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Hertenicher WegDer Bau der geplanten Kita in Zülpich verzögert sich

Lesezeit 3 Minuten
Gestrüpp wächst auf einem Areal am Hertenicher Weg.

Büsche und kleine Bäume hat die Stadt bereits 2024 auf dem Grundstück der geplanten Kita am Hertenicher Weg entfernt.

Der potenzielle Träger hat sich aus dem Zülpicher Projekt verabschiedet. Eine Eröffnung zum Kita-Jahr 2025/2026 gilt als unwahrscheinlich.

Sie sollte Entspannung bringen, vor allem für Familien: die Kita am Hertenicher Weg. Mit vier Gruppen sollte sie zum Kita-Jahr 2025/2026 an den Start gehen. Doch hinter diesem Plan steht nun ein großes Fragezeichen. Der Grund: Der Träger Dibber ist aus dem Projekt ausgestiegen. „Das war wirtschaftlich nicht mehr darstellbar“, teilt Barbara Grimm, Leiterin der Abteilung Standortentwicklung bei Dibber, auf Nachfrage mit. Diese Entscheidung habe man der Stadt Anfang Dezember mitgeteilt.

„Die Verzögerungen beim Bau und der Konzeptionierung der Kita Hertenicher Weg sind aus städtischer Sicht natürlich bedauerlich“, berichtet Stadtsprecher Torsten Beulen. Derzeit befinde man sich in Gesprächen mit potenziellen anderen Betreibern. „Nach jetzigem Stand erscheint es jedoch unwahrscheinlich, dass die Kita Hertenicher Weg wie ursprünglich geplant zum Beginn des Kindergartenjahres 2025/2026 an den Start gehen kann.“

In der Stadt Zülpich gibt es zu wenige Kita-Plätze

Dabei wäre sie nötig. Schon seit zwei Jahren ist die Kita-Situation der Stadt Zülpich durch ein zu geringes Platzangebot angespannt. Das geht aus den Unterlagen der jeweiligen Sitzungen des Jugendhilfeausschusses zur Kita-Planung im Kreis hervor. Für das Kindergartenjahr 2024/2025 berechnete das Kreisjugendamt im März vergangenen Jahres eine Versorgungsquote im U3-Bereich von 55 Prozent und im Ü3-Bereich von 95 Prozent. Und da waren die zusätzlichen Plätze, die durch die zweite Kita-Gruppe in Sinzenich und den neuen Naturkindergarten in Geich entstanden sind, schon mit eingerechnet.

Zum Vergleich: In fast allen anderen Kommunen des Kreises lag die Versorgungsquote im Ü3-Bereich bei über 100 Prozent. Dort standen also mehr Plätze zur Verfügung als Kinder da waren. Einzig Hellenthal lag mit einer Quote von 94 Prozent noch hinter Zülpich. „Die Nachfrage ist hoch, die Vermittlungsmöglichkeiten sind gering“, heißt es in den Unterlagen zur Situation in Zülpich.

Dringender Betreuungsbedarf kann noch abgedeckt werden

Das spiegeln auch die Zahlen zu den verteilten Absagen wider. 143 Familien erhielten 2023 eine Platzabsage für das Kita-Jahr 2023/2024, im darauf folgenden Jahr waren es schon 161. Der Kreis betont allerdings, dass nicht bei all diesen Familien ein dringender Betreuungsbedarf vorlag; diesen können Eltern nach einer Platzabsage melden.

Die Zahl ist in Zülpich in den vergangenen Jahren nicht angestiegen: Sowohl für das Kita-Jahr 2023/2024 als auch für 2024/2025 meldeten 21 Familien, die eine Absage erhalten hatten, dringend Betreuungsbedarf an. „Grundsätzlich können alle Anfragen nach dringenden Bedarfen bedient werden“, heißt es dazu vom Kreis.

Wie sich die Zahlen für das kommende Kita-Jahr 2025/2026 entwickeln, wird derzeit noch berechnet. Klar ist aber schon, in der Stadt Zülpich werden ohne die Kita am Hertenicher Weg nicht mehr Betreuungsplätze zur Verfügung stehen als aktuell.