG des Emil-Fischer-Gymnasiums am Donnerstag und Freitag, jeweils ab 18 Uhr im Euskirchener Stadttheater. Der Eintritt kostet zwei Euro. Die Karten sind im Sekretariat des Gymnasiums oder an der Abendkasse zu erhalten. Es gibt keine festen Sitzplätze.