Mithilfe eines Spezialunternehmens und der Feuerwehr konnte der Lkw in Zülpich geborgen werden. Der Fahrer hatte aufs Navi gehört.
Sperrung aufgehobenNach Navi gefahren – Lkw blockiert fünf Stunden Zülpicher Innenstadt
Mithilfe einer Seilwinde der Feuerwehr auf der einen Seite und einem Spezialfahrzeug des Mechernicher Abschleppunternehmens Pokraka auf der anderen war der Sattelschlepper in der Zülpicher Innenstadt nach fünf Stunden aus seiner misslichen Lage befreit.
Am Ende war es Millimeterarbeit, die Udo Pokraka in Absprache mit Einsatzleiter Heiko Bensberg vollführte. Damit überhaupt Platz war, um den Lkw aus der Brauersgasse zu ziehen, mussten Teile der Außengastronomie eines Restaurants und ein Einbahnstraßenschild abmontiert werden.
Zülpich: Sattelzug touchiert Hauswand und Stadtmauer
Gegen 10.30 Uhr hatte sich nach Angaben der Euskirchener Polizei der Sattelschlepper im Bereich Münsterstraße und Brauersgasse in der Zülpicher Innenstadt festgefahren. Nichts ging mehr. Zwischen Auflieger und Hauswand passte zwischenzeitlich kein Blatt Papier.
Wie die Beamten berichteten, hatte der Fahrer zuvor mit dem leeren Sattelzug auch die Stadtmauer im Bereich der Brauersgasse touchiert. Die Spuren dieser Berührung waren am Lastzug gut zu erkennen.
Bergeunternehmen braucht mehrere Anläufe, um Lkw zu befreien
Nach Angaben eines Polizeibeamten hat sich der offenbar ortsunkundige Fahrer auf die Hinweise seines Navigationsgeräts verlassen. Das habe ihn am Bademuseum vorbei durch die Brauersgasse geleitet.
Vielleicht hätte das auch funktioniert, wenn nicht an der Ecke zur Münsterstraße ein Haus eingerüstet wäre. Dadurch fehlten dem Lkw einige Meter an Manövrierraum. Und so verkeilte sich der Sattelschlepper zwischen Gerüst, Optiker und der Außengastro des Restaurants an der Münsterstraße.
Um mehr Platz für den Auflieger zu schaffen, schraubte Udo Pokraka, Chef des Bergeunternehmens, zunächst die Schutzscheiben im Bereich der Außengastronomie ab. Dann wurde der Anhänger mithilfe eines Krans angehoben. Ein Feuerwehrfahrzeug bremste den Auflieger mit einem Stahlseil von hinten, damit er nicht in Richtung Restaurant rollte.
Allerdings brachte das Vorhaben nicht den gewünschten Erfolg. Also überarbeitete Pokraka in Rücksprache mit Bensberg seinen Bergeplan. Das Spezialfahrzeug koppelte den Auflieger nun an. Auf der anderen Seite verband die Feuerwehr die Seilwinde an der Fahrerseite mit der Hinterachse. Und so wurde der Sattelschlepper schließlich in vielen kleinen Schritten um die Kurve gewuchtet.
Damit noch ein paar Zentimeter mehr zur Verfügung standen, schraubte ein Feuerwehrmann ein Einbahnstraßenschild ab. Gegen 15 Uhr war die Sperrung der Zülpicher Innenstadt wieder aufgehoben.
Für die Geschäftstreibenden könnte das ein kleiner Vorgeschmack auf Kommendes gewesen sein, denn der Verkehr soll sich in der Münsterstraße deutlich reduzieren, weil die Stellplätze wegfallen. Auch eine phasenweise Fußgängerzone ist denkbar. Und die Einbahnstraßenregelung der Brauersgasse wird umgekehrt – hoffentlich wissen das dann die Navis.