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ZülpichArtenschutzturm bekommt Unterbau für Storchennest

Lesezeit 3 Minuten

Eigentlich Spezialist für Fledermäuse in Reihen des Nabu: Markus Thies baute das Untergestell für das Storchennest.

Zülpich-Füssenich – Von seinem luftigen Standort aus hatte Markus Thies einen prächtigen Überblick über die gesamte Nachbarschaft. „Die werden ja jetzt bald anbauen müssen“, sagte er lachend und zeigte auf den angrenzenden Kindergarten. Denn Thies installierte gerade auf dem Dach des Artenschutzturms in Füssenich ein stählernes Gerüst für ein Storchennest, und der Klapperstorch ist ja bekanntlich entscheidend, wenn es um reichen Kindersegen geht.

Doch einfach gestaltete sich die Montage nicht. Das vorgefertigte Gerüst konnte nämlich nicht einfach auf dem Dach des ehemaligen Transformatorenturmes angebracht werden. Zwar hat Thies, ausgewiesener Fledermausexperte in den Reihen des Nabu, viel Erfahrung in der Herstellung von Nistkästen für die verschiedensten Arten von Brutvögeln. Die Konstruktion des Unterbaus für das Storchennest war aber sein Erstlingswerk. Und das kostete ihn einige Nerven. „Das ist mein erstes und mein letztes Storchennest, das ich baue“, schimpfte er, als die wackelfreie Positionierung auf dem Schrägdach sich fast zu einer unlösbaren Aufgabe entwickelte. Die Konstruktion des Gerüstes sei einfach zu aufwendig, meinte Thies.

„Für Störche muss es beschissen aussehen“

Die Installation des Gestänges sei vielversprechend, erläuterte Uli Pohl vom Vorstand des Nabu Kreisverbandes Euskirchen. „Vor zwei Jahren hat ein Weißstorch erfolgreich in einem Baum zwei Kilometer entfernt von hier gebrütet“, berichtete er. So sei es gut möglich, dass Füssenich zum ersten Storchendorf in der Region werde.

Dabei seien die Vorlieben der Immobilieninteressenten bei Störchen durchaus ungewöhnlich. „Für Störche muss es beschissen aussehen“, verriet Pohl schmunzelnd. Mit so einem Angebot habe man bei Menschen wohl keinen Erfolg. Störche dagegen würden Wert darauf legen, dass das Nest bereits einmal bekotet worden sei.

„Ich werde nachher erst einmal hochsteigen und alles weiß anmalen“, sagte Pohl. Außerdem werde ein Grundstock an Reisig und Ästen dort befestigt und gut gegen Wind und Sturm gesichert.

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Auch für das Nahrungsangebot sei gesorgt. „Wir haben den Naturschutzsee gleich nebenan und mit dem Neffelbach und dem Juntersdorfer Teich zwei Naturschutzgebiete in der Nähe“, so Pohl. Dort fange der Storch vor allem Mäuse und Insekten. Von den Inhabern des Nachbargrundstückes habe der Nabu die Erlaubnis, die etwas zu hoch gewachsenen Bäume zu kappen. „Der Storch muss auch freien Anflug haben“, so der Naturschützer.

„Das ist das i-Tüpfelchen für den Turm“, freute sich Pohl. Seit zwei Jahren gebe es bereits ein Projekt, bei dem Nistmöglichkeiten für Turmfalken, Schleiereulen, Mehlschwalben, die gefährdeten Feldsperlinge, Stare, Rotschwänzchen und verschiedene Fledermausarten angeboten würden. Der Artenschutzturm gehöre der Nabu Stiftung Naturerbe. Finanziert werde das Storchennest mit Unterstützung der Leader-Region Zülpicher Börde.