Einsatzkräfte rückten gleich mehrfach zur ZUE in Euskirchen aus. Der Grund: Einige Bewohner hatten sich Schlägereien geliefert.
Messer gezücktMehrere Schlägereien in der Geflüchtetenunterkunft in Euskirchen
Butterfly-Messer, Massenschlägereien, eine brennende Matratze – am Dienstag (8. August) ist es nach Angaben der Euskirchener Polizei zu mehreren Einsätzen in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Euskirchen gekommen.
In der Nacht zum Dienstag ereignete sich der erste Zwischenfall. Mit einem Großaufgebot eilten sowohl die Polizei als auch der Rettungsdienst zur Geflüchtetenunterkunft. Der Grund: eine Massenschlägerei.
Einige Bewohner liefern sich mehrere Massenschlägereien
Die Gemüter beruhigen sich im Laufe der Nacht nicht. Polizei und Rettungsdienst mussten erneut ausrücken. Keine zwölf Stunden später kam es dann zum dritten Zwischenfall. Nach Angaben der Euskirchener Polizei hatten sich am Dienstagmittag mehrere Bewohner der ZUE bedroht gefühlt. Vorangegangen waren innerhalb der ZUE körperliche Auseinandersetzungen, in deren Folge auch ein Bewohner in Gewahrsam genommen wurde.
Durch den Einsatz von Pfefferspray durch mindestens einen Bewohner wurden mehrere Personen verletzt und mussten vom Rettungsdienst vor Ort behandelt werden. Darunter waren auch mehrere Mitarbeiter der ZUE und des Sicherheitsdienstes. Alle klagten über Atemnot und gereizte Augen. Bei der späteren Bedrohung sollen von zwei Bewohnern auch Butterfly-Messer gezückt worden sein, berichtet Franz Küpper, Pressesprecher der Euskirchener Polizei.
Euskirchen: Geflüchteten vor Baumarkt mit Messer bedroht?
Nachdem sich die aufgeheizte Stimmung vor der ZUE beruhigt hatte, gingen die Auseinandersetzungen an anderer Stelle weiter. Gegen 14.30 Uhr ging es plötzlich ganz schnell, als ein Bewohner vor der ZUE berichtete, dass ein Freund vor einem Baumarkt am Eifelring mit einem Messer verletzt worden sei. Mehrere Männer liefen daraufhin auf den Parkplatz des Baumarktes.
Von dort aus verlagerte sich das Geschehen über die Gottfried-Kinkel-Straße in Richtung Bahnhof. Die Polizei Euskirchen war mit mehreren Streifenwagen im Einsatz und stellte bei mehreren Männern die Personalien fest. „Es konnten zwei Tatverdächtige ermittelt werden. Diese kamen zwecks Verhinderung weiterer Straftaten ins Polizeigewahrsam“, so Franz Küpper.
Feuerwehr muss brennende Matratze in der Unterkunft löschen
Messer seien in diesem Fall von den Beamten nicht sichergestellt worden. Eine Verletzung durch ein Messer habe es ebenfalls bei keinem Bewohner gegeben.
Am Dienstag kam es nach Angaben der Euskirchener Polizei um 19 Uhr in der Unterkunft in einem Zimmer zu einem Brand einer Matratze. Wie Pressesprecher Küpper berichtete, befanden sich im Zimmer keine Bewohner.
Das Feuer wurde durch die Euskirchener Feuerwehr gelöscht. Ein Schaden am Gebäude sei nicht entstanden, so der Polizeisprecher. Es werde durch die Kriminalpolizei Euskirchen ein möglicher Zusammenhang zwischen den Auseinandersetzungen und dem Matratzen-Brand geprüft, sagte Küpper auf Anfrage.
Die Polizei stehe zudem im engen Austausch mit der für die Unterbringungseinrichtung zuständigen Bezirksregierung Köln. Die Bewohner, die aus Sicht der Polizei auffällig geworden sind, wurden der Bezirksregierung gemeldet. Denkbar sei, so Küpper, dass geprüft wird, ob eine Verlegung sinnvoll wäre. Zudem soll auch die Aufenthaltsgenehmigung geprüft werden.
Laut Bezirksregierung sind in der ZUE in Euskirchen 433 Menschen untergebracht. „In ausgewählten Situationen wird eine räumliche Trennung von Aggressoren vorgenommen, um Konfliktsituationen zu deeskalieren“, sagte Dennis Heidel, Pressesprecher der Bezirksregierung. Der Sicherheitsdienst sei geschult, deeskalierend einzugreifen und problematische Situationen zu erkennen. Dieser stehe im engen Austausch mit der Polizei.