Rund dreieinhalb Stunden lang lieferten sich Axel Wirtz und Tobias Schuba auf dem Schießplatz ein Duell um den Titel des Schützenkönigs.
VereinsrekordDer Schützenkönig von Zülpich-Nemmenich steht erst nach 399 Schüssen fest
Nicht nur beim EM-Spiel zwischen Portugal und Slowenien, sondern auch bei der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft aus Nemmenich mussten die Zuschauer am Montagabend eine gehörige Portion Geduld bis zur Entscheidung aufbringen. Rund dreieinhalb Stunden lang lieferten sich Axel Wirtz und Tobias Schuba auf dem Schießplatz ein Duell um den Titel des Schützenkönigs und endeten schließlich mit einem neuen Vereinsrekord.
Nie zuvor waren 399 Schuss notwendig, um den Vogel zu Fall zu bringen
Nie zuvor waren 399 Schüsse notwendig, um den hölzernen Vogel zu Fall zu bringen, und entsprechend groß war die Erleichterung bei der neuen Majestät Tobias Schuba. „Die Tatsache, jetzt Schützenkönig zu sein ist noch gar nicht richtig bei mir angekommen. Ich habe immer noch das Gefühl, ich würde gerade den Vogel eines anderen festhalten“, berichtete der 27-jährige Postbeamte lachend.
Erst zum zweiten Mal hatte er an dem Wettbewerb der Altschützen teilgenommen und konnte sich direkt belohnen. „Der Vogel bekommt jetzt einen besonderen Platz über der Couch. Noch bin ich ziemlich nervös, aber gleichzeitig freue ich mich auch auf alles, was das Jahr jetzt mit sich bringt. Ich möchte jedes Schützenfest und die Umzüge genießen.“
Tobias Schuba ist neuer Schützenkönig in Zülpich-Nemmenich
Einen Tag zuvor konnte sich der Schützennachwuchs am Schießstand üben. Mit dem 77. Schuss ging Pia Eder bei den Schülerschützen als Siegerin hervor, Alexandra Weiermann reichte bereits der 31. Versuch, um sich gegen die Konkurrenz bei den Jungschützen durchzusetzen. Zudem ergatterte Liesel Brings, die fürs Schützenfest aus Gymnich angereist war, mit dem 64. Schuss den Sieg beim traditionellen Wildschweinschießen.
„Das ganze Wochenende hat wieder einmal gezeigt, wieviel der Verein leistet. Das ist immer wieder beeindruckend und auf keinen Fall selbstverständlich“, so Schriftführerin Jennifer Winter. Während die Bruderschaft für die beiden Bälle am Samstag und Montag Unterstützung durch ein Kellner-Team erhalten habe, sei das gesamte Restprogramm von Mitgliedern organisiert und durchgeführt worden.
„Auch unsere Familien und viele aus dem Dorf sind beteiligt, was ebenfalls den starken Zusammenhalt hier widerspiegelt.“ Vom Dämmerschoppen mit Schocker-Turnier am Freitagabend bis zum abschließenden Krönungsball seien alle Programmpunkte gut aufgenommen worden, so Winter.
Für einen Schreckmoment habe lediglich das heftige Unwetter am Samstagabend gesorgt. „Es war schon ein ordentlicher Schock, als wir alle im Festzelt das Spiel der Nationalmannschaft geschaut haben und plötzlich der gesamte Strom auf dem Gelände ausfiel“, so Winter: „Das ganze dauerte aber zum Glück nur ein paar Minuten.
Spätestens als dann der Sieg feststand, bekam die Stimmung einen zusätzlichen Push. Es war eine ungewohnte, aber sehr schöne Mischung zwischen Schützenball und Fußball während eines gelungenen Schützenfestes.“
Weitere Mitglieder wurden während des Schützenfestes ausgezeichnet
Während des Schützenfestes der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Nemmenich wurden einige Mitglieder für ihren Einsatz im Verein ausgezeichnet. Hannah Zingsheim und Magnus Braun wurden mit dem Jugendverdienstkreuz in Bronze ausgezeichnet. Gabi Winter und Anneliese Christ erhielten das silberne Verdienstkreuz.
Der hohe Bruderschaftsorden ging an Elisabeth Wolff und Iris Marian, während sich Heinz-Josef Rosenbaum über das Schulterband zum Sebastianus-Ehrenkreuz freuen durfte. Zudem wurde Paul-Josef Orth nach seiner langjährigen Tätigkeit als Hauptmann zum Ehren-Hauptmann ernannt.