Das Trio „La Spiritata“ nutzte von der Orgelempore den Raumklang der Kuchenheimer Kirche optimal aus.
KammerkonzertIn der Kuchenheimer Pfarrkirche wurden mit Musik Geschichten erzählt
Andächtige Stille herrschte in der Pfarrkirche St. Nikolaus. Voller Vorfreude erwarteten die Besucher den Auftakt des Kammerkonzertes mit dem Trio „La Spiritata“. Doch der Altarraum, auf den alle Blicke gerichtet waren, blieb leer. Stattdessen hatten die Musiker im Rücken ihres Publikums auf der Empore Platz genommen, um den Raumklang des Kirchenschiffes optimal ausnutzen zu können.
„Ein Konzert zu spielen, ohne die Zuhörer sehen zu können, ist immer eine besondere Herausforderung“, gestand Organist Markus Goecke: „Diese leidliche Trennung ist jedoch schnell wieder vergessen, wenn man den Applaus und die Begeisterung hört, mit denen die Musikstücke im Anschluss belohnt werden.“ Auf diesen Applaus musste das Trio jedoch lange Zeit verzichten.
Das Publikum in Kuchenheim genoss die Harmonie als Einheit
Mit keinem Laut wollten die Zuhörer das Zusammenspiel von Schorn-Orgel, Querflöte und Gesang unterbrechen, um dadurch die Harmonie der Stücke als Einheit genießen zu können. „Mir fällt es selbst immer schwer, nicht nach jedem Lied zu applaudieren, aber ein solches Konzert erzählt eine Geschichte, die nicht unterbrochen werden sollte“, erklärte Konzertbesucher Martin Schmidt.
Seit ihrem gemeinsamen Studium an der Musikhochschule in Köln stehen die Flötenpädagogin Christiane Reuter, Sängerin Henrike Ulrich und Organist Markus Goecke gemeinsam auf der Bühne. Das Ergebnis dieser langjährigen Zusammenarbeit spiegelte sich erneut in einem breitgefächerten Repertoire wider. Die Konzertbesucher genossen die gefühlvollen Klänge des Stücks Cangiò d'aspetto aus Georg Friedrich Händels Oper Admeto und ließen sich im Anschluss von dem rasanten Vortrag von Michel Blavets Sonaten verzaubern.
Begleitet von der Stimme Heike Ulrichs, ließen Goecke und Reuter dabei in spielerischer Leichtigkeit ihre Finger über ihre Instrumente gleiten und erhielten dafür den verdienten Applaus. „Es tut immer gut zu spüren, dass wir die Zuhörer mit unserer Performance bewegen konnten“, freute sich Markus Goecke: „Die meiste Arbeit für ein solches Konzert findet bei den Proben hinter geschlossenen Türen statt, und diese Begeisterung ist der Lohn, den wir uns schöner kaum wünschen könnten.“