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JugendkulturEuskirchener werten „nachtfrequenz“ trotz spärlicher Resonanz als Erfolg

Lesezeit 3 Minuten
Jan Hochgürtel zeigt auf einer Skate-Anlage in Euskirchen Tricks mit dem Skateboard. Hier springt er hoch und lässt das Board unter seinen Füßen in der Luft rotieren.

Auf der Skate-Anklage in der Auelsburg zeigte Jan Hochgürtel ein paar Tricks.

Graffiti, Skaten, Rappen: Das Programm der „nachtfrequenz“ in Euskirchen war umfangreich, das Interesse der jungen Leute aber gering.

In 95 Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens fand vom 23. auf den 24. September zum 14. Mal die „nachtfrequenz“ statt. Das größte, bundesweit vernetzte jugendkulturelle Projekt wartete auch mit einigen Programmpunkten in der Kreisstadt Euskirchen auf, die zum elften Mal mitmachte.

So konnten sich Jugendliche ab 14 Jahren zum Beispiel in den Erftauen ganz legal und von Profis betreut im Sprayen von Graffiti ausprobieren. Die Skateboardschule Slappy's aus Köln schickte zwei Coaches zur Skateanlage an der Auelsburg, um interessierte Jugendliche in die Welt des Skateboardfahrens einzuführen. Dazu hatten sie Leihboards- und Helme im Gepäck.

Skater Jan Hochgürtel hatte ein Heimspiel

Für Jan Hochgürtel war es ein Heimspiel, denn der Workshop-Koordinationsleiter kommt gebürtig aus Mechernich und hat seine Jugend selbst auf der Skate-Anlage verbracht. Leider war die Nachfrage nicht besonders groß, nur eine Teilnehmerin hatte sich im Vorfeld angemeldet.

Die elfjährige Luzie Krobs genoss also den vollen Luxus des Einzelunterrichts. Später kamen noch zwei weitere Spontanteilnehmer dazu, wie der Pressesprecher der Stadt Euskirchen, Tim Nolden, im Nachgang berichtete.

Ronja Krobs hält einen Bogen in der Hand. Vor ihr stehen in ein paar Metern Entfernung Zielscheiben auf dem Boden.

Die 13-jährige Ronja Krobs freute sich über das Angebot beim Bogenschießen.

Ähnlich mau sah es an der Jugendvilla aus, wo zeitgleich ein Workshop im Bogenschießen stattfand, der von Freiberufler Helmar Jehnert durchgeführt wurde. Luzies 13-jährige Schwester Ronja Krobs war eine der wenigen Teilnehmerinnen und konnte ausgiebig den Bogen spannen. Die Laune litt aber nicht unter dem spärlichen Besuch – im Gegenteil.

„Ich finde es cool, dass ich mich hier mal in Ruhe ausprobieren kann“, sagte Ronja. Mit dem Gedanken, in einen Bogenschießverein einzutreten, spiele sie aber nicht, sondern sei dankbar für Schnupperangebote wie dieses.

Die Wünsche der Jugendlichen wurden berücksichtigt

Von einer missglückten Veranstaltung sei man trotz der überschaubaren Beteiligung weit entfernt, betonte Pressesprecher Nolden. Insgesamt hätten sich noch sieben weitere Jugendliche spontan am Bogenschießstand eingefunden. Eine spärliche Voranmeldung sei auch stets in den Vorjahren verzeichnet worden, die meisten jungen Leute würden sich erst kurzfristig zum Mitmachen entscheiden. Die Angebote richteten sich nach den Wünschen der Jugendlichen, die zuvor im Kinder- und Jugendforum geäußert worden seien.

Wer sich lieber im Kampfsport üben wollte, konnte das beim Box-Workshop tun, und auf dem Alten Markt gab es von 14.30 bis 18 Uhr richtig was auf die Ohren. Hier performten nacheinander Tjes mit Rapmusik, Hannah mit Popsongs und Pascal Metzger.

Die drei Musiker waren vor einigen Monaten dem Aufruf des Kreises gefolgt, sich mit Demoaufnahmen für den Auftritt zu bewerben. Aus mehr als zehn Einsendungen wurden sie dann ausgewählt und rundeten das Angebot der „nachtfrequenz Euskirchen“ ab. Laut Pressestelle waren die Nachwuchskünstler und Künstlerinnen froh und dankbar über die Auftrittsmöglichkeit.

Dass die Nacht der Jugendkultur zeitgleich mit dem Euskirchener Knollenfest und dem Tag der Landwirtschaft stattfand, habe man nicht beeinflussen können. Man habe sich bemüht, die Veranstaltungen ineinandergreifen zu lassen und Anknüpfungspunkte zu schaffen, machte Nolden deutlich.

Die Jugendkulturnacht wird alljährlich vom Verein Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW und vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW gefördert.