Die Bezirksregierung Köln und die Stadt Euskirchen verhandeln gerade über den Mietvertrag. Es gibt viele Schäden im und am Gebäude.
GeflüchteteSanierung der ZUE Euskirchen kostet zehn Millionen Euro – Miete für zehn Jahre
Die Stadt Euskirchen wird wohl etwa zehn Millionen Euro in die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) an der Thomas-Eßer-Straße investieren. Nach Angaben von Dennis Heidel, Pressesprecher der Bezirksregierung Köln, sind dort aktuell etwa 460 Geflüchtete untergebracht.
Die Bezirksregierung hat die Liegenschaft von der Stadt Euskirchen angemietet und plant nach Auskunft von Heidel eine Verlängerung des Vertrags um zehn Jahre. „Wir streben eine langfristige Lösung an“, so der Pressesprecher: „Um den Standort über diesen Zeitraum gut weiter betreiben zu können, sind Sanierungsarbeiten erforderlich, die die Stadt Euskirchen als Eigentümerin übernehmen würde.“
ZUE in Euskirchen: Umfangreiche Sanierungsarbeiten sind nötig
Nach Angaben des Stadtbetriebs Zentrales Immobilien-Management (ZIM) sind an und in der ZUE „umfangreiche Investitionen erforderlich, um die Betriebs- und Verkehrssicherheit zu gewährleisten“.
Die erforderlichen Einzelmaßnahmen werden dem Stadtbetrieb zufolge aktuell zusammengestellt und priorisiert, um einen Umsetzungsplan zu erstellen. Es seien sowohl einzelne Sofortmaßnahmen als auch planbare und gebündelte Investitionen vorzunehmen.
Regenentwässerung sorgt für erhebliche Mängel
„Schwierigkeiten bereiten im Objekt insbesondere die Abdichtung von erdberührenden Bauteilen und die innere Abdichtung von Sanitärbereichen“, heißt es im ZIM-Bericht. Auch die Dachabdichtung und die abgängige, innenliegende Regenentwässerung bereiteten Probleme. Sie verursachten erhebliche Mängel im Gebäude. Hinzu kommen laut ZIM die haustechnischen Anlagen, deren Lebensdauer teils erheblich überschritten ist.
Nach Informationen dieser Zeitung wirken sich die Probleme nicht direkt auf die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes als Betreiber oder die Geflüchteten aus. „Durch die Wasserschäden ist das eine oder andere Zimmer gesperrt. Da die Belegung aber auf 1200 Menschen ausgelegt ist, gibt es noch genügend Kapazitäten“, heißt es aus dem Umfeld der Unterbringungseinrichtung.
Stadt Euskirchen will Ausgaben über höhere Miete refinanzieren
Die Stadt will sich das Geld für die geplanten Maßnahmen von der Bezirksregierung zurückholen – und zwar über eine „erhöhte Sondermiete in der verlängerten Vertragslaufzeit“. Vorläufige Vertragsentwürfe befinden sich nach Angaben der Verwaltung in der Ausschusssitzung für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften zurzeit in Prüfung und Abstimmung mit der Bezirksregierung.
Wie die Bezirksregierung auf Anfrage mitteilte, wirken sich die baulichen Mängel nicht auf die Sicherheit der Geflüchteten aus. „Die Gebäudeteile, in denen erhebliche bauliche Mängel bestehen, werden nicht belegt“, so Heidel. Wie Alfred Jaax, Erster Beigeordneter der Stadt Euskirchen, im Ausschuss erklärte, wird die Sanierung der ZUE bei laufendem Betrieb vorgenommen – sofern der Mietvertrag verlängert werde.
„Das Land kann auf die Plätze nicht verzichten. Deshalb kommt auch kein Ersatzbau infrage“, so Jaax. Ein Neubau neben der ZUE, diese Option brachte die Fraktion der Grünen ins Spiel, sei wegen der Begebenheiten der Liegenschaft ebenfalls kein Thema.
Auch die Kreisverwaltung ist mit einzelnen Abteilungen im Rahmen der üblichen Beteiligungsverfahren im Boot – beispielsweise beim Brandschutz. „Steuermann“ sei er aber nicht, hieß es aus dem Kreishaus: „Die Fäden laufen bei der Stadt Euskirchen zusammen.“