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Flächendeckendes WLAN für SchulenZülpich will „zeitgemäße Netzinfrastruktur“ schaffen

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Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen (v.l.), Geschäftsbereichsleiterin Barbara Breuer und Andreas Loosen von der IT-Abteilung der Stadt Zülpich haben an Realschulleiterin Raphaela Kehren Laptops übergeben.

Zülpich – Die Stadt Zülpich digitalisiert ihre Schulen. Seit dem ersten Lockdown im März 2020 konnten im Schulterschluss zwischen den politischen Gremien und den Schulleitungen „viele Weichen gestellt und wichtige Meilensteine im Digitalisierungsprozess erreicht werden“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Zu diesen „Meilensteinen“ gehören etwa 900 digitale Endgeräte und die Bewilligung eines Förderbescheids. Zudem wurden die Verwaltungsnetze an allen Zülpicher Schulen überarbeitet.

Interne Untersuchungen hatten ergeben, dass beispielsweise das Netzwerk am Franken-Gymnasium insbesondere im Hinblick auf mangelnde Datensicherheit und Datenschutz einer kurzfristigen Ertüchtigung bedürfe.

An keiner weiterführenden Schule flächendeckendes WLAN

Auch das Verwaltungsnetz der Karl-von-Lutzenberger-Realschule weise gravierende Lücken beim Datenschutz und der Datensicherheit auf. Das geht aus einer Sachstandsanalyse hervor, die am 28. April 2020 dem Stadtrat vorgestellt wurde. In dieser Analyse ist auch zu lesen, dass es eigentlich an keiner weiterführenden Schule in Zülpich flächendeckendes WLAN gibt.

Die Lücken bei der Datensicherheit sind nach Angaben der Verwaltung behoben worden. Die Finanzierung der Maßnahme erfolgte mit städtischen Haushaltsmitteln. Drei Monate nach dem ersten Lockdown und dem ersten Homeschooling sprach sich der Zülpicher Stadtrat im Juni 2020 für eine Erstausstattung der Schulen mit mehr als 250 digitalen Endgeräten aus. Für die Gemeinschaftshauptschule wurden weitere 150 Geräte vorfinanziert. Die Bestellung von zusätzlichen 500 Endgeräten erfolgte im vergangenen Dezember.

Seit Sommer 900 digitale Endgeräte

Damit wurden seit Sommer etwa 900 digitale Endgeräte für die Zülpicher Schulen beschafft. Ende Dezember 2020 wurden laut Verwaltung zudem alle Schulen in der Kernstadt mit einem breitbandigen Glasfaseranschluss ausgestattet. Die Grundschulen in Sinzenich, Ülpenich und Wichterich sollen folgen. Und auch WLAN soll es geben – wenn auch erst nach den Sommerferien und damit mehr als ein Jahr nach der Sachstandsanalyse. Einem entsprechenden Förderantrag hat die Bezirksregierung zwischenzeitlich zugestimmt.

Der Antrag auf „vorzeitigen Maßnahmenbeginn“ sei am 14. Dezember 2020 sowohl auf dem Postweg als auch per E-Mail an die Bezirksregierung Köln übermittelt worden – also knapp acht Monate nach der Ratssitzung im April. „Seither stand die Stadt Zülpich im Austausch mit der Bezirksregierung“, teilt ein Sprecher der Verwaltung mit.

Informationen zu technisch-pädagogischen Einsatzkonzepten

Dabei sei es unter anderem um das Nachreichen von Informationen zu technisch-pädagogischen Einsatzkonzepten und zur Technologie gegangen. Dennis Heidel, Pressesprecher der Bezirksregierung, bestätigt die Kontaktaufnahme der Stadt Mitte Dezember, sagt aber: „Seitdem wurde die Stadt Zülpich im Rahmen der Antragserstellung von uns beraten.“ Dies habe in der Antragstellung gemündet, die erst am 23. Februar erfolgt sei.

