Nach dem ersten Fest am Swister Turm wurde das 800-jährige Bestehen des Bauwerks nun mit einem Rheinischen Abend in Weilerswist gefeiert.
800 JahreDer Swister Turm ist für die Weilerswister mehr als nur ein altes Gebäude
Was für den Kölner der Dom, das ist für den Weilerswister der Swister Turm. Einen solchen Vergleich zog zumindest Bürgermeisterin Anne Horst, und die zahlreichen Zuhörer im Forum der Gesamtschule nickten zustimmend. „Geprägt von Natur und Geschichte, ist der Swister Turm ein ortsbildprägendes Gebäude und noch so viel mehr“, so Horst. Komme man von einer Urlaubsreise zurück in die Heimat, sei dieser Anblick für sie, in Anlehnung eines Kasalla-Songs, immer wieder eines: „Home es, wo d'r Turm es.“
Nicht umsonst finde sich ein Abbild des Bauwerks neben dem Lommersumer Gerichtssiegel auch auf dem Gemeindewappen in Weilerswist. Und der Jakobsweg führe Jahr für Jahr zahlreiche Pilger an den alten Kirchturm.
Zahlreiche Karnevalsgrößen kamen zum Jubiläumsfest
Grund für diesen Lobgesang waren ein weiteres Mal die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 800-jährigen Bestehens des Turms. 1223 hatte Papst Honorius III. in einer Urkunde die Besitztümer der Kirche St. Gereon und in diesem Zusammenhang die Ortschaft Swist erstmals urkundlich erwähnt.
Sechs Wochen, nachdem dies am Turm ausgiebig gefeiert wurde, hatten der Vorsitzende Gerd Burghof und das Team des Swister-Turm-Vereins erneut eingeladen. „Beim letzten Mal standen die historischen Hintergründe im Mittelpunkt, bei deren Recherchen durch die beiden Autoren Peter Kraut und Wolfgang Petersson vom Geschichts- und Heimatverein ein Buch entstanden ist. Heute wollen wir einfach gemeinsam lachen und uns über den Erhalt des Turms freuen.“
Der Swister Turm fand sich auch in den Programmen wieder
Beim rheinischen Abend schloss sich schließlich auch der Kreis zu dem von der Bürgermeisterin vorgetragenen Vergleich mit der Domstadt. Mit dem „Tuppes vum Land“ und Bauchredner Klaus Rupprecht gaben sich viele aus dem kölschen Karneval bekannte Akteure die Klinke in die Hand. Letzterer leitete mit seinem plüschigen Duo-Partner als Moderator durch den Abend.
„Ich bin noch völlig müde von gestern. Da habe ich mich mit drei Kerlen angelegt“, verkündete Klammeraffe Willi, musste jedoch schnell klarstellen, dass es sich bei diesen „Kerlen“ um Captain Morgan, Jim Beam und Johnny Walker gehandelt habe.
Ein solches Verhalten habe ihm beim Bewerbungsgespräch nach einer halbstündigen Verspätung den Tadel eingebracht, mit dieser Interpretation von Pünktlichkeit nicht ins Firmenkonzept zu passen. „Schon komisch. Eine Woche später habe ich genau denselben Spruch hören müssen, obwohl ich diesmal auf die Minute pünktlich war. Das war bei der Deutschen Bahn.“
Ganz sollte aber auch der humoristische Teil nicht ohne die Erwähnung des Protagonisten auskommen, wie Gerd Burghof betonte: „Ich habe allen Akteuren gesagt, sie sollen den Turm in ihren Programmen einbringen, denn schließlich ist er Anlass für diese Feier.“
So versetzten die Redner ihre komischen Alltagssituationen immer wieder ins Umfeld des Bauwerks oder zogen Vergleiche zum Leben von heute und dem vor 800 Jahren. „Wir hätten uns heute auch zehn Reden anhören können, die sich doch ab einem gewissen Punkt alle wiederholen“, so Burghof: „So ehren wir den Turm, können lachen und uns auf viele weitere bewegende Momente rund um unser geschichtsträchtiges Bauwerk freuen.“