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Standort-Debatte von Streit flankiertStadt Euskirchen baut Rathaus an der Vogelrute

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Rathaus in Euskirchen (Archivbild)

Euskirchen – Die Stadt Euskirchen baut ihr neues Rathaus, dessen Kosten auf 34 Millionen Euro geschätzt werden, auf dem Eckgrundstück An der Vogelrute/Roitzheimer Straße. Diesen Beschluss hat der Stadtrat mit großer Mehrheit gefasst. Nur die sechsköpfige Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen sprach sich gegen den Standort aus, den schon eine interfraktionelle Arbeitsgruppe und der Liegenschaftsausschuss jeweils mehrheitlich unter vier Vorschlägen favorisiert hatten. Fünf Politiker, darunter die FDP-Vertreter, enthielten sich.

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Grünen-Sprecherin Dorothee Kroll hatte vergeblich versucht, eine neue Variante ins Spiel zu bringen: einen Neubau auf dem früheren Gelände der Westdeutschen Steinzeugwerke. Offenbar war dieses Areal, das seit Jahren brachliegt, am Abend vor der Ratssitzung Thema einer Unterredung hinter verschlossener Tür gewesen – wenn auch nicht mit Blick auf den Rathausbau.

Vorwürfe gegen Kroll

Von CDU-Chef Klaus Voussem musste Kroll sich heftige Kritik anhören: „In öffentlicher Sitzung über Standorte zu philosophieren, die nicht im Eigentum der Stadt sind, ist dem Wohle Euskirchens nicht förderlich. So etwas treibt nur die Preise in die Höhe.“ Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) erteilte Krolls Überlegungen eine klare Absage: Ihre Variante habe mit der Standortentscheidung, die der Rat zu treffen habe, „nichts zu tun“.

Krolls Parteifreund Hans-Werner Ignatowitz sagte, durch einen Neubau auf dem Eckgrundstück an der Roitzheimer Straße dürften keine Autostellplätze für Bahnpendler wegfallen. Dazu werde es nicht kommen, versicherte Friedl: Ersatzparkflächen könne man auf dem ehemaligen Gelände der Firma Bünder an der Vogelrute einrichten, das der Stadt gehöre.

Der Bürgermeister erwähnte bei dieser Gelegenheit auch das geplante Pendlerparkhaus hinter dem Bahnhof. Der Baubeginn war ursprünglich für 2014 vorgesehen, kam aber nicht zustande, weil die angekündigten Zuschüsse des Landes ausblieben. Jetzt habe der Zweckverband NVR (Nahverkehr Rheinland) die Stadt aufgefordert, einen neuen Antrag auf Fördermittel zu stellen, sagte Friedl. Daher gehe er davon aus, dass die Umsetzung des Bauvorhabens nicht mehr allzu weit entfernt sei.