Die Stadt Zülpich hatte auf Anfrage der Redaktion am 8. Januar erklärt, dass der Antrag gestellt sei. Offenbar war sich die Verwaltung nicht darüber im Klaren, dass für eine Antragsstellung nicht die Kontaktaufnahme reicht, sondern der komplette Antrag in Köln eingegangen sein muss. Diese Diskrepanz in den Datumsangaben erklärt die Stadt so: „Für die Bezirksregierung zählt offenbar das finale Absenden als Eingang des Antrages. Anders sind die unterschiedlichen Angaben zum Datum der Antragstellung nicht zu erklären.“

Knapp 300 Millionen Euro sind beantragt worden

Eine Lieferung von insgesamt 65 Laptops für das Lehrpersonal und bedürftige Schülerinnen und Schüler konnten Bürgermeister Ulf Hürtgen, Geschäftsbereichsleiterin Barbara Breuer und Andreas Loosen von der IT-Abteilung der Stadt Zülpich jetzt an die Karl-von-Lutzenberger-Realschule übergeben.

Sehr zur Freude von Schulleiterin Raphaela Kehren: „Wir arbeiten seit etwa einem Jahr mit einer digitalen Lernplattform, und alles in allem klappt der Wechsel zwischen Distanz- und Präsenzunterricht an unserer Schule sehr gut“, so die Schulleiterin. „Dank der neuen Geräte und der geplanten technischen Verbesserungen können wir nun aber noch bessere Voraussetzungen für unsere Lehrerinnen und Lehrer und die bedürftigen Schülerinnen und Schüler schaffen, so dass gewährleistet ist, dass niemand zurückgelassen wird.“

In Weilerswist und Bad Münstereifel nimmt die Digitalisierung Formen an. Während Weilerswist noch auf die Bewilligung wartet, hat Bad Münstereifel einen positiven Bescheid der Bezirksregierung aus dem Fördertopf des Digitalpakts erhalten. So will Bad Münstereifel in den Sommerferien mit der weiteren Digitalisierung der Schulen beginnen.

Der Digitalpakt umfasste ursprünglich ein Volumen von 5 Milliarden Euro, von denen das Land NRW 1,05 Milliarden erhielt. Durch eine Zusatzverwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern wurden die Mittel im Oktober um 500 Millionen erhöht für Aufwendungen im Bereich Administration.

Dem Land NRW stehen 105 Millionen Euro zu. Mit Stichtag zum 15. Februar sind nach Angaben des Landes 296 Millionen Euro beantragt worden. Mechernich hat laut Land 135 000, Euskirchen 778 000 und Bad Münstereifel 638000 Euro erhalten. Schleiden hat Fördermittel in Höhe von 513 000 Euro beantragt. (tom)

Das Investitionsvolumen für die Ausstattung mit WLAN bewegt sich laut Verwaltung zwischen 700 000 und 800 000 Euro und deckt den Bedarf aller städtischen Schulen. Bis spätestens Mitte dieses Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen werden, sodass nach den Sommerferien „eine zeitgemäße Netzwerkinfrastruktur mit flächendeckendem WLAN und Glasfaseranschluss gegeben sein wird.“

„Uns war wichtig, dass alle städtischen Schulen gleichzeitig mit den technischen Voraussetzungen und dem nötigen Equipment ausgestattet werden. Durch die digitalen Endgeräte, den Anschluss ans Glasfasernetz und die Modernisierung der Netzwerkinfrastruktur können wir all unseren Schülern und dem Lehrpersonal schon bald optimale Bedingungen für den Präsenz- und Distanzunterricht bieten“, sagt Bürgermeister Ulf Hürtgen.

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Die städtische IT-Abteilung habe die Digitalisierung in den vergangenen Monaten mit Hochdruck und hohem personellem und zeitlichem Aufwand vorangetrieben. Dabei sei von Beginn eine nahezu zeitgleiche Lösung für alle Schulen angestrebt worden, heißt es aus dem Rathaus. In diesem Zusammenhang davon zu sprechen, dass „es eine Zeit lang gedauert“ gedauert habe, verbiete sich deshalb. Bewerten möchte Hürtgen den Digitalisierungsstand nicht.

Es gelte vielmehr, den Blick nach vorn zu richten: Und Fakt sei, dass der Schulstandort Zülpich nach Abschluss dieser Digitalisierungsoffensive sowie der Bauarbeiten am Schulcampus noch attraktiver werde und auch Vorbildcharakter in der Region und darüber hinaus haben werde, heißt es aus dem Rathaus.