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GedenkortPlatz für Gespräche mit Gott auf dem Dürschevener Friedhof

Lesezeit 2 Minuten
Krystina Antons sitzt auf einer Bank, rechts daneben steht ein Stein mit einem Blumengesteck und einer Halterung für ein Grablicht, rechts daneben steht eine Stele, an der eine Marienfigur hängt.

Krystina Antons gefällt der neue Ruheort, den die kfd-Frauen in Dürscheven geschaffen haben, sehr.

Schon seit 25 Jahren gibt es die katholische Frauengemeinschaft in Dürscheven. Zum Jubiläum haben sich die Frauen etwas Besonderes überlegt.

Krystina Antons sitzt auf einer Bank auf dem Dürschevener Friedhof und schaut auf eine Reihe Urnengräber an der Friedhofsmauer. Dahinter hört man ab und an ein Auto vorbeifahren, hin und wieder blitzt die Nachmittagssonne durch die Wolken.

Es ist ein friedlicher Platz, den sich die Dürschevener Frauengemeinschaft ausgesucht hat, um anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens einen Ort für Gespräche und Gebet zu schaffen.

Katholische Frauen haben Gedenkort in Dürscheven gestaltet

Auf die Idee, hier eine Bank aufzustellen, sei schon jemand anderes gekommen, berichtet Antons, die im Vorstand der Frauengemeinschaft sitzt. Diese übernahm dann die weitere Gestaltung des Ortes. Neben der Bank steht eine hohe, moosbewachsene Stele mit einer Marienfigur daran.

Auf einem Stein ist eine Plakette angebracht mit der Inschrift: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“ – die letzte Strophe des berühmten Liedes von Dietrich Bonhoeffer. Außerdem gibt es einen geschützten Platz für ein Grablicht und ein Blumengesteck. Eine weitere Tafel widmet den Platz allen Verstorbenen des Ortes.

Viele Gründungsmitglieder bereits verstorben

Hier sollen Menschen Ruhe finden und die Möglichkeit zum Gespräch mit anderen und mit Gott. Die Kirche habe verständlicherweise nicht rund um die Uhr geöffnet, berichtet Antons. „Und da ist es einfach schwierig, wenn man das Gebet suchen möchte.“ Mit ihrem neuen Gedenk- und Ruheort will die Frauengemeinschaft da Abhilfe verschaffen. Man dürfe hier auch Blumen ablegen oder Kerzen aufstellen, so Antons.

Während der Jubiläumsvorbereitung habe die Gemeinschaft oft an die Gründungsmitglieder gedacht. „Das waren alles tolle Frauen.“ 27 davon seien allerdings schon verstorben. Trotzdem habe man sie in das Jubiläum mit einbeziehen wollen. „In diesem Rahmen sind wir auf die Erinnerungsstele gekommen“, sagt Antons.

Eine Gruppe Frauen und ein Pastor sitzen und stehen vor einer Kirchenmauer. Links im Bild ist eine Marienfigur an einer Stele zu sehen.

Gründungsmitglieder und Vorstand der Kfd-Frauen in Dürscheven freuen sich mit Kaplan Michael Stärk über den neuen Gedenkort.

Und weil die Gottesmutter Maria eine wichtige Rolle für die Frauengemeinschaft spiele, habe man sich für eine Marienfigur entschieden. Der Stein, auf dem die Figur angebracht wurde, sei ein keltischer Stein. Mit der unebenen Fläche, seiner hellen Farbe und den Moosbewachsenen Stellen hat dieser seinen ganz eigenen Charme.

Das findet auch Krystina Antons. Der 36-jähirgen Religionslehrerin ist es wichtig, dass die Tradition der katholischen Frauengemeinschaft weitergeführt wird und hofft, dass der neue Gedenk- und Ruheort bei den Dürschevenern gut ankommt.