SchulkonzertEuskirchener Jugendliche singen über Sehnsucht und Liebeskummer

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Eine Gruppe Jugendlicher steht auf der Bühne und singt.

Unter dem Motto Teenage Dirtbag gaben die 31 Schülerinnen und Schüler des Vokalpraktischen Kurses der Marienschule ihr Abschlusskonzert.

Zum Abschluss des Vokalpraktischen Kurses an der Euskirchener Marienschule gaben die Jugendlichen ein Konzert. Das Publikum war begeistert.

Ein letztes Mal atmete Yasmina tief ein und wieder aus, um die eigenen Nerven vor ihrem ersten Soloauftritt auf einer großen Bühne zu beruhigen. Dann ging das Scheinwerferlicht an, und alle Augen der Besucher in der Aula der Marienschule Euskirchen waren auf die 17-Jährige gerichtet. Diesen Umstand schien die Oberstufenschülerin jedoch mit dem Klang der ersten Töne von Amy Winehouses „Back to Black“ bereits wieder vergessen zu haben.

Sie sorgte mit einem mitreißenden Auftritt für Begeisterung unter allen Anwesenden. „Ich bin auch in einer Bigband der Schule und habe deswegen schon häufiger hier vor Publikum gespielt“, erklärte Yasmina. „Wenn man dann plötzlich aber ganz alleine da oben steht, kann man schon sehr nervös werden.“

Anfangs hatten die Euskirchener Sänger weiche Knie

Wie schon ihre Mitschülerinnen und Mitschüler vor ihr bewies auch Yasmina, dass es für diese Nervosität angesichts der souveränen Leistungen keinen Grund gab. Angefeuert vom Publikum, konnten trotz weicher Knie alle die Bühne mit einem glücklichen Lächeln verlassen.

„Teenage Dirtbag“ lautete das Motto des Abends, mit dem die Schülerinnen und Schüler des Vokalpraktischen Kurses ihr Abschlusskonzert bestritten. Die zu diesem Thema ausgewählten Musikstücke sollten sich allesamt um die Gefühlswelt der Heranwachsenden drehen, um Liebeskummer, Sehnsucht, Frust und Jugendwahn, wie die jungen Sängerinnen und Sänger bei ihrer Begrüßung betonten.

Selbst Schüler, die gerade frisch aus dem Stimmbruch heraus sind und abgesehen vom Grölen im Fußballstadion kaum ihre Stimme trainiert haben, haben schnell gelernt, auch in höheren Stimmbereichen gut zu singen.
Barbara Luke

„Ich habe mich zuerst gefragt, wann endlich die Aspekte Dickköpfigkeit, Faulheit oder Starrsinn in dieser Liste auftauchen, doch auch die kommen heute Abend nicht zu kurz“, ergänzte Musiklehrerin Barbara Luke lachend, die den Kurs ein Jahr lang auf das Konzert vorbereitet hatte.

Trotz der Kürze der Zeit sei es den Schülerinnen und Schülern gelungen, ihre Gesangsstimmen enorm weiterzuentwickeln und ein Programm mit bis zu vierstimmigem A-cappella-Gesang auf die Beine zu stellen. „Selbst Schüler, die gerade frisch aus dem Stimmbruch heraus sind und abgesehen vom Grölen im Fußballstadion kaum ihre Stimme trainiert haben, haben schnell gelernt, auch in höheren Stimmbereichen gut zu singen“, so Luke.

Von dem Ende der 1990er-Jahre erschienen Klassiker „I want it that Way“ der Backstreet Boys, der getreu einer echten Boyband ausschließlich von den männlichen Chormitgliedern vorgetragen wurde, bis zum krönenden Abschluss mit „Wohin sollen wir gehen“ aus der Feder von Erik Sohn und Fee Hinkel, bei dem der Kurs zusätzliche Unterstützung durch die „Mary’s Voices“ erhielt, lieferten die Nachwuchsmusiker ein stimmungsvolles Programm ab.

„Man hat das ganze Jahr über gemerkt, dass alle richtig Bock haben, und ich bin sehr glücklich, dass ich mich für diesen Kurs entschieden habe“, freute sich Yasmina: „Der Vokalpraktische Kurs war dieses Jahr definitiv mein Lieblingsfach. Wir alle konnten unsere Freude an der Musik ausleben, und heute durften wir endlich zeigen, was wir in dieser Zeit gelernt haben.“

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