AboAbonnieren

FlutfolgenMarienschule Euskirchen bekommt eine Freiluftsporthalle

Lesezeit 3 Minuten
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werfen mit Spaten Sand in Luft.

An der Marienschule Euskirchen entsteht eine Freiluftsporthalle. Die an dem Projekt Beteiligten trafen sich zum symbolischen ersten Spatenstich.

Seit der Flut 2021 ist die Dreifachhalle der Euskirchener Marienschule gesperrt. Eine Freiluftsporthalle soll nun für Entlastung sorgen.

An der Marienschule in Euskirchen entsteht eine Freiluftsporthalle. Sie wird als Mischung aus Sportplatz und Sporthalle beschrieben oder auch als überdachter Kunstrasenplatz, ermöglicht fast das ganze Jahr über Sport an der frischen Luft und soll die Nöte des städtischen Gymnasiums lindern, dessen Dreifachhalle seit der Flut im Juli 2021 gesperrt ist. Die Sanierung dauert nach dem jetzigen Stand bis 2026.

Der Sportunterricht fand anfangs notgedrungen in der Aula, im Foyer und in den Klassenräumen statt. 2023 ließ die Stadt Euskirchen auf dem Schulhof eine Traglufthalle aufstellen, die wegen ihrer geringeren Größe aber kein vollwertiger Ersatz ist. Deshalb hält die Schule das Gros des Sportunterrichts in sechs anderen Hallen im Stadtgebiet ab. Der zeitaufwendige Buspendelverkehr zehrt an den Nerven von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften.

Die Halle an der Marienschule Euskirchen soll 750.000 Euro kosten

Nun ist eine weitere Entlastung in Sicht. Ein Teil der Sportstunden soll bald in der neuen, rund 750.000 Euro teuren Halle absolviert werden, die nur einen Steinwurf weit von der Traglufthalle errichtet wird, am Rand der Freizeitanlage Auelsburg. Wenn alles gut laufe, könne sie im Juni eingeweiht werden, sagte Schulleiter Michael Mombaur am Freitag beim symbolischen ersten Spatenstich.

Eine Grafik zeigt die geplante Halle mit Kunstrasen und offenen Seiten. Das Dach ruht auf Pfeilern.

So soll die Freiluftsporthalle aussehen.

Mit von der Partie waren Schülerinnen und Schüler, mehrere Sportlehrer, Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos), der Erste Beigeordnete Alfred Jaax, Vertreter der Herstellerfirma McArena, der Vorsitzende des Schulfördervereins, Bernd Borgmann, der Vorsitzende der Elternpflegschaft, Christoph Werner, sowie Dr. Stefan Gau und Dr. Klaus Meyer.

Zwei Euskirchener Rotary-Clubs helfen als Sponsoren

Letztere sind die Präsidenten der Rotary-Clubs Euskirchen und Euskirchen-Burgfey, die samt ihren Regionalvertretungen zu den Sponsoren gehören. An der Finanzierung beteiligen sich außerdem die Stadt, der Förderverein sowie mehrere Fluthilfe-Organisationen, die für Wiederaufbaumaßnahmen auf Mittel aus dem Spendentopf „Deutschland hilft“ zurückgreifen können.

Für die Schule werde die Freilufthalle ein „unglaublich kostbarer Gewinn“ sein, sagte Mombaur. Er hob mehrfach das große Engagement Borgmanns hervor: „Seit Wochen und Monaten organisiert er ganz viel im Hintergrund.“

Auf dem Dach wird eine PV-Anlage installiert

Die barrierefreie Halle verfügt über ein 30 mal 15 Meter großes Spielfeld. Zur Ausstattung gehören ein Audiosystem, eine LED-Beleuchtung und eine Anzeigetafel. Üblicherweise, so heißt es in der Beschreibung, werden derartige Hallen für Ballsportarten wie Fußball, Volleyball und Handball genutzt. Aber auch Fitness- und Gesundheitssport fänden gute Bedingungen vor. Das Dach werde mit einer PV-Anlage ausgestattet, „die 30 bis 40 Einfamilienhäuser mit Ökostrom versorgen kann“, sagte McArena-Geschäftsführer Matthias Prinz.

Sein Unternehmen habe „als Pionier“ vor zehn Jahren die erste ihrer bis heute rund 70 Freiluftsporthallen gebaut. „Damals wurden wir für verrückt erklärt“, erzählte Prinz. „Warum sollte man eine Halle ohne Wände bauen?“, hätten Skeptiker gefragt. Mittlerweile habe sich das System in der Sportlandschaft etabliert.

Geschäftsführer lobt die Arbeit der Stadt Euskirchen

Die Halle soll außerhalb der Schulzeiten auch externen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehen. „Ich hoffe, dass wir eine Mischung aus verschiedenen sozialen Gruppen hinbekommen“, erklärte Prinz, der die beteiligten Partner in den höchsten Tönen lobte: „Hier hat ein kompetentes Projekt-Team mit Unterstützung der Kommune beispielhafte Arbeit geleistet.“

Schulleiter Mombaur strich ebenfalls die vorbildliche Unterstützung durch die Stadtverwaltung heraus. Bürgermeister Reichelt erklärte: „Es ist schön zu sehen, wie schnell etwas gehen kann, wenn sich alle Beteiligten dahinterklemmen.“

Die Kooperation löst große Vorfreude aus, sowohl bei den Eltern, wie Christoph Werner berichtete, als auch bei der Sportfachschaft und bei den Schülerinnen und Schülern. „Es ist gut, dass die Halle kommt“, sagte Alina Urbanek aus der Stufe 11. Sportlehrer Carsten Heuser stimmte ihr zu: „Wir sind sehr dankbar, dass das klappt. Und ich hätte nicht gedacht, dass es mit dem Bau so schnell geht.“