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SteinbachtalsperreWeilerswist stellt Forderungen an den Eigentümer

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Die Scharte im Damm der Steinbachtalsperre soll verhindern, dass sich Wasser bis zur Dammkrone anstaut.

Euskirchen – Der Weilerswister Gemeinderat hat die Stadt Euskirchen in einer Petition dazu aufgefordert, „die Steinbachtalsperre zukünftig als Regenrückhaltebecken zu nutzen“. Dahinter steckt die Sorge um den Ortsteil Metternich, der im Juli 2021 zu großen Teilen von der Swist überflutet worden war. Zu den Zuflüssen der Swist gehören Orbach und Steinbach, die wiederum von der Talsperre gespeist werden.

Falscher Adressat

Die Petition wurde mit 13:7 Stimmen verabschiedet. Dem Ratsprotokoll ist zu entnehmen, dass sie an den „Bürgermeister der Stadt Euskirchen, Eigentümerin der Steinbachtalsperre“, gerichtet ist. Tatsächlich jedoch gehört der Stausee dem Wasserversorgungsverband Euskirchen-Swisttal (WES). Allerdings übt die Stadt über ihre Vertreter in der Verbandsversammlung und Bürgermeister Sacha Reichelt in seiner Funktion als Verbandsvorsteher maßgeblichen Einfluss auf den WES aus – insofern war das Weilerswister Schreiben nicht völlig falsch adressiert.

Multifunktionelle Nutzung

Der WES hat schon im September seine Strategie für die Zukunft der Talsperre festgelegt. Einem Beschluss der Verbandsversammlung gemäß soll sie künftig Teil eines Hochwasserkonzepts sein, wie die Weilerswister es fordern, aber auch weiter als Naherholungsgebiet dienen und ebenso als Brauch- und Löschwasserreservoir.

Auf diesen angestrebten Dreiklang wiesen jetzt Sprecher mehrerer Fraktionen hin, als sich der Euskirchener Stadtrat mit der Weilerswister Petition befasste. Aus dem Schreiben gehe hervor, dass Rat und Verwaltung in Weilerswist die Ängste und die Sorgen der dortigen Bevölkerung sehr ernst nähmen, lautete darüber hinaus der Tenor.

Bürgermeister Reichelt legte dem Rat den Entwurf eines Antwortschreibens an seine Amtskollegin Anna-Katharina Horst vor, der bei den Stadtverordneten auf uneingeschränkte Zustimmung stieß. Darin heißt es, dass beim Hochwasserschutz eine Kooperation der Kommunen unumgänglich sei. Dies gelte erst recht für Euskirchen und Weilerswist, die gemeinsam in den Einzugsgebieten von Erft und Swist lägen.

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Beide seien an interkommunalen Projektgruppen beteiligt, die unter der Federführung des Erftverbandes eingerichtet worden seien. „Die Projektgruppe Swist umfasst auch den Hochwasserschutz des Steinbachs und damit auch Fragen zur Steinbachtalsperre“, schreibt Reichelt an Horst und erklärt ihr: „Aufgrund Ihrer Projektmitgliedschaft sind Sie hier direkt beteiligt.“

„Diplomatisch, aber eindeutig“

Er schließt mit dem Hinweis, dass der WES der Gemeinde Weilerswist künftig zu Informationszwecken die Einladungen mit Tagesordnung und die Sitzungsprotokolle der Verbandsversammlungen zukommen lassen werde.

Richard van Bonn (UWV) gratulierte Reichelt zu dessen „diplomatischer, aber dennoch eindeutiger Formulierung“. Klaus Voussem (CDU) nannte den Weilerswister Weg, eine Petition an die Stadt Euskirchen zu richten, einen ungewöhnlichen Vorgang. Das Schreiben nehme er als „Anregung, intensiv über das Thema Steinbachtalsperre nachzudenken, was wir aber ohnehin schon seit einiger Zeit tun“.

Für Erholungssuchende interessant

Michael Höllmann (SPD) und Manfred van Bahlen (FDP) bekräftigten wie Voussem, dass sie für die Talsperre auf eine Mehrfachnutzung pochen, die den Stausee eben auch für Erholungssuchende interessant macht. „Ein leeres Rückhaltebecken findet nicht unsere Zustimmung“, sagte van Bahlen.