Die Stadt Zülpich hat Fördermittel vom Land erhalten. Damit werden soziale Einrichtungen wie die Tafel und die Lebenshilfe unterstützt.
Stärkungspakt NRWSoziale Einrichtungen in Zülpich erhalten knapp 900.000 Euro
150 Millionen Euro Fördermittel für soziale Einrichtungen hat das Land Nordrhein-Westfalen 2023 über den Stärkungspakt bereitgestellt. Knapp eine Million davon gingen nach Zülpich, wie die Stadt jüngst mitteilte.
Anlass, diesen Fördertopf aufzulegen, waren die gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Neben den Maßnahmen des Bundes wollte das Land soziale Einrichtungen zusätzlich unterstützen.
Die Lebenshilfe in Bürvenich erhält knapp 550.000 Euro für die
In der Stadt Zülpich erhielten neben städtischen Einrichtungen die Zülpicher Tafel, der ECK-Punkt, die Nordeifelwerkstätten gGmbH (NEW) in Ülpenich und die Lebenshilfe HPZ gGmbH in Bürvenich insgesamt fast 890.000 Euro.
Mehr als die Hälfte dieses Geldes, knapp 550.000 Euro, gingen an die Lebenshilfe. „Die Summe hat uns überrascht“, sagt Geschäftsführer Philipp Krosch. Ursprünglich sei die Antragsfrist schon im Sommer ausgelaufen. Doch dann sei noch Geld übrig gewesen, weshalb die Stadt noch einmal Werbung gemacht habe, erinnert er sich. Dass dabei eine solche Summe herumkomme, habe er nicht erwartet.
Durch die zahlreichen Standorte im Stadtgebiet und im Kreis Euskirchen haben die gestiegenen Energiekosten die Lebenshilfe deutlich getroffen, berichtet er weiter. Vor allem, da einige Gebäude schon älteren Baujahres seien. „Das hat uns jetzt gut geholfen“, sagt er zu der Finanzspritze.
Nordeifelwerkstätten waren froh über Anruf vom Bürgermeister
259.000 Euro erhielten die Nordeifelwerkstätten. „Wir finden das großartig“, sagt Geschäftsführer Christoph Werner auf Nachfrage: „Letztendlich hilft uns das einfach, die Mehrkosten, die wir hatten, abzufangen.“ Die NEW erhalten jährlich eine Pauschale für jeden Mensch, der bei ihnen betreut werde. Unterjährige Preisschwankungen seien darin nicht abgebildet. Daher machten sich gestiegene Energiepreise und Inflation deutlich bemerkbar.
Zwar habe man auf Rücklagen zurückgreifen können: „Die Rücklagen sind aber eigentlich für etwas anderes gedacht.“ Über den Anruf von Bürgermeister Ulf Hürtgen, so Werner, habe er sich dementsprechend gefreut. Solch ein Telefonat führe er gerne.
Leiterin der Tafel in Zülpich freute sich über 45.000 Euro
Wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk habe sich der Geldsegen für sie angefühlt, berichtet Heike Neumann, Leiterin der Zülpicher Tafel. 45.000 Euro erhielt die Tafel bereits im Oktober 2023 aus dem Fördertopf. „Wir sind super dankbar, dass das Rathaus an uns gedacht hat“, betont sie.
Bezahlt wurden bei der Tafel damit nicht nur die Energie-Rechnungen. Auch Verbrauchsmaterial wie Papiertüten habe die Tafel eingekauft, so Neumann. Zusätzlich habe man von dem Geld bei Landwirten aus der Umgebung Lebensmittel eingekauft und Gutscheine bei großen Supermärkten. Die Gutscheine habe man deshalb gewählt, weil das Geld bis Ende des Jahres 2023 ausgegeben sein musste, erklärt Neumann.
Der Kundenstamm der Tafel ist durch den Ukraine-Krieg enorm gewachsen
Seit 2021 habe sich der Kundenstamm der Tafel verdreifacht – auch, weil sehr viele Geflüchtete aus der Ukraine gekommen seien. Das Geld habe man also gut brauchen können. Grundsätzlich habe sie aktuell keine Geldsorgen. „Das Problem ist im Moment nicht unser Konto, sondern die Aufgaben zu bewältigen“, berichtet sie. Zum Glück seien die Tafeln gut vernetzt. Ehrenamtliche könne man immer brauchen, betont sie.
Auch der ECK-Punkt in Zülpich wurde mit Geld aus dem Fördertopf bedacht. 12.000 Euro gingen an den Ort der Begegnung, Integration, Hilfe und Vernetzung in der Zülpicher Innenstadt. Zu den städtischen Einrichtungen, die mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt rund 20.000 Euro unterstützt wurden, gehörten unter anderem der Kinderladen und das Jugendzentrum Sajus.
„Die Einrichtungen der kommunalen sozialen Infrastruktur stehen angesichts der krisenbedingt steigenden Ausgaben und einer verstärkten Inanspruchnahme ihrer Leistungen vor besonderen Herausforderungen“, wird Bürgermeister Ulf Hürtgen in der städtischen Mitteilung zitiert. Deshalb freue er sich, dass die Stadt diese mit den Fördermitteln habe unterstützen können.