Die Bilder und Installationen des Künstlers aus Weilerswist sind bis Anfang Januar im FzKKE in der Kölner Straße in Euskirchen zu sehen.
Frage nach GottKünstler Roman Marcellus Castenholz zeigt seine Werke in Euskirchen
Schon beim Eintritt in den Ausstellungsraum des FzKKE (Förderkreis für zeitgenössische Kunst im Kreis Euskirchen e.V.) in der Kölner Straße stolpert man förmlich über das erste Kreuz.
Aus Klebband auf den grauen Fliesen aufgebracht, führen Pfeile und ein Kreuz in die Irre. Denn Wegweiser sind sie nicht, sondern Ausdruck der Lebenswelt und Biografie des Künstlers Roman Marcellus Castenholz aus Weilerswist.
Die Kreuze, die sich in sehr vielen seiner Bilder und Installationen wiederfinden, sprechen von seinen Zeiten als Schüler am katholischen St.-Ursula-Gymnasium in Brühl und seiner fortgesetzten Auseinandersetzung mit der Frage nach Gott.
Euskirchen: Künstlers Roman Marcellus Castenholz stellt aus
Bis heute begleitet ihn ein besonderes Verhältnis zur Religion. „Ich beuge mich vor Gott, aber nicht vor einem politischen System. Ich möchte ideologiefrei arbeiten. Ich sehe in meiner Kunst die Möglichkeit, meine Freiheitserkenntnis an andere Menschen weiterzugeben“, erklärt Castenholz seine Werke. Erotische Zeichnungen, religiöse Themen und die Beschäftigung mit dem Bösen bilden einen wilden Mix in der Ausstellung.
Von der Decke hängt ein orangefarbenes Seil bis zum Boden. Dort legt es sich über silberne Waterbags mit 30 Liter Fassungsvermögen. Solche wassergefüllten Notfallbehälter sollen das Überleben sichern, wenn mal die Versorgung zusammenbricht. Für Castenholz ist diese Installation Ausdruck einer Art Exorzismus. Man könnte interpretieren, dass das Seil negative Energie in die Wasserbehälter leiten soll.
„Ich liebe es, nicht kompatible Themen zu koordinieren. Das macht mir Spaß“, führt Castenholz aus. Der 57-Jährige, der einige Semester an der Rhein-Sieg-Kunstakademie in Bonn studiert hat, malt seine Bilder intuitiv. Sie werden schnell aufs Papier geworfen und sind somit Momentaufnahmen seiner Stimmung und Gedanken. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 6. Januar 2025.