Der Andrang beim alljährlichen Hoffest von Haus Bollheim in Zülpich- Oberelvenich zeigt, dass das Interesse an Bio-Produkten ungebrochen ist.
Haus BollheimTausende informieren sich auf Hof in Zülpich über ökologische Landwirtschaft
Seit mehr als 30 Jahren heißt es am zweiten Sonntag im September Hoffest von Haus Bollheim. Der Demeter-Hof in Oberelvenich möchte sich mit diesem Tag bei seinen Kunden bedanken, Einblicke in das Hofleben und den Arbeitsalltag geben und zeigen, welche positiven Aspekte die ökologische Landwirtschaft hat.
Ines von Hagenow, die seit der Gründung vor 41 Jahren hier lebt, betont: „Es ist einfach schön zu sehen, dass jedes Jahr viele Bestandskunden kommen, aber auch Menschen, die noch nie etwas von uns gehört haben.“ Für von Hagenow bedeutet das, dass die biologisch-dynamische Landwirtschaft für die Gesellschaft nach wie vor wichtig ist.
Mit dem Traktor geht es für die Besucher auf die Felder von Haus Bollheim in Zülpich
Auch viele ehemalige Mitarbeitende oder Auszubildende, die teilweise längst eigene Höfe bewirtschaften oder weit weggezogen sind, kämen an diesem Tag vorbei, um das Team zu unterstützen. Dafür sei sie sehr dankbar.
Man könne sich das Ganze wie einen Tag der offenen Tür vorstellen, erklärt Christian Reiske, einer von drei Gesellschaftern des Hofes. Es würden Führungen mit dem Traktor aufs Feld angeboten, aber auch Rundgänge durch die Gewächshäuser, um den Kunden das Prinzip des Demeter-Landbaus näherzubringen. Für viele sei diese Gelegenheit schön, um auch einmal „hinter die Kulissen“ blicken zu können.
Einen Grund für die stetige Beliebtheit des Festes, das diesmal rund 3200 Besucher anlockte, sieht Reiske vor allem in dem Konzept der Direktvermarktung. Neben dem Beliefern von Supermärkten in der Region mit Bio-Produkten unterhält Haus Bollheim einen Hofladen, in dem die hofeigenen Produkte verkauft werden.
Auf den Wochenmärkten in Köln sind die Bio-Produkte von Haus Bollheim auch zu finden
Aber auch die regelmäßige Anwesenheit auf Kölns Wochenmärkten sei ein wichtiger Absatzfaktor und trage natürlich zur Bekanntheit über den Kreis Euskirchen hinaus bei. Die biologisch-dynamische Landwirtschaft zeichne sich vor allem dadurch aus, dass sie sich bemühe, einen möglichst geschlossenen Kreislauf zu bewirtschaften, so Reiske. So werde beispielsweise das Futter für die Kuhhaltung auf dem Hof selbst produziert. Und die Gülle für die Düngung der Felder von ebenjener wiederverwendet.
„Vielfalt pflegen“ ist das Leitmotto des Hofes, und so verwundert es nicht, dass man hier eine Vielzahl an Lebensmitteln bekommt. Gemüse, Obst und Getreide, das von der hofeigenen Bäckerei zu vollwertigem Brot verarbeitet wird, kann man hier ebenso kaufen, wie Käse und andere Milchprodukte, sowie Eier und Fleisch.
Am Hoffest-Sonntag werden die hier erzeugten Lebensmittel dann zu verschiedenen Speisen verarbeitet und verkauft. Auch hier wird die Vielfalt deutlich: Von Kuchen und Eis über Salate und Raclette mit hofeigenem Käse bis hin zu Burger und Pommes frites – geschmacklich kommt hier jeder auf seine Kosten.
Die Strohburg kann noch zwei Wochen lang besucht werden
Das kulinarische Programm wird abgerundet durch verschiedene Fremdstände, die aber alle thematisch in den Rahmen der Nachhaltigkeit passen. Es gibt viele Angebote mit handgearbeiteten Waren wie Keramik, Filzprodukten, ökologisch gegerbten Fellen oder Holzarbeiten. Abgerundet wurde das Programm durch verschiedene musikalische Darbietungen.
Vor allem für Kinder dürfte dieser Tag aber ein echtes Highlight gewesen sein. Kinderschminken, eine Hofrallye auf eigene Faust, ein Puppenspiel, eine Fahrt auf dem „fliegenden Teppich“ oder die allseits beliebte Strohburg ließen gewiss keine Langeweile aufkommen.
Ein Tipp für alle, die das Fest verpasst haben oder denen es zu voll war: Die Strohburg wird noch ein oder zwei Wochen auf der Walnusswiese stehen bleiben, und im Hofladen bekommt man auch an Wochentagen eine Tasse Kaffee, bei der man die Seele baumeln lassen kann. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage von Haus Bollheim. (emb)