AboAbonnieren

Solarstrom-Prüfantrag abgelehntZülpicher Ratsmehrheit will auf Klimamanager warten

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Die Sporthalle in Zülpich hat eine PV-Anlage, das Forum im Hintergrund hätte Potenzial.

Zülpich – Zülpich hätte gerne einen Klimamanager. Einen entsprechenden Beschluss hat der zuständige Ausschuss schon am 31. März durchgewunken. Besetzt worden ist die Stelle in der ehemaligen Römerstadt noch nicht – unter anderem, weil sich die Verwaltung um Fördermittel für die unbefristete Stelle bemüht.

Im Stellenplan 2023 soll sie aber berücksichtigt sein. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Struktur, Verkehrs- und Energiewende drückten SPD, FDP und Grüne in Sachen Klimawandel nun noch mal aufs Tempo. Die drei Parteien hatten einen Antrag formuliert, in dem unter anderem ein Prüfauftrag der Verwaltung verschriftlicht worden war. SPD, FDP und Grüne wollten beispielsweise wissen, wie und ob städtische Dachflächen für die regenerative Stromerzeugung mittels Photovoltaik genutzt werden können.

Wichtige Zeit geht verloren

Diesen Prüfauftrag lehnten CDU und UWV ab und formulierten stattdessen einen Kompromissvorschlag, den letztlich die Antragssteller mittrugen. Mit der Folge, dass in Sachen Klimaschutz Zeit verstreichen wird.

„Im Hinblick auf die beschlossene Einstellung eines Klimamanagers halten wir den Zeitpunkt für den Prüfauftrag für zu früh und würden die benannten Punkte auch eher im Arbeits- und Verantwortungsbereich des Klimamanagers sehen“, begründet Timm Fischer, Fraktionsvorsitzender der CDU die Ablehnung des ursprünglichen Antrags.

Kapazitäten sollen geschont werden

Um aktuell keine Kapazitäten in der Verwaltung zu beanspruchen, sollen aus Sicht der CDU die Punkte erst nach der Einstellung des Klimamanagers geprüft werden. „Der Klimamanager ist auch in der Lage, die Wirtschaftlichkeit der genannten Punkte zu überprüfen“, so Fischer.

Wie viele städtische Gebäude für eine Installation von PV-Anlagen infrage kommen und wie die Erfahrung der Verwaltung mit vermieteten städtischen Flächen für PV-Anlagen ist? Darauf gab die Stadt trotz mehrfacher Anfrage bis Dienstagnachmittag keine Antwort.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dabei hat die Stadt seit 2012 das Dach der Sporthalle an der Blayer Straße für 20 Jahre an das Zülpicher Unternehmen Priogo vermietet, die dort eine 1500 Quadratmeter große PV-Anlage installiert hat und 170.000 Kilowattstunden Solarstrom ins öffentliche Stromnetz speist.

Zudem brachte bereits der Vorgänger von Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen (CDU) beispielsweise das Forum als Potenzialfläche ins Spiel. Albert Bergmann berichtete vor zehn Jahren, dass 19 städtische Dachflächen an private Investoren vermietet worden seien.