Ein Experte des Instituts der Feuerwehr wird alle Fahrzeuge der Weilerswister Feuerwehr unter die Lupe nehmen.
Externe HilfeExperte des IdF Münster überprüft Fahrzeuge der Weilerswister Feuerwehr
Es tut sich etwas bei der Weilerswister Feuerwehr. Geht es nach Kreisbrandmeister Peter Jonas, könnte der Status der eingeschränkten Einsatzbereitschaft der Feuerwehr im November nach Rücksprache mit der Gemeindeverwaltung und der Weilerswister Wehrleitung aufgehoben werden. Dieser Status gilt seit Ende Februar, nachdem Wehrleiter Jürgen Schmitz in einem 70-seitigen Schreiben zahlreiche Mängel aufgelistet hatte.
Laut Jonas nimmt sich das Institut der Feuerwehr NRW (IdF) der Weilerswister Wehr an – genauer gesagt der Fahrzeuge. Das IdF ist nach eigenen Angaben mit mehr als 220 Mitarbeitenden die größte Feuerwehraus- und -fortbildungseinrichtung in Deutschland. Die Expertise des IdF steht den Kommunen im Kreis an einer bestimmten Anzahl von Prüftagen jährlich zur Verfügung.
Institut der Feuerwehr kontrolliert sämtliche Fahrzeuge in Weilerswist
„In unserem Fall sind das zwei Wochen pro Jahr. Das Angebot nehmen wir natürlich gerne an“, sagt Jonas im Gespräch mit dieser Zeitung. Während dieser zwei Wochen komme ein Sachverständiger des Technischen Kompetenzzentrums, eine Unterabteilung des IdF, und überprüfe Feuerwehrfahrzeuge, so der Kreisbrandmeister.
Normalerweise funktioniere das mithilfe eines rollierenden Systems quer durch die Feuerwehren im Kreisgebiet, sodass grob alle drei Jahre jede Feuerwehr auf die Expertise zurückgreifen könne. Anlassbezogen, wie Jonas es nennt, sei mit dem IdF die Vereinbarung getroffen worden, in diesem Jahr sämtliche Fahrzeuge der Gemeinde Weilerswist zu überprüfen. „Damit wollen wir die Gemeinde auch ein wenig entlasten“, so Jonas.
Metternicher Löschfahrzeug mit wirtschaftlichem Totalschaden
Der Experte schaue sich das komplette Fahrzeug an – vom Aufbau und der Beladung über die Reifen bis hin zur Sauberkeit. Darüber wird ein Prüfergebnis erstellt und der Gemeinde und dem Kreisbrandmeister zur Verfügung gestellt. Die Unfallkasse NRW habe ihren Fokus bei den Untersuchungen auf die Feuerwehrgerätehäuser und weniger auf den Fuhrpark gelegt, so Jonas.
„Der Sachverständige des IdF unterstützt mit seiner Expertise die Aufsichtsfunktionen des Kreises bei deren Tätigkeiten“, sagt der Feuerwehrexperte. So manches Spezialgerät, beispielsweise in der ABC-Ausrüstung, werde meist von externen Spezialisten geprüft. Das habe einfach etwas mit dem Kosten-Nutzen-Aufwand zu tun, erklärt der Kreisbrandmeister.
Weilerswister Feuerwehr: Neuer Gerätewart tritt im Januar seinen Dienst an
Ein Fahrzeug, dem sich der Experte des IdF nicht annehmen muss, ist ein Löschfahrzeug der Löschgruppe Metternich. Das Fahrzeug war Anfang August in einen Unfall auf der L163 verwickelt. Nach Angaben der Verwaltung ist dabei ein wirtschaftlicher Totalschaden entstanden.
„Sobald das IdF durch ist, haben wir dann ein rundes Bild sämtlicher Überprüfungen. Auch die Gemeinde ist ja schon tätig geworden und hat Material geprüft und gewartet“, sagt der Kreisbrandmeister. Und die Liste der noch ausstehenden Prüfungen in der Gemeinde dürfte sich im kommenden Jahr weiter verkürzen. Der Grund: Nach Angaben von Alexander Eskes, Erster Beigeordneter der Gemeinde, tritt zum 1. Januar 2024 ein weiterer Gerätewart bei der Gemeinde seinen Dienst an.
Sobald alle Berichte vorlägen, könne man sich sicher mit der Gemeinde und Wehrleitung zusammensetzen und über den aktuellen Status sprechen, so Jonas. Das sieht auch Wehrleiter Jürgen Schmitz so. Er spricht gerne von einem Dreiklang aus Verwaltung, Kreisbrandmeister und eben Weilerswister Feuerwehr, wenn es darum geht, wie es mit der Feuerwehr weitergeht. Er habe sich den gegangenen Schritt nicht leicht gemacht, sehe aber alle Beteiligten auf einem guten Weg.