Der Kindergarten Kirchheim zieht um. Der Kirchenvorstand sucht nun nach einem Nachnutzer – idealerweise einer, der sich um Kinder kümmert.
Nach Schließung und UmzugAus der Kita in Kirchheim könnte ein Kinderzentrum werden
Wie geht es mit dem katholischen Kindergarten in Kirchheim weiter? Fest steht, dass seine Tage gezählt sind. Der Umzug der verbliebenen Gruppe in den Neubau nach Flamersheim zum neuen Kindergartenjahr ist nur noch eine Frage von Wochen.
Während die Kinder und Erzieherinnen in dem Kindergarten noch die letzten Tage genießen, macht sich der Kirchenvorstand St. Martinus aber bereits Gedanken, wie man das Gebäude sinnvoll nutzen könnte. „Wir würden uns freuen, wenn es wieder Kinder mit Leben füllen“, sagt Thomas Müller, geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstands.
Kita Kirchheim: Räume sind geeignet für kindgerechte Nachnutzung
Die Aufteilung der Räumlichkeit sei einfach prädestiniert für eine Nachfolgenutzung, bei der Kinder eine entscheidende Rolle spielen. So habe es sogar schon ein intensives Gespräch mit einem potenziellen Nachnutzer gegeben, der eine Kindertagespflege für U3-Kinder nach Kirchheim holen wollte.
Letztlich sei das Vorhaben aber gescheitert, weil die Anfahrt dem Interessenten doch zu weit gewesen sei. „Ein großer Teil der Einrichtung bleibt im Gebäude, das Gebäude selbst ist in einem guten Zustand, und auch die Sanitäreinrichtungen zielen natürlich auf Kinder ab“, erklärt Müller. Zudem verfüge der Kindergarten über zwei Spielplätze – einen eigenen und einen städtischen – und über ein großes, grünes und schattiges Außengelände.
Kirche zählt vor allem die Vorteile des Areals und des Gebäudes auf
Doch warum zieht der Kindergarten überhaupt nach Flamersheim, wenn in Kirchheim eigentlich alles gut ist? „Ein eingruppiger Kindergarten ist unheimlich schwer zu führen“, erklärt Tobias Hopmann, Leitender Pfarrer in Euskirchen. Allein was den Einsatz von Erzieherinnen angehe, um mögliche Notgruppen-Betreuungen zu vermeiden. Durch den Neubau in Flamersheim habe es sich einfach angeboten, die beiden Einrichtungen zusammenzulegen.
Also wolle man versuchen, das Gebäude in Kirchheim zu bewerben, wenn es noch genutzt wird oder eben noch nicht allzu lange leer steht. Hopmann stellt bei einer Ortsbegehung noch weitere Vorteile des Standorts heraus. Er sei ruhig gelegen. „Und das Gebäude schließt ans Pfarrheim an. Auch da könnte man sicherlich Synergien nutzen“, so Hopmann.
In der Tat ist das Pfarrheim in den letzten Jahren zur guten Stube von Kirchheim geworden – auch weil der Ort nicht mehr über eine Kneipe und eine Veranstaltungslokalität verfügt. Entsprechend treffen sich die Vereine nun im Pfarrheim, und „die Männerei“ hat dort die „Martinus Klause“ ins Leben gerufen – eine Art Kneipe im Pfarrheim.
Zurück zum Kindergarten. Geht es nach Judith Schorn aus dem Kirchenvorstand, wird aus der Kita eine Art Kinderzentrum. „Denkbar sind Kooperationen zwischen einer Ergotherapie und Logopädie. Vielleicht schließt sich ein Osteopath an. Zwischen den Anwendungen können sich Eltern austauschen. Einfach ein Kinderzentrum“, führt Schorn aus.
Der Bedarf sei schon jetzt vorhanden, und mit Blick auf das Neubaugebiet in Arloff, das nur eine Bergkuppe von Kirchheim entfernt ist, oder auf die Geschwindigkeit, mit der Euskirchen wachse, werde der Bedarf noch größer.
Glocke vor dem Kindergarten wurde vor einigen Jahren gestohlen
Am Pfarrheim, und damit auch vor dem katholischen Kindergarten St. Martinus in Kirchheim, steht eine große Glocke. Am Mittwochabend erstrahlte sie in der Sommersonne. Das war aber nicht immer so. Am 24. Juni 2006 entdeckte der damalige Hausmeister, dass die etwa eine Tonne schwere Glocke verschwunden war.
Dreiste Diebe hatten den ehemaligen Klangkörper entwendet, der von den Kindergartenkindern auch gerne als Kletterobjekt genutzt wird. Dank der Ermittlungsarbeit der Polizei ist die Glocke aber wieder an Ort und Stelle. Die Beamten entdeckten sie bei Aachen, wo die Diebe versucht hatten, ihr Diebesgut an einen Händler zu verkaufen. Der Deal scheiterte, die Diebe ließen die Glocke zurück, und so kam sie über Umwege zurück nach Kirchheim.