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Stichwahl um das Landratsamt EuskirchenWeitere wichtige Personalie steht an

Lesezeit 3 Minuten
Ramers_Winckler

Das Rennen ist offen: Markus Ramers (l.) und Johannes Winckler kämpfen jeder für sich um Stimmen bei der Stichwahl. Doch danach steht eine weitere Personalentscheidung an.

  1. Am 27. September wird in der Stichwahl der Landrat des Kreises Euskirchen bestimmt.
  2. Je nachdem, ob Markus Ramers oder Johannes Winckler das Rennen machen, hat das womöglich auch Auswirkungen auf eine weitere wichtige Personalie im Kreis.
  3. Im Frühjahr 2021 wird der Allgemeine Vertreter des Landrats im Kreistag gewählt.

Kreis Euskirchen – Es gibt Spekulationen, die auf überbordender Fantasie beruhen. Es gibt aber auch Gedankenspiele, die durchaus Sinn ergeben – etwa das des einstimmig wiedergewählten UWV-Fraktionsvorsitzenden Franz Troschke. Für ihn steht nämlich fest: „Egal, ob Winckler oder Ramers am 27. September zum Landrat gewählt werden, wir brauchen nicht nur einen fähigen Kopf im Führungsduo im Kreishaus sondern zwei.“

Denn nachdem die Bürger am 27. September entschieden haben werden, wer Günter Rosenke auf den Landratsstuhl folgen wird, steht bereits die zweitwichtigste Personalentscheidung im Kreishaus vor der Tür. Im Frühjahr wird auch Manfred Poth, der Allgemeine Vertreter des Landrats, in Pension gehen. Und dessen Nachfolge bestimmt der Kreistag.

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Da ergäbe ein Dreierbündnis aus CDU, FDP und UWV, das Troschke am Montag vorgeschlagen hatte und damit bei CDU-Fraktionschefin Ute Stolz auf Wohlwollen stieß, durchaus Sinn – und zwar unabhängig vom Ausgang der Stichwahl. Sollte nämlich Winckler Landrat werden, könnte sich Troschke George Tulbore als Nachfolger von Poth vorstellen.

Tulbore möglicher Kandidat als Allgemeiner Vertreter

Tulbore war im CDU-internen Rennen um die Landratskandidatur Winckler nur knapp unterlegen. Für Troschke vereint der 33-jährige Euskirchener jugendliche Innovationsfreude und reichlich Verwaltungserfahrung in sich.

Der Diplom-Verwaltungswirt, der am Sonntag neu in den Kreistag gewählt wurde, arbeitet seit 14 Jahren in der Führungsebene des Bonner Rathauses – etwa als Büroleiter des früheren Bonner Oberbürgermeisters Jürgen Nimptsch (SPD) und seit mehr als vier Jahren als Büroleiter von Stadtdirektor Wolfgang Fuchs.

George_Tulbure

Auch sein Name wird gehandelt: George Tulbure.

Sollte aber Ramers gewinnen, so Troschke, käme für ihn Winckler als zweiter Mann im Kreishaus in Frage. Über die Erfahrung Wincklers, der auf viele Jahre als Erster Beigeordneter in Meckenheim und Euskirchen sowie als Persönlicher Referent von Landrat Rosenke zurückblicken kann, brauche man nicht groß reden, so Troschke: „Zudem ist Winckler Volljurist.“

Und eines solchen bedürfe es in der Spitze der Kreisverwaltung unbedingt. Troschke stellt aber klar: Er wünsche sich Winckler als Landrat und weite Teile der UWV machten auch weiter Wahlkampf für den CDU-Kandidaten. FDP-Fraktionschef Hans Reiff erklärte, dass seine Partei zu Gesprächen zur Verfügung stehe.

Doch was sagen die Hauptakteure in Troschkes Personalkarussell dazu? Winckler erklärte, dass er sich mit solchen Gedankenspielen nicht befasse. „Ich mache Wahlkampf und bin fest davon überzeugt, dass ich Landrat werde“, so der 49-Jährige.

Thilo Waasem Fraktionschef der SPD im Kreistag

Die neugewählte Fraktion der SPD im Kreistag hat ihren Spitzenkandidaten Thilo Waasem (Bad Münstereifel) einstimmig zum Vorsitzenden gewählt.

Sein Stellvertreter ist der Kaller SPD-Chef Emmanuel Kunz, der ebenfalls einstimmig gewählt wurde. (sch)

Tulbore zeigte sich zwar erfreut darüber, „dass andere Parteien mich gerne in einer verantwortungsvollen Funktion sehen wollen, aber ich für meinen Teil freue mich erst einmal in den Kreistag gewählt worden zu sein und mich zukünftig hier für den Kreis einbringen zu dürfen.“

Beruflich plane er im Moment keine Veränderung, zumal ich vor wenigen Monaten erst die Leitung eines Referates bei der Stadt Bonn anvertraut bekommen habe.“ Wohlgemerkt: im Moment! Es hat schon härtere Dementi gegeben.