Die KG Lebenshilfe und die Prinzengarde veranstalteten eine Sitzung für Menschen mit und ohne Behinderung. Das Publikum war begeistert.
Gemeinsame KarnevalssitzungLebenshilfe und Prinzengarde Zülpich feiern gelungene Premiere
Glücklich lächelnd beobachtete Andreas Tschauner das bunte Treiben auf der Bühne im Zülpicher Forum, und selten sah man den bis zum vergangenen Jahr aktiven Vorsitzenden der KG Lebenshilfe entspannter als an diesem Nachmittag. „Die Sorge, dass irgendetwas schieflaufen könnte, begleitet einen schon Wochen vor den Sitzungen. Heute ist das alles völlig neu für mich, einfach nur zuschauen und genießen zu können.“
44 Jahre lang hatte der Vollblutkarnevalist für die Organisation der vom HPZ Lebenshilfe Bürvenich veranstalteten Karnevalssitzungen verantwortlich gezeichnet und fand sich nun nur schwer in seiner neuen Rolle zurecht. „Ich habe tatsächlich festgestellt, dass mir die ganze Aufregung im Vorfeld gefehlt hat. Trotzdem bin ich mir sicher, dass ich mich schnell an diese Situation gewöhne, und jetzt freue ich mich einfach über die Auftritte.“
Ein entscheidender Grund für die entspannte Haltung Tschauners war die Person, die am Samstag die Nachfolge für dieses Amt antrat. „Da ich Bühnenerfahrung durch meine aktive Mitgliedschaft in der Liga der alternativen Karnevalisten habe, fällt es mir nicht schwer, auf einer Bühne zu stehen und zu moderieren. Zudem gab es eine gute Vorbereitung und Zusammenarbeit mit meinem Arbeitgeber Lebenshilfe HPZ und der Prinzengarde“, lobte die neue Präsidentin der KG Lebenshilfe, Birte Karstens, die ihr Publikum mit Horst Wachendorf, Präsident der Prinzengarde Zülpich, von der ersten Minute an mit routinierten Moderationen durch den Abend führte.
400 Jecke hatten sich im Zülpicher Forum versammelt
Neben der neuen Leitung durften sich die rund 400 Besucher im Zülpicher Forum nämlich auch erstmals über die Zusammenarbeit der Lebenshilfe mit der Prinzengarde während der Sitzung freuen. Beide hatten sich in den vergangenen Jahrzehnten bereits mit einer Sitzung für und mit Menschen mit und ohne Behinderung eingesetzt und ihre gemeinsamen Bemühungen nun vereint. Die Freude über diesen Zusammenschluss war am Samstag nicht nur dem Publikum, sondern auch den Akteuren auf der Bühne deutlich anzumerken.
„Besonders stolz bin ich natürlich auf ‚meine‘ zwei Klienten vom ambulant betreuten Wohnen“, freute sich Birte Karstens. „Beide waren perfekt vorbereitet und haben ihre Auftritte – auch dank der sehr guten Vorbereitung der Bezugsbetreuer – grandios gemeistert.“ Zunächst hatte Inga Egener mit ihrem Gesang und vollem Körpereinsatz bei der dazugehörigen Performance zahlreiche Zuschauer zum Mittanzen inspiriert, bevor Barde Robert (Becker) mit Gitarre und Gesang für Begeisterung sorgte.
Inga Egener und Robert Becker rissen das Zülpicher Publikum von den Sitzen
Nicht nur Robert Becker, der schon in den Vorjahren mit seinem Tusch das Bühnenprogramm befeuert hatte, sondern auch Inga Egener begeisterten bei bei ihren Auftritten und rissen ihr Publikum reihenweise von den Sitzen. „Musik zu machen, hat mir immer Spaß gemacht, und ich freue mich, dass es auch allen anderen Spaß macht“, erklärte Barde Robert lächelnd.
Unter den Augen von Zülpichs Prinz Ralf (Esser), der an diesem Nachmittag von seinem per Playback Saxofon spielenden Kollegen aus Bachem bei Frechen, Prinz Andy I., unterstützt wurde, absolvierten Lebenshilfe-Bewohner und Gäste eine mitreißende Bühnenshow, die die gelungene Zusammenarbeit von Prinzengarde und Lebenshilfe auch für zukünftige Projekte beflügelte.