Ärger nach der FlutHeizöl fließt in den Kanal in Weilerswist
Weilerswist-Klein-Vernich – Dass es für die Verwaltung nach einer Flutkatastrophe viel zu tun gebe, dafür habe er Verständnis, so Uwe Janietz aus Klein-Vernich. Trotzdem ist der Unternehmer verärgert. Nicht nur über das Heizöl vor seinem Wohnhaus in der Kreuzstraße, das sich durch die Flutkatastrophe dort ausgebreitet hatte, sondern auch über das Krisenmanagement der Gemeinde.
Heizölgeruch im Keller
Gleich am Tag nach der Flut hatte Janietz die Feuerwehr vor Ort auf das Heizöl in seiner Straße angesprochen, von dem vieles auch in seinen Keller gelaufen war, wie er dieser Zeitung berichtete. Weil diese während des Auspumpens der Keller gesagt habe, sie sei nicht zuständig, sei er eine Woche nach der Flut mit seiner Frau persönlich zum Rathaus gefahren, um die Heizölrückstände zu melden. Sein Wohnhaus sei vier Wochen nicht bewohnbar gewesen, da der Heizölgeruch aus dem Keller nicht auszuhalten gewesen und überall reingezogen sei. „Aber wir hatten großes Glück. Unser Haus ist das Erste in der Straße, dass aus Richtung Erft nur im Keller Wasser hatte“, so Janietz.
Als sich nach dem Rathausbesuch, wo eine Mitarbeiterin das Anliegen aufgenommen hatte und weitergeben wollte, wieder niemand gemeldet hatte, rief Janietz eine Woche später das Ordnungsamt an, wie er weiter erzählte. Wieder passierte nichts – auch nicht, nachdem er noch mal im Ort das Ordnungsamt auf seiner Streife angesprochen hatte. Als dann nach einem mehrwöchigen Urlaub immer noch nichts passiert war, versuchte er es noch mal bei der Gemeinde, erst telefonisch, dann per E-Mail beim Bauhof. Das war Ende August.
Warten auf Rückmeldung
„Seit der Flut laufen die Heizölrückstände bei jedem Regen ungehindert in die Kanalisation. Das kann doch nicht gut für die Umwelt sein“, so der Selbstständige. Wenn es nass sei, sei es außerdem rutschig auf der Straße für die Radfahrer. Mit und mit sei das Öl jetzt selbst davongetrieben oder durch Autos abgetragen worden.
„Was mich aber auch ärgert, ist, dass sich niemand von der Gemeinde mal zurückmeldet. Es ist doch die Pflicht der Gemeinde, sich zu kümmern. Von uns Bürgern verlangt man auch, dass wir Verantwortung übernehmen und mitmachen“, sagte er.
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Alexander Eskes, Erster Beigeordneter der Gemeinde, erklärte auf Anfrage, er könne sich nicht vorstellen, dass sich niemand zurückgemeldet habe. Belegen, dass dem so ist, könne er es aber auch nicht. Für gewöhnlich melde sich die Verwaltung bei Beschwerdeführern zurück. Nach der Anfrage dieser Zeitung, was mit dem Heizöl passieren soll, schickte die Verwaltung den Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, Bernd Bramer, am Freitag zu der betroffenen Straße. „Nach Einschätzung der Feuerwehr sind die Heizölrückstände unproblematisch“, so Eskes nach dem Besuch. Da, wo mehr Heizöl ausgetreten sei, seien die Straßen im Gemeindegebiet gereinigt worden. Bramer berichtete auf Anfrage, dass es auch in Weilerswist und Metternich Heizöl gegeben habe, dass durch die Flut auf den Straßen zurückgeblieben sei. Kleinere Mengen wie in der betroffenen Straße könne die Kläranlage problemlos filtern, wenn sie in den Kanal gelangten. „Bei mir hat sich bis heute keiner gemeldet“, so Janietz am Montag. „Wenn man Gras über die Sache wachsen lässt, ist es klar, dass jetzt nicht mehr viel von dem Öl übrig ist. Da hätte man sich früher drum kümmern müssen“, findet er.