Der Kreisverkehr am Euskirchener Ipas wird saniert. Auch die L210 ist betroffen. Ein Kreisel an der Zuckerfabrik-Kreuzung ist kein Thema.
SperrungDiese Maßnahmen und Umleitungen sind am Ipas-Kreisel bei Großbüllesheim geplant
Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt bezeichnet den Industriepark am Silberberg (Ipas) als „wirtschaftliche Lunge der Kreisstadt“. Um im Bild zu bleiben: Die „Lunge“ der Kreisstadt wird in der zweiten Jahreshälfte nur schwer Luft bekommen.
Der Landesbetrieb Straßen NRW wird nämlich den dortigen Kreisverkehr sanieren und derart umgestalten, dass zwei Bypässe verschoben werden. Durch den sogenannten Procter-Kreisel, an dem die L210 und die L182 aufeinandertreffen, fahren tägliche mehrere Tausend Fahrzeuge.
Nicht nur der Ipas-Kreisel wird saniert, sondern auch die L210 bei Kuchenheim
In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Verkehr stellte Andreas Groß, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW, die Pläne für die Baumaßnahme vor. Besser gesagt: die Baumaßnahmen. Der Landesbetrieb will nämlich nicht nur den Kreisel erneuern, sondern auch die Sanierung der L210 im Abschnitt zwischen der B56 und der K15 in Angriff nehmen – also zwischen Kleinbüllesheim und Kuchenheim. „Dadurch können wir im Idealfall bis zu drei Monate Zeit einsparen“, sagte Groß.
Der Kreisverkehr weise „massivste Fahrbahnschäden“ auf, so Groß im Ausschuss. Weil der Kreisel so stark frequentiert sei, sei eine massive Bauweise erforderlich. So soll der Kreisel Groß zufolge eine Betonfahrbahn erhalten; die anbindenden Äste würden mit Gussasphalt oder Beton (in Richtung Ipas) ausgestaltet. Durch diese Bauweise soll gesichert werden, dass der Kreisel auf Jahre hinaus den Verkehr mit einem hohen Lkw-Anteil aushalten kann, so der Straßenbauexperte im Ausschuss.
Verkehrsführung wird während der Baumaßnahmen geändert
Die Verkehrsführung wird sich ändern. So ist laut Groß geplant, den Bypass, den Verkehrsteilnehmer aktuell noch nutzen können, wenn sie von der Erlenhof-Kreuzung kommend in Richtung Kuchenheim fahren wollen, zu entfernen. „Er ist nach den vorherrschenden Verkehrsströmen nicht erforderlich und würde heute auch nicht mehr gebaut werden“, so Groß.
Durch den Wegfall des separaten Abzweigs nach Kuchenheim könne der Radverkehr besser an den Ipas angebunden werden. Dafür werden sich die Verkehrsteilnehmer, die aus Kuchenheim kommend in Richtung A61/Heimerzheim fahren wollen, künftig nicht in den Kreisel einsortieren müssen, sondern können einen separaten Bypass in Richtung A61 nutzen.
Wer während der Baumaßnahme aus Richtung Heimerzheim in den Ipas will, kann über eine provisorische Abfahrt in das Gewerbegebiet fahren. Ein Abbiegen im Kreisverkehr in Richtung Kuchenheim ist nicht möglich.
Die Fahrt geradeaus über das Provisorium in Richtung Erlenhof-Kreuzung ist während der Bauarbeiten möglich. Wer nach Kuchenheim oder zur Erlenhof-Kreuzung möchte, kann durch den Ipas oder direkt über die L182 zur L194 und dann über die B51 fahren.
Provisorischer Kreisel am Schneppenheimer Weg
Die Verkehrsführung am Schneppenheimer Weg wird ebenfalls für die Zeit der Arbeiten verändert. Aktuell ist dort für Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Erlenhof-Kreuzung kommen, kein Linksabbiegen möglich. Wer über den Schneppenheimer Weg den Ipas verlassen will, kann das nur in Richtung Erlenhof-Kreuzung tun. Nach links in Richtung Heimerzheim kann nicht abgebogen werden.
