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Gottesdienst in ZülpichHunderte bei Verabschiedung von Pfarrvikar Ronald Dhason

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Zwei Männer in hellen langen Gewändern stehen sich in einer Kirche gegenüber und lächeln sich an, im Hintergrund sind Messdiener zu sehen.

Nach sieben Jahren wurde Pfarrvikar Ronald Dhason (I.) am Samstag von Kreisdechant Guido Zimmermann und vielen anderen verabschiedet.

Großer Andrang bei Abschiedsfeier von Ronald Dhason. Der Pfarrvikar übernimmt in der Pfarreiengemeinschaft Erftstadt-Ville neue Aufgaben.

Einen solchen Andrang hat Ronald Dhason bei einem Gottesdienst in der Niederelvenicher Kirche Maria Königin nach eigenem Bekunden nur selten erlebt. Zwei Chöre, eine fünfköpfige Band, eine große Anzahl an Messdienern und geistlichen Würdenträgern sowie Hunderte Besucher aus den umliegenden Ortschaften hatten sich am Samstag versammelt, um gemeinsam Abschied von ihrem Pfarrvikar zu nehmen.

„Das ist wirklich eine Live-Time-Experience“, betonte Ronald Dhason sichtlich gerührt von dieser „unvergesslichen Lebenserfahrung“. Längst waren alle Sitzreihen voll besetzt, und noch immer strömten mehr und mehr Menschen in das Kirchenschiff, um diesen Augenblick mitzuerleben. Sieben Jahre lang war der Pfarrvikar im Seelsorgebereich Zülpich/Veytal tätig. Er übernimmt nun seine nächsten Aufgaben in der Pfarreiengemeinschaft Erftstadt-Ville.

Ronald Dhason spricht von toller Gemeinde in Zülpich

„So ein Abschied ist natürlich auch immer mit Trauer verbunden, da ich ein tolles Team, eine tolle Gemeinde und eine der schönsten Zeiten während meiner Tätigkeit hinter mir lassen werde“, gab Pfarrvikar Dhason Einblick in seine Gefühlswelt. „Doch ich freue mich auch auf das, was vor mir liegt. Viele neue Herausforderungen unter ganz anderen Umständen, die ich mit meinen hier gesammelten Erfahrungen angehen werde.“

Ein vollkommener Abschied müsse es jedoch gar nicht werden, wie Berni Schmitz vom Kirchenvorstand mit einem Lächeln betonte. „Wir kennen deine Adresse und sind in diesen sieben Jahren alle zu deinen Freunden geworden. Wann immer du also ein Fest feierst, darfst du uns gerne alle einladen.“

Kreisdechant Guido Zimmermann lobt Ronald Dhasons progressive Art

Auch Kreisdechant Guido Zimmermann war sich sicher, dass trotz der räumlichen Entfernung das Wirken von Ronald Dhason weiterhin Bestand haben werde. „Ronald ist ein sehr progressiver Mensch, der für seine Ideen auch schon mal belächelt wurde. Doch besonders mit Blick in die Zukunft ist es für die Kirche wichtig, dass sich konservative und progressive Stimmen akzeptieren lernen, und ich denke, das ist hier sehr gut gelungen“, so der Kreisdechant.

Ein Mann mit weißem Hemd und Kreuzkette erhält eine Figur von einem Mann in grüner Schützen-Uniform.

Auch die Ortsvereine überreichten Pfarrvikar Ronald Dhason zum Abschied Geschenke als Dank für seine Arbeit in den vergangenen sieben Jahren.

Zu den Innovationen, die er in den vergangen sieben Jahren umgesetzt habe, zähle auch das besonders für Reisen geeignete Weihwasser aus dem Online-Handel, berichtete Dhason lachend. Verpackt in einer praktischen Plastikflasche, habe er so auch unterwegs seinen Aufgaben nachkommen können. „Das stand sogar schon mal als Überschrift in der Zeitung, und genau wie heute haben wir auch damals darüber lachen können“, erinnerte sich der Pfarrvikar.

Liturgie in einfachen Worten kam bei Gemeinde gut an

„Ich habe die deutsche Staatsbürgerschaft für die praktischen Dinge des Alltags angenommen, aber trotzdem bin ich immer ich selbst geblieben und habe alle meine Erfahrungen aus Indien und den anderen Ländern, in denen ich bereits tätig war, auch hierher mitgenommen“, so der Pfarrvikar.

Auch seine zunächst auf der Sprachbarriere beruhende Art, „die Liturgien in einfachen Worten wiederzugeben“, habe großen Anklang unter den Gottesdienstbesuchern gefunden. „Es war immer einer meiner Schwerpunkte, andere Blickwinkel aufzuzeigen und in der Gemeinschaft auch neue Wege zu gehen. Denn auch die Kirche muss mit der Zeit gehen, um nicht stillzustehen.“

An seiner bisherigen Wirkungsstätte, im Seelsorgebereich Zülpich/Veytal, schien er angesichts der großen Beteiligung an seiner Abschiedsfeier mit diesen Ansichten viel Zuspruch erfahren zu haben. „Er ist als Kaplan hierhergekommen, und jetzt geht er als Vikar“, betonte Kreisdechant Guido Zimmermann. „Genauso ist er als Fremder hierhergekommen und geht heute als Freund.“