Straßen NRW will an dieser Stelle einen provisorischen Kreisel einrichten, über den Verkehrsteilnehmer dann sowohl in Richtung Euskirchen als auch nach Heimerzheim fahren können. Das sei besser als eine Baustellenampel, so Groß. Aktuell plant Straßen NRW so, dass Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Erlenhof-Kreuzung kommen, während der Sanierungsphase am Ipas-Kreisel nur geradeaus nach Heimerzheim fahren können.
Verkehrsbelastung in Kuchenheim kann während der Sanierung wieder zunehmen
Groß zufolge könne aus dem Provisorium eine Dauerlösung werden. „Das entscheiden natürlich nicht alleine wir als Baulastträger“, so der Straßen-NRW-Mitarbeiter: „Es wäre aber nicht das erste Mal, dass aus einer provisorischen Lösung eine dauerhafte Alternative wird.“
„Dass der Verkehr in Kuchenheim zunimmt, kann passieren“, so Groß. Er hofft aber, dass die Verkehrsteilnehmer die K 24 und die neue Westspange nutzen, um den Ort zu umfahren. Eine Sperrung der Ortsdurchfahrt sei nicht möglich.
Ipas-Kreisel: Bauzeit beträgt etwa sechs Monate
Der Effekt einer Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit für die Verkehrsteilnehmer von 50 auf 30 km/h auf der B56 sei zu vernachlässigen, so Groß. Das mache bei der Lärmbelastung der Anwohner keinen Unterschied.
Für die Sanierung des Kreisverkehrs und der L210 hat Straßen NRW sechs Monate einkalkuliert – von Juli bis Ende Dezember. „Vielleicht müssen wir den Start schieben, das hängt von der Finanzierung ab“, so Groß.
Eine Idee der Euskirchener Verwaltung will Groß mit zum Landesbetrieb nehmen. Bürgermeister Reichelt schlug vor, das Provisorium am Kreisel während der Bauphase zweispurig zu installieren. Dann könnten nicht nur die Verkehrsteilnehmer, die vom Erlenhof kommend die L182 durch den Ipas-Kreisel in Richtung Heimerzheim befahren, sondern auch in der Gegenrichtung. Dadurch könnte Kuchenheim entlastet werden.
Kein Kreisverkehr am Krusche Boom
Eine Veränderung der Verkehrsführung an der Kreuzung L 194/Kölner Straße ist laut dem Landesbetrieb Straßen NRW immer noch denkbar. Vor allem die Situation für Rechtsabbieger, die aus Richtung Weilerswist kommend in Richtung Euskirchener Innenstadt fahren, soll auf den Prüfstein gestellt werden. Eine Möglichkeit bestehe darin, den Radstreifen auf der L194 zu entfernen. Zudem könne der Fußgängerweg in einen breiten kombinierten Rad- und Fußgängerweg umgewandelt werden.
Der roteingefärbte Angebotsstreifen für Radfahrer auf der L194 würde entfallen, wodurch Platz für eine Rechtsabbiegespur auf die Kölner Straße geschaffen würde. Auch der Angebotsstreifen für die Radfahrer, die vom Appelsgarten kommend in Richtung Zuckerfabrik abbiegen wollen, soll wegfallen. Geplant ist laut Andreas Groß von Straßen NRW eine Verkehrszählung im Sommer.
Ein Kreisverkehr am „Krusche Boom“ scheint kein Thema zu sein. Der Platz reiche nur für einen „kleinen Kreisel“ aus. Das ergebe aber nur Sinn, wenn die Tageszahl der Verkehrsteilnehmer aus allen Richtungen die 25.000 nicht überschreite. „Deswegen ist die Ampellösung an solchen Stellen die bessere“, erklärte Groß. (tom)